Sonderausstellung zeigt jugendliche Ideen und Wünsche für Sonthofen

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Zukunftswerkstatt: Ein Mind-Map von Heike Haas fasst die Ideen, Vorstellungen und Kritik aus der Zukunftswerkstatt kompakt und prägnant zusammen. ©  Josef Gutsmiedl

Das AlpenStadtMuseum zeigt Jugendideen für Sonthofens Zukunft und gewinnt dafür einen Förderpreis.

Sonthofen – Mit einer kleinen, aber besonderen Sonderausstellung, geht das AlpenStadtMuseum in Sonthofen in das Jahr 2025. Unter dem Titel „Sonthofen – was geht?“ präsentiert das Museum im Foyer die Ergebnisse eines dreitägigen Workshops, bei dem Jugendliche ihre Ideen, Vorstellungen und Wünsche für die Zukunft der Stadt darstellten.

AlpenStadtMuseum in Sonthofen zeigt Jugendideen für Sonthofens Zukunft

Anlässlich der Ausstellungseröffnung wurde dem AlpenStadtMuseum Sonthofen der renommierte Förderpreis „Vermittlung im Museum“ der Bayerischen Sparkassenstiftung und der Landesstelle für nichtstaatliche Museen in Bayern verliehen. Gemeinhin stünden Museen im Ruf, „Arbeit mit dem Erbe“ zu leisten, also zu sammeln, aufzubewahren und auszustellen, rückte Dr. Ingo Krüger, Stiftungsvorstand des Bayerischen Sparkassenverbandes die ursprüngliche Rolle der Museen in den Blick. Heute jedoch seien sie Orte, Wege aufzuzeigen und zu vermitteln. Das Projekt „Sonthofen – Stadt der Zukunft“ mit seinem Baustein „Sonthofen – was geht?“ zeige, wie Museen gerade in einer sich zunehmend schneller wandelnden Welt von Bedeutung seien, so Krüger.

Innovative Ansätze für die Gesellschaft

„Es ist inspirierend zu sehen, wie das AlpenStadtMuseum Sonthofen mit seinem Konzept sowohl junge Menschen als auch die gesamte Gesellschaft anspricht.“ Innovative Ansätze spielten dabei eine zentrale Rolle. Der Vermittlungspreis der Bayerischen Sparkassenstiftung wolle eine Starthilfe sein, sagte Krüger: „Sie leisten vorbildliche Museumsarbeit.“ Und auch die regionale Sparkassenstiftung Allgäu fördert die Projektarbeit mit einer eigenen Spende, ergänzte Vorstandsmitglied der Sparkasse Allgäu, Angelo Picierro. Darüber hinaus unterstützt die M. Hildebrand Stiftung aus Immenstadt das Projekt ebenfalls.

Insgesamt beträgt die Fördersumme 7000 Euro. Die Zeiten des Wandels seien nicht zuletzt eine Chance für die Museen, betonte Dr. Dirk Blübaum, der Leiter der Landesstelle für nichtstaatliche Museen in Bayern. „Die Polarisierung zeigt die neue Definition der Museen auf. Mit neuen Ideen gilt es, neue Zielgruppen zu gewinnen, ein vielfältiges Publikum zu erreichen. Auch mit kontroversen Themen.“ Er hoffe, dass die bisherigen Ergebnisse des Projektes „Stadt der Zukunft“ nach der Ausstellung nicht in der Schublade verschwinden, sondern in die Stadtpolitik einfließen und Gehör finden. Mit der Ehrung wollten die Initiatoren innovative Vermittlungskonzepte würdigen, die Museen zu Orten der Inspiration und des Austauschs machen.

Tolle Stimmung bei Workshop

Die Vielfalt der Ideen, Wünsche und Vorstellungen aber ebenso die Kritik der Jugendlichen zeigt ganz plakativ eine Mindmap-Skizze, auf der Graphic Recorderin Heike Haas schlaglichtartig die Zusammenfassung der Workshop-Tage präsentiert. Da geht es um Begegnungsorte für Jugendliche ebenso wie um Freizeitangebote oder besseren und günstigeren Öffentlichen Personennahverkehr. Sechs Modelle von „Traumorten“ zeigen anschaulich, wie sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workshops im vergangenen Sommer ihre „idealen Rückzugsorte“ vorstellen. Alle hoffen, dass die eine oder andere Idee umgesetzt werden kann.„Es war eine großartige Stimmung beim Workshop, mit anregendem Austausch“, fasst die zwölfjährige Frieda ihre Erfahrung zusammen, als sie ihr Modell vorstellt: Ein Skate-Rund, die Hängematte unter einem Sonnensegel – eine Ecke zum Chillen, eine „Base“ zu Musikhören... eigentlich ganz einfache Dinge.

Nicht zu weit abseits, aber doch nicht unter ständiger Beobachtung. Frieda und ihre Workshop-Kolleginnen und -Kollegen hofft, dass im Zuge des geplanten Neubaus des Jugendhauses im Tannachwäldchen einiges aus dem Projekt verwirklicht werden kann. „Wir konnten in dem Projekt Ideen verwirklichen, die im Museumsalltag nicht möglich wären“, freut sich Projektleiterin Alexandra Konda. Sie ist die „Erfinderin“ des Projektes und des Bausteins „Sonthofen – was geht“. Sie ist beim AlpenStadtMuseum zuständig für Bildungsarbeit und Vermittlung. Begleitet wurde ihre Arbeit von Carolin Keim, mit dem Part der Partizipation und Umsetzung.

Ideen und Anreize für die Stadtpolitik

Beide wünschen sich, dass die bisherigen Ergebnisse im Stadtrat und der Öffentlichkeit auf fruchtbaren Boden fallen. Es gelte, die Jugend mit ihren Ideen ernst zu nehmen und mitzunehmen bei der Stadtpolitik. Teile der Sonderausstellung sollen später in die Dauerausstellung des AlpenStadtMuseum eingebracht werden. Als „Akteure der Stadtpolitik“ sieht Stadträtin Martina Neusinger die Jugendlichen und ihre engagierte Mitarbeit im Rahmen der Zukunftswerkstatt im vergangenen Jahr. Sie sei optimistisch, dass die Wege in die Zukunft ein wenig mehr mit ihren Ideen und Vorstellungen bereichert werden. „In der Projektarbeit ist viel Interessantes, Überraschendes und auch Kritisches zu hören gewesen.

Das soll in die Stadtpolitik eingebracht werden.“ In der kleinen aber prägnanten Sonderausstellung im Foyer des AlpenStadtMuseums wird auch ein Blick auf die Jahre der „Jugendlichen von gestern“, geworfen: In einer interaktiven Station in Form einer ehe maligen Telefonzelle werden Erinnerungen an das Nachtleben der 1980er und 1990er Jahre in Sonthofen präsentiert. Zu sehen ist die Ausstellung „Sonthofen – was geht?“ bis Mitte September jeweils Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr. Jeden ersten Sonntag im Monat ist der Eintritt frei. Die Besichtigung der Sonderausstellung im Foyer ist kostenfrei.

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