Oberallgäuer Unternehmer Marc Wenz tritt als parteiloser Kandidat für die Bundestagswahl an

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Der Oberallgäuer Unternehmer Marc Wenz möchte in den Bundestag. © Stefan Klauser

Im Falle eines Wahlsiegs kündigte der Outlet-Chef Marc Wenz an, sein Abgeordnetengehalt zu spenden. Es ist nicht das erste Mal, dass der Chef des Allgäu Outlets das Interesse der Medien erweckt.

Oberallgäu/Sonthofen – Der 56-jährige Allgäuer Unternehmer Marc Wenz teilt in einer Pressemitteilung mit, dass er parteilos für die Bundestagswahl im Wahlkreis 256 Oberallgäu/ Kempten/Lindau kandidiert. Der Mitteilung zufolge ist sein Ziel, eine Politik zu gestalten, die sich konsequent am Wohl der Bürger orientiert und frei von parteipolitischen Zwängen ist.

Outlet-Chef Marc Wenz kandidiert parteilos für den Bundestag

Als Arbeitgeber von rund 100 Mitarbeitern kenne er die Herausforderungen der Bürger aus erster Hand, so Wenz. Steigende Lebenshaltungskosten, fehlender bezahlbarer Wohnraum und eine ausufernde Bürokratie, die Menschen und Unternehmen gleichermaßen belastet, sind für ihn zentrale Probleme, die angegangen werden müssen. Auch als Unternehmer spüre er die Belastungen durch politische Fehlentscheidungen und bürokratische Hürden immer wieder.

Hinzu komme mangelnde Unterstützung bei der Wohnraumbeschaffung, die zur Sicherung von Arbeitsplätzen für inzwischen fast jedes Unternehmen existenziell sei. Wenz sieht darin einen dringenden Unterstützungs- und Reformbedarf. Konkrete Lösungsansätze für die geschilderte Problemliste gehen aus der Mitteilung nicht hervor, ebensowenig, wie Wenz als Einzelabgeordneter effektiv im parlamentarischen System arbeiten möchte.

200 Unterschriften benötigt

Damit parteilose Kandidaten bei der Bundestagswahl zugelassen werden, brauchen sie 200 Unterschriften von Wahlberechtigten des Wahlkreises. Die Geschichte zeigt: Die Erfolgsaussichten sind gering. Immer wieder traten parteilose Kandidaten bei der Bundestagswahl an. Zuletzt von Erfolg gekrönt war dies 1949. Dennoch: Als tief im Allgäu verwurzelter Bürger möchte Wenz die Sorgen und Wünsche der Menschen in seiner Region direkt nach Berlin bringen.

Sein Fokus liege auf weniger Bürokratie, besseren Lebensbedingungen und echter Bürgernähe. „Parteilos statt planlos!“, lautet der Slogan. Wenz wirft etablierten Parteien vor sich mehr um eigene Interessen und Lobbygruppen zu kümmern als um die Bedürfnisse und Sorgen der Bürger. Für Wenz ist der Schritt in die Politik eine Rückbesinnung auf die Grundwerte der Demokratie: „Politiker sollten dem Volk dienen, nicht sich selbst oder den Parteien.“ Er fordert eine politische Kultur, die sich an den tatsächlichen Bedürfnissen der Menschen orientiert, statt an Machterhalt und Postenverteilung.

Kein monetärer Antrieb

Seine Kandidatur sei nicht von finanziellen Interessen geprägt, betont Wenz. „Ich habe als erfolgreicher Unternehmer finanziell ausgesorgt. Mein Antrieb ist nicht monetär, sondern der Wunsch, Politik ehrlich und bürgernah zu gestalten.“ Um dies zu unterstreichen, kündigt er an, sein gesamtes Abgeordnetengehalt – rund 538.000 Euro über vier Jahre – für soziale Projekte zu spenden. Besonders bedürftige Senioren in der Region, die nur eine niedrige Rente erhalten, sollen davon profitieren. Für Marc Wenz ist die angekündigte Spende der Bundestagsdiäten nicht die erste öffentlichkeitswirksame Geldgeste. Der Unternehmer erregte bereits mehrfach überregionale mediale Aufmerksamkeit durch großzügige Zuwendungen an seine Mitarbeiter. So ermöglichte er seinen drei dienstältesten Angestellten eine Reise nach Hawaii. Im Jahr 2023 schüttete er eine Mitarbeiterprämie in Höhe von einer Million Euro aus. Bereits 2022 machte Wenz Schlagzeilen, als er die Energiekosten seiner Beschäftigten übernahm.

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