Royale Faschingsgesellschaft in Ebersberg: Franz und Sissi erobern die Stadt
Zum ersten Mal stellt heuer auch die Kreisstadt ein royales Faschings-Duo: Kaiserin Sissi und Kaiser Franz. Ihre Rolle sieht das Kaiserpaar locker.
Ebersberg – An seinem Arm führt Kaiser Franz seine Sissi am Vormittag des Unsinnigen Donnerstags aus der gemeinsamen Residenz am Schlossplatz 4 in Ebersberg. Unter dem weinroten Umhang sticht einem das goldene Kleid der Kaiserin sofort ins Auge. Die weißen Verschnörkelungen mit Tüll und Spitze, die hochgesteckten Haare und die goldenen Handschuhe vollenden schließlich das royale Aussehen. Im Gegensatz dazu zeigt sich der Kaiser mit seinem royalblauen Anzug eher schlicht.
Ebersberger Faschingsgesellschaft stellt heuer erstmals ein Kaiserpaar
„Ich werd dich zwar vermissen, aber ich geb dich nachm Fasching freiwillig wieder ab“, sagt die Kaiserin, alias Sissi Heimgartner (49), plötzlich unter lautem Lachen in Richtung ihres 32-jährigen Gemahls. Der winkt die flotte Aussage mit einer Handbewegung ab. Denn noch ist Fasching und der Höhepunkt der närrischen Zeit – der Ebersberger Faschingsumzug – steht noch bevor.
(Unser Ebersberg-Newsletter informiert Sie regelmäßig über alle wichtigen Geschichten aus Ihrer Region. Melden Sie sich hier an.)
Zum ersten Mal stellt die Ebersberger Faschingsgesellschaft in diesem Jahr ein Kaiserpaar. Geplant war das nicht. „Wir wurden in unser Amt einfach reingehoben“, erzählt Kaiser Franz, dessen bürgerlicher Name Franz Otter lautet. Dass sie zum Kaiserpaar gekrönt werden, war mit den beiden nicht abgesprochen. „Wir sollten nur ein Werbevideo für den Verein drehen“, erinnert sich Sissi. Bei einer anschließenden Vorstandssitzung reifte bei den Ebersbergern dann aber die Idee: Zwei Mitglieder, deren echte Namen Sissi und Franz sind, und von denen einer sogar in einem Schloss wohnt. „So haben sie sich dann für das Motto entschieden“, berichtet Franz.
Keine Zeit für Vorbereitungen: Sissi und Franz werden spontan zum Kaiserpaar gekrönt
Das war vor nicht einmal einem Monat. Viel Zeit für Vorbereitungen hatte das frisch gekürte Kaiserpaar also nicht. Das Kleid der Kaiserin kramte kurzerhand ein Mitglied der Faschingsgesellschaft aus seinem Fundus hervor. „Das wird dir schon passen, haben sie gesagt“, berichtet Sissi und schüttelt mit einem breitem Grinsen ungläubig den Kopf. Die kaiserliche Perücke hat sie sich von einer Freundin geliehen. Franz hat seinen Anzug hingegen im Internet bestellt.
So spontan, wie die beiden in ihre Rollen geschlüpft sind, so spielerisch präsentieren sie sich: Ganz im Stil der „Bully-Parade“ will das Kaiserpaar vor eins: Spaß verkörpern. „Der Fasching bei uns in Ebersberg ist sehr locker“, sagt Sissi. „Wir haben keine Termine, sondern gehen einfach dort hin, wo es uns gefällt.“
„Wir sind keine Faschingsmuffel“: Kaiserpaar lässt sich bei offiziellen Auftritten blicken
So verschlägt es die royalen Hoheiten in ihrer kurzen Regierungszeit schon ins Ebersberger Landratsamt, zum Kinderfasching in die Volksfesthalle und zu den royalen Nachbarn nach Grafing. Mit dem dortigen Prinzenpaar pflegen Sissi und Franz eine enge Bindung. „Die Grafinger haben uns enorm unterstützt und angefeuert. Wir wollen kein Konkurrenzdenken“, betont sie.
Meine news
Daher soll der diesjährige Auftritt des Kaiserpaares auch eine einmalige Sache sein. „Wir wollten einfach frischen Wind in den Verein bringen“, sagt Franz, der schon vor seiner Krönung im Ebersberger Schloss gewohnt hat. „Und natürlich neue Mitglieder gewinnen“, ergänzt Sissi. Denn trotz ihrer vergleichsweise wenigen Auftritte hat das Kaiserpaar einen vollen Terminkalender. Als Mitglieder der Faschingsgesellschaft stellen sich die beiden etwa direkt nach ihrem Einmarsch zum Weiberfasching in der Volksfesthalle mitsamt Krone und Orden hinter die Bar. „Es ist schon anstrengend. Derweil sind wir keine Faschingsmuffel“, betont Sissi.
Mehr News finden Sie in unserer brandneuen Merkur.de-App, jetzt im verbesserten Design mit mehr Personalisierungs-Funktionen. Direkt zum Download, mehr Informationen gibt es hier. Sie nutzen begeistert WhatsApp? Auch dort hält Sie Merkur.de ab sofort über einen neuen Whatsapp-Kanal auf dem Laufenden. Hier geht‘s direkt zum Kanal.