Riesig war das Interesse heuer an der Bürgerversammlung in Böbing. Vor gut 130 Besuchern blickte Bürgermeister Peter Erhard auf das vergangene Jahr zurück und rührte die Werbetrommel für seine Nachfolge bei der kommenden Kommunalwahl.
Peiting – 24 Jahre ist Peter Erhard Bürgermeister in der 1927 Einwohner zählenden Gemeinde Böbing. Zuvor war er schon sechs Jahre zweiter Bürgermeister. Bereits vor zwei Jahren hatte er bereits angekündigt, dass er 2026 nicht mehr kandidieren wird. Er wisse sehr wohl, dass dies kein einfaches Amt sei, denn „der Bürgermeister ist für alles zuständig“. Aber man bekomme in diesem Amt auch „wahnsinnig viel zurück“, sagte Erhard. Eindringlich bat er, sich Gedanken um seine Nachfolge zu machen und versprach, nach der Wahl für einen Nachfolger oder Nachfolgerin da zu sein, wenn er gebraucht werde.
Freilich blickte Erhard nicht nur voraus, sondern auch zurück. Es war eine ganze Menge an Informationen, die er in der Bilanz des vergangenen Jahres für die Bürger aneinanderreihte.
Kurz gab der Rathauschef einen Überblick über die Hebesätze und Gebühren. Die Gewerbesteuer beträgt derzeit 310, die Grundsteuer 290 Prozentpunkte. Das Abwasser liegt bei 72 Euro Grundgebühr, 2,70 Euro kostet der Kubikmeter. Das Trinkwasser schlägt mit 0,55 Euro je Kubikmeter zu Buche. „Diese Preise bleiben stabil“, versprach Erhard.
Er erinnerte daran, dass die Grüngutsammelstelle nur für die örtliche Entsorgung gedacht sei, nicht aber für Nachbargemeinden. Bei Verladearbeiten sei die Zufahrt gesperrt. „Einige fahren dann einfach übers Feld“, ärgerte sich der Bürgermeister.
Auch der Friedhof war Thema. Dort wurde der Rasen ausgetauscht und statt der bisherigen Friedhofsglocke läutet fortan ein elektrisches Läutwerk mit Fernbedienung.
Was die Hundetoiletten im Ort betrifft, konnte Erhard berichten, dass weitere Stationen im Aufbau seien. Der Rathauschef lobte die Hundebesitzer, die geordnet eintüten. Es gebe leider immer noch welche, die die Tüten einfach wegwerfen.
Asylbauvorhaben liegen auf Eis
Immer mehr Anfragen für Freiflächen-PV-Anlagen gibt es auch in Böbing. Bei der in Sprengelbach geplanten Anlage sei demnächst Baubeginn, so Erhard. Soweit ist man beim Ausbau der Staatsstraße 2058 noch nicht. Der Ausbau der Peißenbergerstraße sei aktuell im Gespräch.
Thema Fremdenverkehr: Da seien die Übernachtungszahlen stabil geblieben, blickte Erhard zurück. 2024 waren es 17290 Übernachtungen. „Dank an alle Vermieter, die sich mit viel Herz unseren Gästen widmen.“ Da wirke sich aus, dass einige Bauernhöfe Stellplätze für Wohnmobile anbieten.
Positives konnte Erhard auch vom Lugenauer See berichten, wo die beiden Familien Bartl und Schauer den Sandkasten wieder auf Vordermann gebracht haben.
In Sachen Kindergarten ist man in der Gemeinde laut Erhard gut aufgestellt. „Die Belegung ist gut, wir konnten alle Kinder unterbringen.“ Er blickte an dieser Stelle auch auf den ab 2026 geltenden Anspruch auf Ganztagsbetreuung voraus, für den Räumlichkeiten im Schulhaus genutzt werden müssten.
Kein Thema sind derzeit laut Erhard die geplanten Asylunterkünfte. Die vorgesehenen Wohnungen in einem Neubau seien vorerst gestoppt worden, so der Rathauschef.
Finanziell steht Böbing laut dem Bürgermeister gut da. Die Gemeinde habe ein gutes Polster, um Investitionen und Anschaffungen in den nächsten Jahren tätigen zu können. Zu diesen gehört das neue LF 20 für die Feuerwehr, das mit 600 000 Euro zu Buche schlägt. 130 000 Euro bekommt die Gemeinde an Zuschuss.
Am Ende der Versammlung bedankte sei Erhard für das gute Miteinander im Dorf und bei all jenen, die zum guten Dorfleben beitragen. Da wollte sich auch der Bürgermeister nicht lumpen lassen: „Ich habe mit mir selbst ausgemacht, dass die Getränke heut Abend auf die Gemeinde gehen.“
Landrätin zu Gast
Zu den Gästen der Bürgerversammlung gehörte auch Andrea Jochner-Weiß. Die Landrätin sprach über die medizinische Versorgung im Landkreis und die laufenden sowie geplanten Bauvorhaben. Jochner-Weiß nutzte die Gelegenheit auch, um den ehrenamtlich engagierten Bürgern für ihre Arbeit zu danken. „Die Zusammenarbeit war immer sehr gut“. Das sei sie auch mit Peter Erhard immer gewesen.