In Kempten demonstrierten am Wochenende mehrere hundert Menschen für Vielfalt und eine bessere Zukunft
Für Klima, Liebe – und gegen die AfD: Am vergangenen Wochenende gingen viele Menschen aus der Region für ihre Anliegen in Kempten auf die Straße.
Kempten – So riefen etwa am Freitag die Ortsgruppen von Fridays for Future zu einem deutschlandweiten Klimastreik auf, in dem sie ein Ende der fossilen Brennstoffe forderten. An der Veranstaltung in Kempten nahmen rund 325 Demonstranten teil. Die Einsatzleitung hatte ursprünglich mit 600 Beteiligten gerechnet, entsprechend hoch war auch das Polizeiaufgebot mit etwa zwei Dutzend Einsatzfahrzeugen.
Auf die Frage, ob die verstärkte Präsenz auch etwas mit dem Terroranschlag in München zu tun gehabt habe, erklärte ein Polizeisprecher, dass dieser auch in die Lagebewertung mit eingeflossen sei. Es habe aber schon vor der Tat eine „abstrakt erhöhte Gefahrenlage“ bestanden.
Für Vielfalt und Liebe
Für den darauffolgenden Samstag hatte Pride Memmingen in Kempten zum Aktionstag „Wähl Liebe“ aufgerufen. Damit wollte der Veranstalter zusammen mit anderen Allgäuer Vereinen und Bündnissen ein Zeichen setzen für eine pluralistische Gesellschaft, zu der die queere Community untrennbar gehöre. Die Veranstaltung war Teil einer bundesweiten Kampagne der Christopher-Street-Day-Bewegung.

Die mitgebrachten Transparente veranschaulichten die wichtigsten Anliegen der Demonstrierenden: „Für Vielfalt, gegen Hass. Für queeres Leben in der Stadt der Freiheitsrechte“, „Wer nicht denkt und wer nichts weiß, der glaubt den ganzen Nazi-Scheiß“, „Jede(r) anders, alle gleich“, „Es ist nicht mehr 5 vor 12! Es ist kurz vor 19.33“, „Wieso, weshalb, warum, die AfD ist dumm“, „Liberté, Egalité, Fckafdé“ und „Sogar Pumuckl wählt die AfD nicht!“ Laut Polizei nahmen an dem Umzug durch die Innenstadt 330 Personen teil.
Am Sonntagnachmittag gab es in der Markthalle am Königsplatz eine Wahlkampfveranstaltung der AfD. Diese wurde nach Angaben der Polizei von ungefähr 180 Teilnehmern besucht. Zeitgleich organisierten sich Menschen zu einem Gegenprotest vor der Markthalle. Die Polizei zählte zwischenzeitlich etwa 750 Demonstrationsteilnehmer.

Alle drei Protestveranstaltungen seien insgesamt friedlich verlaufen, erklärte der Polizeisprecher. Es habe auch keine besonderen Vorkommnisse gegeben.
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