Halteverbot auf Ortseingangsstraße: Bürgerantrag stößt im Stadtrat auf Zustimmung
Die Forderung wurde in der jüngsten Bürgerversammlung in Wolfratshausen erhoben: Nun hat der Stadtrat für eine Gemeindestraße im Ortsteil Waldram ein Halteverbot angeordnet.
Wolfratshausen – Viele der rund 4000 Anwohner im Stadtteil Waldram haben schon lange die Nase voll. Die Verkehrsbelastung ist hoch, die Straßen sind schmal – und die Art und Weise, wie der eine oder andere Zeitgenosse sein Auto parkt, verschärft die Gesamtsituation zusätzlich. In der Bürgerversammlung Mitte Dezember in der Loisachhalle wurde der Ruf nach einem beidseitigen und absoluten Halteverbot auf der Faulhaberstraße laut (wir berichteten). In seiner Sitzung am Dienstagabend nahm der Stadtrat zu dem Antrag des Waldramers Dieter Klug Stellung.
Rathauschef Klaus Heilinglechner (BVW) erinnerte daran, dass die Faulhaberstraße 2019 ausgebaut worden ist. Die Gehwege wurden verbreitert, die Fahrbahn verschmälert. Das Ziel: Die schwächeren Verkehrsteilnehmer, insbesondere Kinder auf ihrem Schulweg, zu schützen und Verstößen gegen das Tempo-30-Limit entgegenzuwirken. Die Baumaßnahme diente laut Bürgermeister aber auch dem Zweck, dass Anlieger ihre Pkw am Fahrbahnrand abstellen können.
Polizei und Stadtverwaltung halten Halteverbot für nicht notwendig
In der Sitzungsvorlage für die Räte hatte Rathausmitarbeiter Wolfgang Mucha darauf hingewiesen, dass die Polizei bei „Vor-Ort-Beobachtungen“ nicht habe feststellen können, dass parkende Kfz einen Rückstau auf der Faulhaberstraße auslösen. Ein absolutes Halteverbot, so Mucha, könne jedoch nur angeordnet werden, „wo dies auf Grund der besonderen Umstände zwingend erforderlich ist“. Im konkreten Fall – auf der Nordseite der Faulhaberstraße – sei das nicht möglich. Mucha: „Nach Rücksprache mit der Polizei kam es in den vergangenen Jahren auch zu keinen Unfällen auf der Faulhaberstraße, die auf das gegenwärtig zulässige Parken am nördlichen Fahrbahnrand zurückzuführen sind.“
Die Ablehnung des Antrags war zum Greifen nah, da machte der Waldramer Dr. Manfred Fleischer (Wolfratshauser Liste) einen Kompromissvorschlag: Er regte eine Parkscheibenregelung im Bereich der Hausnummern 6 bis 16 an. Eine solche habe sich bereits auf der Bettingerstraße – „beim Seminar“ – bewährt. Werktags zwischen 6 und 18 Uhr nur zwei Stunden Parkzeit, so ließe sich die Situation entzerren.
Grünen-Stadträtin kann mit „Bremsklötzen“ in Waldram gut leben
Während die Waldramerin Assunta Tammelleo (Grüne) die parkenden Fahrzeuge als „Bremsklötze“ für gut heißt und keinen Anlass für ein beidseitiges Halteverbot sah, griff ihr Parteifreund Hans-Georg Anders den Vorschlag Fleischers auf. Er, Anders, ist nach eigenen Worten seit 1957 Waldramer und betonte: Der Ausbau der Faulhaber Straße vor rund fünf Jahren sei „gut gelungen“. Dennoch plädierte Anders für ein Halteverbot auf der nördlichen Straßenseite: Werktags in der Hauptverkehrszeit von 6 bis 9 Uhr und von 16 bis 19 Uhr – und zwar im Bereich der Hausnummern 6 bis 16.
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In der Sitzung formulierte Bürgermeister Heilinglechner den entsprechenden Beschluss, für den er und 18 Stadträte stimmten. Nicht einverstanden waren Ingrid Schnaller und Gerlinde Berchtold (beide SPD), Dr. Patrick Lechner (FDP) sowie Dritte Bürgermeisterin Annette Heinloth (Grüne) und ihre Fraktionskollegin Tammelleo. Antragsteller Klug sagte am Mittwoch auf Nachfrage unserer Zeitung: „Ich bin mit der Kompromisslösung sehr zufrieden.“ (cce)
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