Neue Lieferung von F-16-Kampfjets: Nächstes Land kündigt Hilfe im Krieg gegen Russland an
Die Lieferung von weiteren F-16-Kampfjets an die Ukraine steht kurz bevor. Die Zahl der Flugzeuge im Krieg gegen Russland reicht jedoch weiterhin nicht aus.
München - Sie sind so etwas wie ein Symbol des Widerstands gegen die Truppen von Russlands Präsident Wladimir Putin im Ukraine-Krieg. Lange hatte der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj um die Lieferung von US-amerikanischen F-16-Kampfjets gerungen – seit August 2024 patrouillieren die westlichen Mehrzweckkampfflugzeuge tatsächlich im Himmel über der Ukraine. Doch die Stückzahl der Flugzeuge ist nach wie vor gering; ihr Einsatz beschränkt sich deshalb vor allem auf defensive Maßnahmen. Umso freudiger dürfte die jüngste Nachricht vom Donnerstag in Kiew aufgenommen worden sein: Die nächste Lieferung von F-16-Kampfjets steht wohl kurz bevor.

Neue F-16-Kampfjets für die Ukraine – Norwegen kündigt baldige Lieferung an
Norwegen wird als Teil der F-16-Allianz in naher Zukunft sechs weitere Kampfjets an die Ukraine liefern. Das bestätigte der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerow auf Facebook nach einem Gespräch mit seinem norwegischen Kollegen Björn Arild Gram. Die Lieferung wäre somit die zweite Charge an F-16-Kampfjets für das durch den Ukraine-Krieg gebeutelte Land. Im August wurden die ersten Flugzeuge unter ukrainischem Hoheitszeichen stolz von Selenskyj präsentiert. Der Präsident mahnte die Verbündeten jedoch, dass die gelieferte Stückzahl nicht ausreichend sei.
Genau Zahlen zu den im August gelieferten Jets sind nicht bekannt. Es soll sich dabei jedoch um eine kleine Anzahl – etwa zehn Stück – gehandelt haben. Selenskyj hatte im Mai der Nachrichtenagentur AFP gesagt, man benötige knapp 120 Jets für den effektiven Einsatz gegen Russland – davon ist man nach wie vor weit entfernt. Durch die Lieferung aus Norwegen kommt Kiew aller Voraussicht nach nicht einmal auf ein komplettes Geschwader. Dieses soll 20 F-16-Jets umfassen.
Name | F-16 Fighting Falcon |
---|---|
Hersteller | Lockheed Martin |
Besatzung | 1 |
Höchstgeschwindigkeit | 2.142 km/h |
Spannweite | 9,45 Meter |
Leergewicht | ca . 8 Tonnen |
Indienststellung | 1978 |
F-16-Kampfjets im Krieg gegen Russland – Ukraine braucht neue Piloten
Hinzu kommt, dass die Ukraine bereits ihren ersten Verlust eines F-16-Kampfjets auf dem Schlachtfeld verkraften musste. Ende August stürzte einer der gelieferten Jets ab und wurde zerstört. Bei dem Absturz kam auch der erfahrene Pilot Oleksij Mes – Rufname „Moonfisch“ – ums Leben. Die genauen Ursachen des Absturzes sind bislang nicht final geklärt.
Für den effektiven Einsatz der Kampfjets braucht Kiew jedoch vor allem auch gute Piloten. Die ukrainischen Luftstreitkräfte verfügten bislang nur über Flugzeuge aus sowjetischer Produktion, wie die MiG-29 oder die Su-27. Die Bedienung der westlichen Kampfjets erfordert eine langwierige Ausbildung, die von der USA und ihren Partner an mehreren Standorten durchgeführt wird.
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Erstes Geschwader erst 2025 einsatzbereit – Zeitplan bei F-16-Lieferungen verzögert sich
Einem Bericht des Wall Street Journal zufolge soll dabei vor allem auch die Sprachbarriere immer wieder zur Herausforderung werden. Deswegen sollen die USA künftig vor allem jüngere Kadetten ausbilden, die über bessere Englischkenntnisse verfügen. Eine Entscheidung, die wohl zu erneuten Verzögerungen führen wird. Das erste F-16-Geschwader der Ukraine sollte eigentlich noch im Jahr 2024 geliefert werden. Das WSJ geht in seinem Bericht jedoch eher von Frühjahr 2025 aus.
Dass die F-16-Kampfjets im Ukraine-Krieg einen Unterschied machen können, zeigte sich wohl erst vor wenigen Tagen. Russische Militärblogger meldeten den Abschuss einer russischen Su-34 durch eine F-16. Mit weiteren Lieferungen sollen jetzt weitere solcher Meldungen folgen. (fd)