Trump macht Harris nach Fox News-Interview eine Diagnose – Trump-Sohn tobt: „Es war ein Witz!“

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Die Reaktionen auf das Interview von Kamala Harris bei Fox News fallen gespalten aus. Donald Trump und dessen Sohn Erin üben danach Kritik.

Washington, D.C. – Kamala Harris. Kandidatin der Demokraten für die US-Wahl, hat sich in die Höhle des Löwen gewagt und Fox News, dem konservativem „Lieblingssender“ von Donald Trump, ein großes Interview gegeben. Tags darauf sind sich viele einig: Harris hat sich als gestandene Politikerin präsentiert, die den offensiven Fragen des Moderators standhalten konnte.

Trump sieht das, wie zu erwarten war, anders: Er betrachtet Kamala Harris als Verliererin des Interviews mit Fox News. Sie habe bei ihrem Auftritt gezeigt, „wie völlig inkompetent sie ist“, kommentierte Trump danach auf X und nannte seine Gegnerin bei der US-Wahl zum wieder einmal „Lyin‘ Kamala“ (lügende Kamala).

Reaktion von Trump auf Fox News-Interview mit Harris – von „desaströs“ bis „großartig“

Auf seiner eigenen Social-Media-Plattform Truth Social kommentierte Trump das Fox News-Interview beinahe im Sekundentakt. Er behauptete zum Beispiel, Kamalas Berater hätten während der Sendung angeblich Fox News dazu gedrängt, das „desaströse Interview“ zu beenden.

Donald Trump, Kandidat der Republikaner für die US-Wahl, bei einem Interview mit Fox News.
Donald Trump reagierte auf das Interview von Kamala Harris mit Fox News. © Bonnie Cash/Imago

Dem Moderator Bret Baier konstatierte Trump dagegen „großartige Arbeit“. Er habe ein „hartes, aber sehr faires“ Interview mit Harris geführt. Seine Reaktion auf das Interview schloss Trump auf X mit den Worten: „Zum Wohle unserer Nation müssen ihre minderwertigen kognitiven Fähigkeiten sofort getestet werden!“

Schon davor hatte der Republikaner ohne jeden Beleg behauptet, Kamala Harris sei „geistig beeinträchtigt“. Sogar prominente Mitglieder seiner eigenen Partei hatten sich danach von der Aussage distanziert.

Trump unterstellt Harris nach Fox News-Interview eine spezielle Art der Störung

Eine geistige Störung attestierte Trump seiner Gegnerin Harris auch als Reaktion auf das Fox News-Interview: „Sie leidet an einem massiven und unheilbaren Fall des Trump-Störung-Syndroms“, schrieb er ironisch auf X. „So schlimm, dass sie kaum in der Lage ist, über irgendein anderes Thema zu sprechen, als über den Mann, der die beste Wirtschaft aller Zeiten hinterlassen hat...“

In der Tat lenkte Harris es während des Fox News-Interviews immer wieder den Fokus auf Donald Trump – was ihr von anderen Kommentatoren jedoch als Stärke und nicht als Schwäche ausgelegt wurde.

Trump-Sohn tobt nach Harris-Interview bei Fox News: „Es war ein Witz!“

Auch von Donald Trumps Sohn Eric Trump gibt es eine Reaktion auf das Interview mit Kamala Harris. Am Tag darauf sprang er seinem Vater in einem Gespräch mit Fox News zur Seite: Harris sei während des Interviews unfähig gewesen, auf einfachste Fragen zu antworten, dies sie auch der Grund gewesen, dass sie bisher im Wahlkampf so wenige Interviews gegeben habe. „Es war ein Witz“, wütete Eric Trump.

Kamala Harris begab sich mit Fox News-Interview auf feindliches Terrain

Kamala Harris begab sich mit ihrem Fox News-Interview auf feindliches Terrain: Die Zuschauer von Trumps traditionellem „Haussender“ sind es gewohnt, die Weltsicht von Trump und dessen Vize J. D. Vance präsentiert zu bekommen, und nicht die der demokratischen Partei von Biden und Harris. Das war wohl auch der Grund, warum Harris sich zu dem Fernsehauftritt entschieden hatte: Angesichts knapper Umfragen vor der US-Wahl ist es für sie immens wichtig, auch klassische Wähler der republikanischen Partei umzustimmen.

Moderator Bret Baier, der mit Trump schon öfter auf dem Golfplatz gestanden haben soll, machte das Interview zu einem Tanz auf dem Vulkan für Harris: Wie der Sender CBC berichtet, habe Baier Harris „unerbittlich“ bedrängt „zu Themen, die scheinbar speziell darauf ausgelegt waren, die Zuschauer von Fox News daran zu erinnern, warum sie sie nicht mögen sollten.“ Beispiel für solche Themen waren die illegale Migration in die USA, frühere linke Positionen von Harris und die angebliche Demenz von Joe Biden.

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Harris lenkte Fokus in Fox News-Interview auf Trump – dieser sieht darin eine Störung

Dass Harris dabei immer wieder versuchte, auf ihren Gegner bei der US-Wahl zu lenken, mag er von Trump selbst als „Trump-Störung-Syndrom“ ausgelegt werden. Doch aus Sicht der Demokratin ergab es durchaus Sinn: Für Harris ging es vor allem darum, Punkte vorzutragen, die die Zuschauer von Fox News in ihrem normalen Programm vor der US-Wahl nicht oft hören, wie die New York Times in einer Analyse schreibt.

Harris habe versucht darauf hinzuweisen, wie ungeeignet Trump für die Macht sei, und sie verwies auf die zahlreichen Republikaner, die sich von Trump abwandten und stattdessen sie unterstützten. „Er ist untauglich für den Militärdienst, er ist instabil, er ist gefährlich“, sagte Harris. (smu)

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