Biber-Aktivisten lassen Tiere in der Natur frei: „Sie leisten Gottes Arbeit"

Trotz der Gefahr von Strafen setzt ein geheimes Netzwerk von Aktivisten heimlich Biber in England aus. Ben, ein Mitglied dieser Gruppe, erklärte gegenüber der BBC, dass die rechtlichen Möglichkeiten für Biber-Auswilderungen zu bürokratisch seien. 

„Wirklich besorgniserregend“: Aktivisten lassen Biber frei

Biber ohne Genehmigung in die freie Wildbahn zu entlassen, ist eine Straftat, eine Sprecherin der National Farmers Union (NFU) bezeichnete dies als „unverantwortlich“ und „wirklich besorgniserregend“. 

Die Aktivisten lassen sich jedoch weder von dem Risiko rechtlicher Konsequenzen noch von den Bedenken der Landwirte, die negative Auswirkungen befürchten, beeindrucken.

Biber
Ein Biberdamm im Grand Teton National Park: Biber sind begabte Baumeister Getty

Biber-Aktivisten: „Wir bringen diese außergewöhnlichen Tiere zurück"

„Es ist im Grunde Gottes Werk. Wir machen die Schäden von vor Hunderten von Jahren rückgängig und bringen diese außergewöhnlichen Tiere zurück", erklärte Biber-Aktivist Ben, der mit der BBC unter der Bedingung der Anonymität sprach.

Im Februar 2025 wurde ein von Natural England beaufsichtigtes Genehmigungssystem eingeführt, ohne das es illegal ist, Biber anzusiedeln oder umzusiedeln.

Laut BBC haben die ausgewilderten Biber durch den Bau von Dämmen neue Lebensräume geschaffen und die Biodiversität verbessert. Der Einsatz der Tiere hat das Gebiet in eine vielfältige Landschaft verwandelt, die nun von einer Vielzahl von Tierarten bewohnt wird.

Biber sparen Baubehörden 1,27 Millionen Euro: „Haben es kostenlos erledigt“

In Tschechien haben Biber kürzlich durch den Bau eines Damms ein geplantes Bauprojekt hinfällig gemacht. Das ursprünglich geplante Renaturierungsprojekt der Behörden hätte 1,27 Millionen Euro gekostet. 

„Die Biber haben genau das gemacht, was wir in mühseliger Bürokratie geplant hatten. Und sie haben es kostenlos erledigt“, sagte Bohumil Fiser, Leiter der Naturschutzverwaltung, gegenüber „Radio Prague International“. 

Biber stehen in Deutschland unter Naturschutz

In Deutschland ist der Biber nach dem Bundesnaturschutzgesetz und der FFH-Richtlinie (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der Europäischen Union) geschützt. 

Der Europäische Biber war in weiten Teilen Europas, einschließlich Deutschlands, nahezu ausgestorben, hat sich aber dank umfassender Schutzmaßnahmen und Wiedereinführung in vielen Regionen gut erholt. 

5 Fakten über Biber

  • Zahnanpassung: Die Schneidezähne des Bibers wachsen täglich bis zu einem Millimeter und enthalten Eisen, das sie widerstandsfähig und orange färbt.
  • Dämme und Bauten: Biber errichten Dämme, um ihre Lebensräume zu gestalten, wobei der längste bekannte Biberdamm in Kanada rund 850 Meter misst.
  • Tauchfähigkeit: Biber können bis zu 15 Minuten unter Wasser bleiben, indem sie ihren Herzschlag verlangsamen und ihre Nasenlöcher verschließen.
  • Körpergröße: Ein erwachsener Biber erreicht eine Länge von bis zu 1,30 Metern, einschließlich seines flachen Schwanzes, und wiegt zwischen 16 und 35 Kilogramm.
  • Ernährung: Biber sind reine Pflanzenfresser und benötigen täglich bis zu 1,5 Kilogramm Rinde, Blätter und Wasserpflanzen, besonders im Winter.