25 Jahre Stroblbühne, 125 Jahre Stroblwirt: Oberbayerisches Dorf feiert mit Kabarett-Größen

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Über die Auszeichnung „Musikantenfreundliches Wirtshaus“ freuen sich die Wirtsleute Katja und Franz Strobl. © Peter Stöbich

25 Jahre Stroblbühne, 125 Jahre Stroblwirt: In Oberhausen gibt’s 2026 eine Menge zu feiern. Die Vorbereitungen für das Spektakel laufen bereits. Freilich hat der Strobl aber auch heuer einige kulturelle Highlights im Angebot.

Ganz offiziell darf sich der Stroblwirt in Oberhausen jetzt „Musikantenfreundliches Wirtshaus“ nennen. Eine entsprechende Plakette samt Urkunde verlieh Finanz- und Heimatminister Albert Füracker (CSU) den Wirtsleuten Katja und Franz Strobl und stellte in seiner Laudatio fest: „Musik ist ein identitätsstiftendes Kulturgut und gehört einfach zur bayerischen Wirtshauskultur!“

84 Veranstaltungen im Jahr 2024

Für die vielen Freunde der Gaststätte ist es allerdings nichts Neues, dass sich spontan einige Musikanten zusammenfinden und „für den Hut“ aufspielen, also freiwillige Spenden bei den Zuhörern sammeln. Das Anwesen an der Oberhausener Dorfstraße kann auf eine lange Tradition zurückblicken: Anfang des 20. Jahrhunderts hatten es Clement und Maria Strobl vom Bierbrauer Georg Pschorr gekauft, dessen Bier bis zum heutigen Tag ausgeschenkt wird. Viele Vereine fanden dort ihre Heimat und bis heute finden unter anderem Gemeinderatssitzungen und Bürgerversammlungen, Dackelzuchtschauen oder Linedance-Abende statt. 

Nach einem Teilabbruch des ehemaligen Bauernhofs wurde das Gasthaus 1992 in seiner jetzigen Gestalt gebaut, fünf Jahre später übernahm es der heutige Inhaber in vierter Generation und begann bald darauf, Blaskapellen und sogenannte Kleinkünstler nach Oberhausen zu holen. Werner Schmidbauer, die Wellküren und andere Publikums-Lieblinge sorgten dafür, dass sich die Strobl-bühne weit über das Oberland hinaus zu einem Qualitätsbegriff entwickelte. „Sie kann kommendes Jahr ihr 25-jähriges Bestehen feiern“, freuen sich die Strobls. Weil 2026 auch das Wirtshaus 125 Jahre alt wird, ist zum Doppeljubiläum eine große Festwoche mit Veranstaltungen an mehreren Abenden geplant.

Abwechslung ist das oberste Ziel

Die Vorbereitungen dafür laufen schon seit geraumer Zeit, „denn bekannte Künstler muss man eineinhalb bis zwei Jahre im Voraus buchen“, erzählt Katja Strobl. „Trotzdem kann immer etwas schiefgehen, etwa wenn ein wichtiges Filmprojekt dazwischenkommt.“ Sie ist, wie man heute sagt, die Eventmanagerin des Familienbetriebs, kümmert sich um den Kontakt zu Agenturen und Medien, um die Werbung in den sozialen Medien, den Vorverkauf, die Abrechnung und alles sonst, was rund um den Kulturbetrieb zu erledigen ist.

Und das ist eine ganze Menge, denn im Vorjahr gab es insgesamt 84 Veranstaltungen. „Damit ist die Grenze dessen erreicht, was wir als Familienbetrieb noch leisten können“, stellt der Wirt fest. Außerdem wolle man sich mit einem noch umfangreicheren Angebot nicht wiederholen, sondern eine möglichst abwechslungsreiche Mischung für jeden Geschmack bieten – von der Bigband über Schlager bis zu Rockmusik, vom Alpenfilmfestival über Kabarett bis zu Blasmusik in hochkarätiger Besetzung.

Wichtig ist dem Ehepaar Katja und Franz Strobl, dass zur bayerischen Wirtshauskultur immer auch Essen und Trinken gehören: „Deshalb lehnen wir auch Fremdveranstaltungen ohne Gastronomie ab, bei denen die Tische raus- und nur Stühle reingestellt werden sollen!“

Weil das Ehepaar nach so vielen Jahren in der Szene bestens vernetzt ist, kommen auch Prominente, die zum Beispiel in den Brettlspitzen oder Fernsehserien auftreten, immer wieder gern nach Oberhausen: Luise Kinseher, Stefan Zinner, Michi Altinger, Wolfgang Krebs, Christian Springer und viele andere. Das Publikum kommt nicht nur aus dem ganzen Oberland, sondern bis aus München und Passau, um die bekannten Künstler live auf der Bühne zu erleben.

Starthelfer für Bühnen-Nachwuchs

„Wir sehen uns aber auch als Starthelfer beziehungsweise Sprungbrett für talentierten Nachwuchs“, sagt das Paar. Deshalb gibt es jetzt auch ein Abonnement für sechs Veranstaltungen: Kleinkunst zum Kennenlernen und zum Spezialpreis für zwei Personen, wobei die Karten übertragbar sind. Einige Höhepunkte der kommenden Wochen sind zwei Abende mit der Schlager-Band „Conny und die Sonntagsfahrer“ (16. und 17. Januar), Konzerte der Austropop-Gruppe „Wurzelwasser“ (24. Januar) und der „Banana-fishbones“ (22. Februar und 16. März) sowie Kabarett mit Christine Eixenberger (15. März) und Stefan Kröll (8. Mai). Freunde der Blasmusik dürfen sich auf die Wüdara-Musik (26. Januar) freuen sowie auf die Innsbrucker-Böhmischen (23. März) und die Kaiser-Musikanten (20. Juni). Alle weiteren Termine sind unter www.stroblwirt.de zu finden.

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