„Der Christus tut doch keinem was“ – Empörung über erneute Beschädigung des Feldkreuzes
Die Knappengedächtniskapelle auf der Neuen Bergehalde ist ein sakrales Kleinod und Anziehungspunkt für Spaziergänger und Wanderer. Doch gibt es Probleme mit Vandalismus. Zuletzt wurde die Christusfigur eines neben der Kapelle aufgestellten Feldkreuzes zerstört – und das zweimal hintereinander.
Am 16. Juni 1996 war es so weit: Nach über 3000 ehrenamtlichen Arbeitsstunden konnte der Knappenverein endlich seine Gedächtniskapelle einweihen. Der Standort wurde auf der Neuen Bergehalde gewählt, nicht nur wegen des Bergbaubezugs. Die Kapelle, die zum Gedenken an die Bergbauzeit und zu Ehren der 262 unter Tage tödlich verunglückten Bergleute errichtet wurde, steht an einem der schönsten Aussichtspunkte Peißenbergs und auf der geographischen Verbindungslinie zwischen der Kirche St. Barbara und der Kirche von St. Johann. Sie ist zu einem der Wahrzeichen der Marktgemeinde geworden.
Wahrzeichen der Marktgemeinde
Der Knappenverein hat in den knapp drei Jahrzenten seit der Einweihung immer wieder mit Vandalismus zu kämpfen. Regelmäßig wurde der Altarraum vermüllt oder Dreck in die Kapelle geworfen. In den vergangenen Jahren besserte sich die Situation zwar etwas. „Da sind wir echt verschont geblieben“, berichtet Rudi Hochenauer, der Vorstand des Knappenvereins. Aber nun gibt es wieder einen aktuellen Fall: An der Christusfigur des neben der Kapelle aufgestellten Feldkreuzes wurden bereits zweimal die Arme abgerissen.
Das Kreuz stammt aus dem Nachlass des früheren Steigers Adolf Schuster, der auch jahrelang als Mesner der Kapelle tätig war. Nach dessen Tod wurde das Kreuz aufwendig saniert und auf der Neuen Bergehalde aufgestellt. Im September 2024 fand die kirchliche Segnung statt. Doch da war die Freude bei den Knappenvereinsmitgliedern schon etwas getrübt. Kurz davor wurden nämlich die Arme der Christusfigur massiv beschädigt. Leider keine einmalige Aktion. Vor Weihnachten wurden der Figur erneut beide Arme abgerissen. Hochenauer hat bei der Polizei Anzeige gegen Unbekannt erstattet – „auch wenn da wahrscheinlich nicht viel herauskommen wird“. Über die Motive des oder der Täter kann der Vereinschef nur kopfschüttelnd spekulieren: „Vielleicht hat der- oder diejenige innerliche Probleme.“
Christus soll repariert werden
Hochenauer will auf den Fall aufmerksam machen, weil es nicht sein könne, „dass so ein Volldepp ungestraft Sachen zerstören kann“. Die Neue Bergehalde liege in einer traumhaften Landschaft. „Aber es ist nicht schön, was an der Kapelle passiert.“ Der Knappenverein will aber auf das Kreuz nicht verzichten. Es soll repariert und wieder aufgestellt werden: „Der Christus tut doch keinem was“, so Hochenauer.