Oberbayerischer Drohnen-Hersteller liefert 100 Trinity-Drohnen in die Ukraine
Ein Drohnen-Hersteller aus dem Großraum München stellt der ukrainischen Hauptstadt Kiew eine große Zahl an Drohnen bereit. Sie sollen auch für das Schlachtfeld geeignet sein.
Gilching - Die Verteidiger befinden sich im Ukraine-Krieg derzeit in einer schwierigen Phase: Zuletzt konnte die russische Invasionsarmee von Kreml-Autokrat Wladimir Putin im Osten des geschundenen Landes an mehreren Frontabschnitten vorrücken.
Waffen für die Ukraine: Hersteller bei München liefert Kiew Aufklärungsdrohnen
Während sich nicht abzeichnet, wie die militärische Auseinandersetzung weitergeht, hat ein ungarischer Rechtsextremer sogar über eine Annexion ukrainischer Gebiete durch sein Land sinniert. Die ukrainischen Streitkräfte verteidigen ihre Heimat derweil ungebrochen hartnäckig gegen den völkerrechtswidrigen Angriff durch Russland.
Für diese Verteidigung erhalten die Ukrainer nun die nächste Lieferung aus Deutschland, genauer gesagt aus Oberbayern. Wie das Online-Portal Defense Express (DE) schreibt, liefert das deutsche Unternehmen Quantum-Systems aus Gilching bei München der Stadtverwaltung von Kiew 100 Aufklärungsdrohnen vom Typ „Trinity“.
DE steht der ukrainischen Armee nahe und bekommt von dieser nicht selten Informationen aus erster Hand. Mit Stadtverwaltung dürfte in diesem Fall vielmehr die Militärverwaltung der territorialen Verteidigungskräfte gemeint sein, die das Land neben der regulären Armee sichern.
Drohnen aus Oberbayern: Nicht für den direkten Kampfeinsatz vorgesehen
Die Trinity ist laut Hersteller Quantum Systems eine batteriebetriebene Drohne mit fünf Kilogramm Gesamtgewicht und 0,7 Kilogramm Nutzlast. Sie hat eine Spannweite von 2,4 Metern und 90 Minuten Flugzeit bei einer Geschwindigkeit von bis zu 70 km/h. Die Drohne, die schon seit 2018 in Serienproduktion ist, wird von drei schwenkbaren Propellern angetrieben.
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Die Trinity, die senkrecht startet und landet, kann zum Beispiel Laborproben oder Medikamente mit sich führen, und ist wegen letzterer Eigenschaft theoretisch auch für das Schlachtfeld geeignet. Für den Kampfeinsatz durch die Montage von Granaten ist sie indes nicht vorgesehen. Stattdessen ist sie für geduldige Aufklärungsarbeit konzipiert.
Drohnen für die Ukraine: Ermittlung von Schäden nach russischen Angriffen
Wie Quantum Systems schreibt, kam das Modell Trinity F90+ zum Beispiel unter Federführung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) und des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) nach der Flutkatastrophe im Ahrtal (14. Juli 2021) zum Einsatz. Nach den massiven Überschwemmungen wurden mehrere Gemeinden, darunter Altenburg, Altenahr, Reimerzhoven, Rech und Dernau aus der Luft vermessen, um sich einen Überblick über die Schäden und betroffenen Landstriche zu machen.
DE berichtet, dass die Drohnen grundsätzlich für die Schadensermittlung im Gefecht geeignet sind. Sie können zur genauen Kartierung von Schäden an Infrastruktur, Gebäuden, Straßen oder Brücken nach russischen Angriffen eingesetzt werden. Ob die Drohnen-Lieferung von Deutschland bezahlt wird oder von der Ukraine selbst, geht aus dem Bericht nicht hervor. (pm)