Antonistraße in Alling: Umstrittene Finanzspritze für Straßenausbau

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Wenn der Bus durch die Antonistraße fährt, wird es oft eng, vor allem im Begegnungsverkehr. © Peter Werber

Eine gute Nachricht für die Allinger: Die Antonistraße, eine der meistbefahrenen Straßen im Hauptort, soll endlich saniert werden. Dafür könnte es sogar eine Finanzspritze geben - allerdings sorgte die dafür zu erfüllende Bedingung für Aufregung im Gemeinderat.

Alling - Zu eng und deutlich in die Jahre gekommen: In diesem Zustand präsentiert sich die Antonistraße, eine der meistbefahrenen Straßen in Alling. Besonders dringend ist der Handlungsbedarf im Abschnitt zwischen der Gilchinger und der Kreuzstraße. Weil dort auch viele Autos parken, wird es eng, wenn sich zwei Fahrzeuge begegnen. Insbesondere, wenn eines davon ein Bus ist.

Und auch auf den Gehwegen, die an beiden Seiten der Straße verlaufen, sieht es nicht besser aus. Diese sind 1,50 Meter breit - zu wenig Platz, als dass ein Fußgänger und jemand mit Kinderwagen oder Rollator bequem aneinander vorbei könnten. Doch nicht nur beim Begegnungsverkehr auf Straße und Gehwegen gibt es Handlungsbedarf. Auch in punkto Entwässerung muss etwas passieren, da diese nicht den gesetzlichen Vorgaben entspricht. Das mahnt das Landratsamt bereits seit 1976 immer wieder an, wie in den Sitzungsunterlagen zu lesen ist.

Deshalb ist klar: Die Antonistraße West, also der Abschnitt zwischen Gilchinger und Kreuzstraße, muss dringend saniert und ausgebaut werden. Das hat der Gemeinderat bereits im Oktober vergangenen Jahres beschlossen. Doch nun musste sich das Gremium erneut mit dem Thema beschäftigen. Eine neue Fördermöglichkeit hat sich aufgetan.

Wie Bürgermeister Stefan Joachimsthaler (CSU) erklärte, könnte der Ausbau von der Regierung von Oberbayern bezuschusst werden. Bis zu 80 Prozent seien möglich. Voraussetzung dafür ist aber, dass die Gehwege auf beiden Seiten auf 1,80 Meter verbreitert werden. Die Straßenfläche würde dadurch natürlich um insgesamt 60 Zentimeter schmäler werden - von 6,90 auf 6,30 Meter.

Die Auswirkungen auf den Verkehr habe man geprüft, so der Rathauschef. Es würde sich zur aktuellen Situation nichts ändern. Denn schon jetzt sei es so, dass Autofahrer ausweichen müssten, wenn ein Bus komme, so Joachimsthaler. Eine Straßenbreite von 6,30 Meter würde ausreichen, damit zwei Busse sich begegnen können, ergänzte der zuständige Planer.

Die Autos haben heute noch eine Chance, aneinander vorbei zu fahren. Bei 1,80 Meter breiten Gehwegen geht das nicht mehr.

Theoretisch. Denn in der Praxis ist die Antonistraße oft zugeparkt, die Fahrbahn somit enger. Und deshalb seien 6,30 Meter zu wenig, waren viele Ratsmitglieder der Meinung. „Die Autos haben heute noch eine Chance, aneinander vorbei zu fahren“, sagte etwa Walter Herz (CSU). „Bei 1,80 Meter breiten Gehwegen geht das nicht mehr.“ Er schlug vor, den Maximal-Ausbau sprich mit den breiteren Gehwegen zu beantragen und dann zu schauen, „ob es uns das wert ist, die Straßensituation zu verschärfen“.

Hans Schröder (ABV) gab zu bedenken, dass durch die Antonistraße auch viele landwirtschaftliche Fahrzeuge rollen - und für die wäre es dann zu eng. „Der Ärger ist größer, als das, was wir gewinnen.“ Ähnlich sah das seine Fraktionskollegin Marina Nigl: „Wenn man das enger macht, wird das ein Problem.“

Einen anderen Aspekt in die Diskussion brachte Huber Winkler (SPD) ein: „Wir sollten nicht nur an den rollenden Verkehr denken, sondern auch an die Kinder.“ Viele würden über die Antonistraße zu Schule und Kindergarten kommen. Für die Kinder wären breitere Gehwege eine zusätzliche Sicherheit. „Ich sehe kein Problem darin, dass jemand ausweichen muss“, sagte er.

Für eine Kompromisslösung plädierte Thomas Muderlak (CSU). Er schlug vor, nur auf einer Seite den Gehweg zu verbreitern, die Förderung zu beantragen „und dann schauen wir, ob und was wir bekommen“. Zwischenzeitlich könne man Pylone oder Ähnliches aufstellen, um die Antonistraße zu verkleinern und zu testen, wie die Situation dann wäre.

Nach langer Diskussion wurde abgestimmt - namentlich. Das hatte Hans Schröder beantragt. Der Gemeinderat lehnte es mit 10:5 Stimmen ab, die Planung zu ändern sprich die beiden Gehwege auf 1,80 zu verbreitern. Sie bleiben bei 1,50 Meter, und der Ausbau erfolgt so, wie er im September vergangenen Jahres beschlossen worden ist.

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