An der S4: Bahn repariert endlich eine nervige Langsamfahrstelle
Zwischen Buchenau und Fürstenfeldbruck trudelt die S-Bahn auf einem 400 Meter langen Stück nur mit Tempo 40 dahin. Das soll sich nun endlich ändern.
Mindestens zehn Langsamfahrstellen bremsen die S-Bahn derzeit aus. Langsamfahrstelle oder (wie es im Bahndeutsch heißt) La-Stelle bedeutet: wegen Schäden am Unterbau oder an den Gleisen muss ein Zug abbremsen, es gibt dann ein Tempolimit. Die Reparatur ist notwendig, aber zumeist anspruchsvoll, wie die Bahn nun am Beispiel der La-Stelle an der S4 erläutert.
Zwischen Buchenau und Fürstenfeldbruck dürfen die S-Bahnen seit 12. Juni auf einem 400 Meter langen Abschnitt nur 40 km/h fahren. „Grund für die Langsamfahrstelle ist ein Hangrutsch, der durch den Starkregen verursacht wurde“, berichtet die Bahn. „Durch die hohen Niederschlagsmengen wies nicht nur die Oberfläche, sondern der gesamte Hang einen hohen Wassergehalt auf und kann daher ebenfalls instabil sein.“ als die Vegetation zurückgeschnitten wurde, kamen noch weitere durchnässte Stellen zum Vorschein.
Ein sachverständiger hat die Stellen untersucht
Nun sollen die beiden Stellen am Engelsberg, die provisorisch mit weißen Planen geflickt sind, endlich saniert werden. Ein zertifizierter Sachverständiger untersuchte den Hang, die Sanierung sei „geotechnisch geplant“ worden. Die Sperrung der Gleise für die Bauarbeiten ist angemeldet. Spätestens Anfang September werde die La-Stelle beseitigt, versichert ein Bahnsprecher. Auch in der Gegenrichtung, also von Fürstenfeldbruck nach Buchenau, gibt es übrigens ein Tempolimit – maximal 80 km/h dürfen die S-Bahnen fahren.
Ohnehin geht den Bautrupps der Bahn die Arbeit nicht aus. In einem internen La-Bericht der Bahn für Süddeutschland vom 29. Juli 2024, der merkur.de vorliegt, sind Dutzende Langsamfahrstellen aufgelistet, beispielsweise zwischen Pasing und Gauting, Tutzing und Kochel, an der Mangfalltalbahn Holzkirchen-Rosenheim sowie neuerdings auch auf dem sogenannte Hochleistungskorridor München-Rosenheim zwischen Zorneding und Kirchseeon. Hier will auch der örtliche Pro-Bahn-Beauftragte Marco Kragulji nachhaken. „Eine weitere Langsamfahrstelle zwischen Grafing und Aßling hat schon im April einjährigen Geburtstag gefeiert“, sagt er bitter. Er verstehe nicht, warum die Bahn die Stelle nicht längst ausgebessert habe.