Fahrzeug zu alt, Wache zu klein: Feuerwehr Figlsdorf-Aiglsdorf sendet im Marktrat SOS

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Für ein neues Einsatzfahrzeug und eine Erweiterung des Feuerwehrhauses machen sich Kommandant Maximilian Löffler (l.) und Stellvertreter Tobias Krojer stark. © Hermann

Das Einsatzfahrzeug der Feuerwehr Figlsdorf-Aiglsdorf ist zu alt, das Feuerwehrhaus zu klein. Ob die Ortswehr noch eine Zukunft hat, darüber entschied der Marktrat.

Nandlstadt – Der Sitzungssaal im Nandlstädter Rathaus platzte am Donnerstagabend fast aus allen Nähten: Gut 20 Zuhörerinnen und Zuhörer wollten dabei sein, als der Marktrat über die Beschaffung eines neuen Fahrzeugs für die Feuerwehr Figlsdorf-Aiglsdorf und einen damit verbundenen, notwendigen Um- und Erweiterungsbau diskutierte. Beides ist für einen Fortbestand der Feuerwehr dringend notwendig, wie 2. Kommandant Tobias Krojer in einer eindrucksvollen Präsentation betonte.

Das aktuelle Auto hat nicht mal Gurte

Das aktuelle Fahrzeug der Feuerwehr Figlsdorf-Aiglsdorf, Baujahr 1988, entspricht schon lange nicht mehr dem aktuellen Stand. Es ist nicht nur 36 Jahre alt und hat die reguläre Nutzungszeit von 30 Jahren deutlich überschritten, sondern hat auch „keine Gurte, keine Kopfstützen und nicht mal eine Servolenkung“, wie Kommandant Maximilian Löffler gegenüber dem FT noch genauer ausführte. Auch eine Atemschutz-Ausrüstung fehlt – und in der Folge auch die dafür ausgebildeten Feuerwehrmänner und -frauen.

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Was das konkret bedeutet, erklärte Krojer an einem Beispiel. Bei einem Brand etwa im Prop-Therapiezentrum in Aiglsdorf, das Platz für 50 Patienten bietet, wäre die Ortswehr in etwa zehn Minuten einsatzfähig und fünf Minuten später vor Ort. Das Problem aber: Wegen der fehlenden (Atemschutz-)Ausstattung dürfen die Einsatzkräfte keinen Innenangriff durchführen und Personen aus dem brennenden Gebäude retten. „Wenn eine Person bewusstlos drinliegt, bleibt die liegen“, schilderte Krojer den Worst Case. „Wir müssen warten, bis Nandlstadt kommt.“ Wertvolle Zeit verstreiche – Zeit, in der das Gebäude möglicherweise dann schon im Vollbrand stehe und Personen nicht mehr gerettet werden können.

Markträte fällen Grundsatzbeschluss

Um künftig den süd-westlichen Gemeindebereich von Nandlstadt, allen voran Orte wie Meilendorf und Weihersdorf, optimal abdecken zu können, braucht die Wehr ein neues Fahrzeug – angedacht ist ein TSF-Logistik mit Atemschutzausrüstung. Doch damit nicht genug: Weil die neuen Fahrzeuge deutlich länger und breiter sind als die Vorgänger, reicht der Platz im Feuerwehrhaus nicht aus – es fehlt an rund fünf Metern Länge und zwei bis drei Metern Breite, sagte Löffler.

In der Konsequenz bedeutet dies, dass mit der Zustimmung zum neuen Fahrzeug auch ein An- oder Umbau nötig wird. „Jetzt müsst ihr entscheiden, ob die Feuerwehr Figlsdorf-Aiglsdorf weiterhin bestehen bleiben soll“, sagte Krojer ins Rund der anwesenden Markträte.

Gemeinderäte stehen voll hinter ihrer Feuerwehr

An der Notwendigkeit der Ortsfeuerwehr mit aktuell 34 Aktiven hegte niemand Zweifel – im Gegenteil. „Wir stehen voll hinter dem Antrag“, sagte Sebastian Unger (CSU). „Wir sind froh, wenn die Feuerwehr aktiven Dienst macht, und wollen versuchen, das Auto zu kaufen, das ihr wollt.“ Auch dass man dringend einen „Anbau machen muss“, wie es Reinhard Krojer (UWN) sagte, ist den Räten bewusst. Der Platz für eine Erweiterung ist jedenfalls da, wie Bürgermeister Gerhard Betz und Tobias Krojer unisono bestätigten

Der Marktrat stimmte dem Grundsatzbeschluss zur Beschaffung eines Fahrzeugs und zur Erweiterung des Feuerwehrhauses einstimmig zu. Nun wird ein Planer beauftragt, Vorschläge für die Erweiterung des bestehenden Gebäudes zu erarbeiten. Wenn der Nandlstädter Marktrat den Plänen zustimmen sollte, wird das Fahrzeug bestellt. Alles in allem rechnet Löffler mit einer Zeit von zwei Jahren, bis das Fahrzeug in der „neuen“ Garage steht.

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