Allershausen: Neues Kinderhaus wird deutlich teurer
Da neue Kinderhaus in Allershausen nimmt weiter Form an, wird jedoch teurer als erwartet. Das stieß bei den Gemeinderäten auf unterschiedliche Reaktionen.
Allershausen – Bereits im Februar 2020 wurde die erste Kostenschätzung für die Kindertagesstätte im neuen Baugebiet Eggenberger Feld Süd erhoben. 7,6 Millionen Euro sollte der Kindergarten mit fünf Gruppen kosten.
Ukrainekrieg führt zu Materialengpässen und Lieferschwierigkeiten
In der Gemeinderatssitzung am Dienstag hatte Andrea Moosreiner vom Bauamt jedoch schlechte Nachrichten für die Räte: Das Kinderhaus Amperspatzen wird teurer als erwartet. Schuld sei zum einem das „gesamtwirtschaftliche Gefüge“, wie Moosreiner erklärte. „Vor allem der Ukrainekrieg hat beispielsweise zu Materialengpässen und Lieferschwierigkeiten geführt. Dadurch wird alles teurer“, sagte sie. Es habe aber auch Fehler bei der Bauplanung gegeben, mussten sich die ebenfalls in der Sitzung anwesenden Architekten Martin Goldbrunner und Johannes Dantele eingestehen. Einige Nachtragsleistungen würden sich jedoch auch erst im Laufe des Bauprozesses ergeben, das sei völlig normal, so ihr Tenor.
Die Mehrkosten setzen sich aus diversen Punkten infolge von Massenmehrung, Auftragserweiterung und Nachtragsleistungen zusammen. So werden beispielsweise geschätzte 12 000 Euro für den Umbau der Lüftung sowie gut 19 500 Euro für Bodenabläufe in der Küche, Amaturen und Duschabtrennungen fällig. Die in der Ausschreibung vergessene Verpressung der Brandschutzklappen kostet die Gemeinde gut 4000 Euro. So liegen die Gesamtkosten für den Kindergarten gerundet bei 8,37 Millionen Euro und damit 8,5 Prozent über den im Jahr 2020 prognostizierten Kosten.
Für Bürgermeister Martin Vaas ist das noch völlig im Rahmen: „Wir liegen jetzt 8,5 Prozent über der Kostenschätzung. Wenn man mir das damals gesagt hätte, hätte ich das wahrscheinlich unterschrieben. Bei einem öffentlichen Gebäude in dieser Größenordnung ist das völlig okay. Das sollten uns die Kinder allemal wert sein.“
„Macht ihr das hier zum ersten Mal?“
Andere Gemeinderäte waren am Dienstag jedoch weniger zufrieden. Ihnen seien die Mehrkosten eindeutig zu hoch. Sie ließen ihren Unmut an den Architekten aus: „Wenn ich hier höre, dass manche Dinge falsch geplant oder vergessen wurden, frage ich mich: ,Macht ihr das hier zum ersten Mal?‘“, schleuderte beispielsweise SPD-Gemeinderat Christian Huber den beiden Architekten entgegen.
Andrea Moosreiner hatte jedoch auch noch eine gute Nachricht zu vermelden: „Mit dem Zeitplan sind wir wieder einigermaßen in der Spur.“ Das Kinderhaus könne voraussichtlich im Herbst eröffnet werden. Ob die „Amperspatzen“ ihre neue Heimat dann bereits zum Beginn des neuen Betreuungsjahres im September beziehen können, werde sich noch zeigen. Wahrscheinlicher sei eine Fertigstellung im Oktober.
Letztlich wurden die Mehrkosten für das Kinderhaus bei zwei Gegenstimmen abgesegnet.