„Drastische Mehrbelastung für alle Kindergarteneltern“: Beiträge in Allershausen werden teurer
Über vier Beschlüsse zu Beiträgen für Kindertagesstätten mussten die Allershausener Räte jüngst abstimmen. Besonders einer sorgte für hitzige Diskussionen.
Allershausen – Nach einem Grundsatzbeschluss aus dem Jahr 2000 müssen die Kindergartengebühren in Allershausen alle zwei Jahre angepasst werden. Da die letzte Erhöhung im September 2022 stattfand, wird die nächste zu Beginn des neuen Kindergartenjahrs im Herbst nötig. Darüber waren sich alle einig. So wurden sowohl die gestiegenen Elternbeiträge für Kindergartenkinder sowie die für U3-Kinder vom Gremium einstimmig abgesegnet.
Bürgermeister Martin Vaas informierte die Räte außerdem darüber, dass im neuen Kindergarten Amperspatzen zukünftig eine gemischte Gruppe entstehen soll, in der auch Kinder unter drei Jahren aufgenommen werden. „Dabei ist es mir aber wichtig zu erwähnen, dass die Kinder über drei Jahren unser Kerngeschäft bleiben. U3-Kinder nehmen wir nur auf, wenn genug Kapazitäten da sind. Wir wollen keine Konkurrenz zu unserer eigenen Krippe sein“, stellte der Rathauschef klar.
Neues Brotzeitgeld
Mehr Diskussionsbedarf hingegen gab es bei der Festlegung der Zusatzkosten. Was den Räten am meisten aufstieß: Das bisherige Spiel- und Getränkegeld soll in ein Spiel- und Brotzeitgeld umgewandelt werden. Während als Spielgeld wie bisher sechs Euro erhoben werden, steigt das Brotzeitgeld auf 40 (bei maximal sechs Stunden täglicher Betreuung) beziehungsweise auf 45 Euro (über sechs Stunden Betreuung) pro Monat an. Hintergrund ist, dass die Kinder ab dem neuen Betreuungsjahr zusätzlich zu Getränken vormittags eine Brotzeit sowie nachmittags nochmals eine Kleinigkeit, beispielsweise Obst, bekommen. Die Festsetzung erfolgt wie bisher für elf Beitragsmonate, also ohne den August.
Was eigentlich zu einer einheitlichen Verpflegung führen und möglichem Neid zwischen den Kindern entgegenwirken soll, kam vor allem bei Bianca Kellner-Zotz (CSU) gar nicht gut an. Viel zu teuer sei das neue Brotzeitgeld. „Das ist eine drastische Mehrbelastung für alle Kindergarteneltern“, stellte sie fest. Dem schloss sich auch Petra Schlegel (SPD) an. Als Mutter eines Kindergartenkindes sei sie selbst betroffen und habe mit anderen Eltern Rücksprache gehalten. „Die finden das teilweise ganz und gar nicht okay“, berichtete sie. Mit sechs Gegenstimmen ging der Beschluss dennoch durch.
Mittagessen wird künftig teurer
Und auch das zu zahlende Essensgeld wird für die Erziehungsberechtigten in Zukunft ansteigen. Für das Mittagessen, für das bisher vier Euro fällig wurden, werden zukünftig fünf Euro zu zahlen sein. Grund dafür sind laut Verwaltung der erhöhte Personalbedarf sowie die enorme Kostensteigerung bei den Lebensmitteln.
Vaas erachtete diese Erhöhung als gerechtfertigt: „Kollegen aus anderen Gemeinden beneiden mich oft darum, dass wir im Spatzennest frisch gekochtes Essen haben. Dafür haben wir extra zwei Köche angestellt.“ Dem schlossen sich auch die Allershausener Räte an: Bei zwei Gegenstimmen wurde auch diese Erhöhung vom Rat bewilligt.