Heftige Verluste für Putin: Doch ewig langer Panzer-Zug rollt in Richtung Ukraine
Die russische Armee Wladimir Putins muss unter ihren Panzer-Truppen ungebrochen Verluste hinnehmen. Dennoch kommt viel Nachschub in den Ukraine-Krieg.
Kirow – Sie sind immens. Die Verluste des Moskau-Regimes von Kreml-Autokrat Wladimir Putin und seiner Armee aus Russland im Ukraine-Krieg. Nicht nur massenweise Kampfpanzer wie der T-72, der T-80 und der T-90 sind darunter.
Verluste Russlands im Ukraine-Krieg: Auch viele Haubitzen 2S19 sind darunter
Sondern auch viele selbstfahrende Haubitzen, die als Artillerie zwar einige Kilometer von der Front entfernt stehen. Die sich aber oft nicht den ukrainischen Kamikaze-Drohnen entziehen können, während die Wirkung der russischen Lancet beim Kursk-Vorstoß der Ukrainer verpufft.
Die Zahlen: Wie die Open-Source-Intelligence-Website Oryx in ihrer Auflistung zu den Verlusten im Ukraine-Krieg schrieb, hatten die russischen Invasionstruppen in der heimtückisch überfallenen Ukraine bis zum 29. August 2024 (Stand, 17.30 Uhr) mindestens 821 selbstfahrende Haubitzen verloren. Darunter waren demnach auch 216 Panzerhaubitzen 2S19 Msta.
Panzer-Verluste der russischen Armee: 2S19 bietet in der Ukraine ein leichtes Ziel
Die 11,92 Meter lange und 42 Tonnen schwere Panzerhaubitze gilt mit ihren fünf Mann Besatzung (Kommandant, Fahrer, Richtschütze, zwei Ladeschützen) als sehr anfällig für feindlichen Beschuss. Nicht nur für Drohnen, sondern auch für schultergestützte Panzerabwehrwaffen wie die gefürchtete RPG-7 aus einstmals sowjetischer Produktion sowie für die moderne amerikanische Javelin. Ein augenscheinlicher Nachteil sind die steilen Turmseiten der wuchtigen und 2,99 Meter hohen Panzerhaubitze, die 1989 in Serienproduktion ging und 1992 nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion ein Jahr zuvor endgültig bei der (dann) russischen Armee in Dienst gestellt wurde.
Die selbstfahrende Haubitze Putins hat zudem zwar ein L/52-Geschütz im Kaliber 155 Millimeter. Die Panzerung beträgt aber gerade einmal 16 Millimeter, was sehr wenig ist. Die sowjetischen Konstrukteure hatten in den 1980er Jahren schließlich die künftige Drohnen-Gefahr mutmaßlich nicht auf dem Radar, um im Militär-Jargon zu bleiben.
Verluste Wladimir Putins im Ukraine-Krieg: | Russische Armee (zerstört, schwer beschädigt zurückgelassen oder durch die Ukrainer erbeutet): |
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Militär-Fahrzeuge insgesamt: | 17569 |
Kampfpanzer (unter anderem): | 3342 |
Schützenpanzer: | 4475 |
gezogene Artillerie-Kanonen: | 399 |
selbstfahrende Artillerie: | 821 |
davon Haubitze 2S19 Msta: | 216 |
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Quelle: Open-Source-Intelligence-Website Oryx, Stand 29. August, 16.45 Uhr
Panzer-Verluste für Wladimir Putin: Doch Moskau schickt Nachschub in die Ukraine
Zum Vergleich: Beim Leopard-2-Kampfpanzer aus deutscher Produktion beträgt die Panzerung je nach Modell zwischen 600 Millimetern (an der Wanne) und 930 Millimetern (am Turm). Eine Reaktivpanzerung, die feindliche Geschosse beim Aufschlag mittels einer Gegenexplosion ausschaltet, fehlt bei der 2S19 Msta ferner gänzlich. Und so steigen Putins Verluste auch unter diesem Waffentyp ungebremst.
Doch: Der Nachschub rollt aus Russland offensichtlich weiter an die Front. Ein Beleg dafür ist ein Social-Media-Video, das der bekannte ukrainische Militärblogger Igor Sushko (mehr als 342.000 Follower) bei X teilte. Demnach ist auf den Bildern ein offenkundig sehr langer russischer Zug zu sehen, der reihenweise Panzer-Haubitzen in Richtung Ukraine-Front fährt. Das Video soll in der Region Kirow unweit der Kleinstadt Kotelnitsch aufgenommen worden sein, was sich ebenso wenig unabhängig verifizieren lässt, wie der Zeitpunkt der Aufnahmen.

Putins Rüstungsindustrie: Panzer-Verluste in der Ukraine werden teils ausgeglichen
Die Panzerhaubitze 2S19 Msta wird vom russischen Rüstungskonzern Uralwagonsawod in Nischni Tagil, rund 600 Kilometer östlich der Stadt Kirow zusammengebaut. Auch dort soll die Produktion russischen Agenturangaben zufolge auf Hochtouren laufen. Bezeichnend: Laut Spiegel plant der Kreml für 2024 mit dem größten Militärbudget seit dem Zerfall der Sowjetunion. So würde das russische Finanzministerium dafür statt bislang 3,9 in diesem Jahr sechs Prozent des Bruttoinlandsprodukts einplanen, heißt es in dem Bericht, umgerechnet geschätzt 140 Milliarden US-Dollar. So lassen sich auch hohe Verluste an der Front ausgleichen – zumindest beim Material. (pm)