Am Walchensee: Maut auf beliebten Ausflugsstrecken wird erhöht
Wer am Walchensee-Südufer entlangfahren will, muss eine Maut errichten. In dieser Saison wird diese Gebühr leicht angehoben. Doch es gibt Ausnahmen.
Jachenau – Die Mautgebühren auf den Straßen am Walchensee-Südufer sowie zwischen Wallgau und Vorderriß werden teurer. Eine einzelne Fahrt kostet für Pkw ab dieser Saison 6 statt bisher 5 Euro.
Walchensee-Südufer: Letzte Mauterhöhung war 2020
Als Grund für die Gebührenerhöhung nennt Robert Krebs vom Tölzer Forstbetrieb die „enormen Kosten“, die den Staatsforsten durch den Unterhalt der Straßen entstünden. Bei den beiden Mautstraßen handelt es sich nicht um öffentlich gewidmete Straßen, sondern um private Straßen des Forstes. Letzterer trägt somit die Straßenbaulast. „Wir sind also dafür verantwortlich, die Straßen zu asphaltieren, Schlaglöcher zu schließen, Brücken und deren Geländer zu reparieren und anderes“, erklärt Krebs. Die Materialkosten dafür seien in den vergangenen drei bis vier Jahren um 20 bis 30 Prozent gestiegen. „Wir tun also nichts anderes, als die Preissteigerungen weiterzugeben.“
Nach der letzten Mauterhöhung 2020 sei die nächste Anhebung eigentlich schon früher nötig gewesen, meint Krebs. Man habe aber nicht zusätzlich zur Einführung von Parkgebühren am Walchensee-Südufer durch die Gemeinde Jachenau noch eine Steigerung bei der Maut draufsetzen wollen.
Mautstraßen in Jachenau: Preis für Saisonkarte bleibt gleich
Krebs weist auch darauf hin, dass der Forstbetrieb Vergleichswerte aus der Tiroler Nachbarschaft herangezogen habe. Im Karwendel seien die Mautgebühren vergangenes Jahr schon auf 7 Euro erhöht worden, stellt Krebs fest, zum Beispiel für die Straße Richtung Eng/Ahornboden. „Auf das Niveau der Tiroler wollten wir aber nicht gehen“, sagt Krebs.
Für die Mautstraßen gibt es außer dem Einzelticket für Pkw, Motorräder, Kleinbusse, Schlepper und Quads auch noch andere Tarife. So können auch „Dauererlaubnisscheine“ für eine oder zwei Wochen gelöst werden, was zum Beispiel für Urlauber interessant ist. Hier steigt der Preis auf 15 beziehungsweise 25 Euro (vorher: 10/15 Euro). Die Maut für einen Monat kostet jetzt 35 statt 25 Euro, der Preis für eine Saisonkarte bleibt mit 50 Euro gleich. Diese Saisonkarten werden laut Krebs überwiegend von Einheimischen gekauft. „Sie wollten wir nicht zusätzlich belasten.“
Bürger der Jachenau müssen keine Maut zahlen
Für Wohnmobile, Pkw mit Wohnwagen und Kleinbusse über acht Sitzplätzen kostet die Einzelfahrt 12 Euro (vorher: 10). Die Preise der Dauererlaubnisscheine ändern sich nicht. Eine Woche kostet 30 Euro, zwei Wochen 50 Euro, ein Monat 70 Euro und die ganze Saison 150 Euro. Übrigens: Wer einen Mautschein gelöst hat, kann damit während der Geltungsdauer beide Mautstraßen nutzen.
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Geschäftsleute und Handwerker, die Anwesen im Bereich der Mautstraßen ansteuern, müssen keine Maut bezahlen. Das gilt auch für Berufstätige, die eine Bestätigung vorweisen, dass ihr kürzester Arbeitsweg über eine Mautstraße führt. Bürger der Jachenau sowie der Ortschaft Walchensee müssen ebenfalls keine Maut bezahlen.
Kartenzahlung ab heuer an allen Mautstationen
An der Mautstraße Wallgau-Vorderriß gibt es laut Krebs heuer noch eine weitere Neuerung: Hier wird die Bezahlung der Maut per Karte ermöglicht. „Wir sind gerade dabei, die Mautstationen umzurüsten, und hoffen, dass wir bis zum Beginn der Saison kurz vor Ostern fertig sind.“ In Einsiedl und Niedernach kann man schon seit dem vergangenen Jahr mit Karte zahlen, „und es hat sich bewährt“, so Krebs.
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Die technischen Voraussetzungen zu schaffen, ist aufwendig. Einen Glasfaseranschluss, über den sich die Kartendaten übertragen lassen, gibt es in den abgelegenen Mautstationen nicht. „Deswegen stellen wir kleine, unscheinbare Sendemasten auf“, erklärt der Forstbetriebs-Vertreter. So einer stehe zum Beispiel schon in Vorderriß. „Der fällt gar nicht auf“, sagt Krebs. In den Mautstationen selbst sei nur der Einbau einer Schublade für den entsprechenden Computer nötig. (ast)