"Schäbig, Wahrheit zu verurteilen": Mansour verteidigt Merz' "Drecksarbeit"-Satz

  • Im Video: So findet Fleischhauer den Merz-Satz

Dass er den Begriff „Drecksarbeit“ mit Blick auf den israelischen Angriff auf Iran aufgriff, brachte Kanzler Friedrich Merz (CDU) viel Kritik ein. Sowohl von Vertretern des Koalitionspartner SPD als auch aus der Opposition, es gibt sogar eine Anzeige. Die „Bild“ meldet, dass Merz seinen Ausdruck aber keineswegs zurücknehmen wolle. Und es gibt nun auch Rückendeckung.

"Drecksarbeit"-Zitat von Merz: Unterstützung für den Kanzler

Sein Kanzleramtschef Thorsten Frei etwa verteidigte Merz. „Das, was der Bundeskanzler ausgedrückt hat mit seinen Worten war, dass es auch in unser aller Interesse nicht sein kann, dass ein Terrorregime wie das iranische Mullah-Regime in Besitz der Atomwaffe ist“, sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. 

Es gehe aber nicht nur um die Atomwaffen, sondern auch um Irans Raketen, die Europa erreichen können. „Und deshalb können wir nicht so tun, als ginge uns das alles nichts an.“

Auch der deutsch-israelische Soziologe und FOCUS-online-Kolumnist Ahmad Mansour begrüßt die Worte von Merz. Auf „linkedIn“ poste er folgenden Beitrag: 

„Friedrich Merz hat es ausgesprochen – und er hat recht: Israel macht tatsächlich jene Arbeit, die viele im Westen nicht machen wollen – ja, die ‚Drecksarbeit‘, wie es im Interview genannt wurde. Das ist keine Provokation, das ist Realität. Und wir im Westen profitieren davon seit Jahren – oft im Stillen, oft ohne Dank. 

Die meisten entscheidenden Hinweise auf Terrorgefahren in Europa, auf geplante Anschläge, auf geheime Netzwerke – sie kommen oft aus Tel Aviv, aus Herzliya, aus Jerusalem. Israels Dienste liefern Informationen, die Leben retten. Auch – und gerade – im Kontext des iranischen Regimes, das längst nicht nur eine Bedrohung für Israel ist, sondern für die gesamte freie Welt. Wer Israel dafür kritisiert, führt keine sachliche Debatte. 

Mansour: "Es ist schäbig, die Wahrheit zu verurteilen"

Es geht diesen Stimmen nicht um Menschenrechte oder Verhältnismäßigkeit. Es geht um Delegitimierung. Um eine gezielte Kampagne, die seit dem 7. Oktober offen zutage tritt – mal laut, mal subtil, aber immer mit demselben Ziel: Israel moralisch zu isolieren und seine Verteidigung als Aggression umzudeuten. Doch die Wahrheit ist: Wenn Israel nicht diese Arbeit leisten würde, müssten wir es tun – oder die Konsequenzen tragen. 

Es ist bequem, andere für uns kämpfen zu lassen, aber es ist schäbig, sie dann auch noch zu verurteilen. Was Merz sagte, mag manchen unbequem erscheinen. Aber unbequem ist nicht gleich falsch. Und manchmal ist es nötig, unbequeme Wahrheiten auszusprechen – besonders dann, wenn sie unser aller Sicherheit betreffen.“