Ging nervös auf und ab - 17-Jähriger schockt Mitreisende mit Waffen - Polizei stoppt Regionalexpress in Bayern
Schockmoment für die Fahrgäste eines Regionalexpresses von Landshut nach München: Reisenden fiel ein junger Mann auf, der in Höhe der Zugtoilette nervös auf und ab ging.
Gegenüber zwei Mitreisenden hatte er sein Oberteil hochgezogen und eine schwarze Schusswaffe im Hosenbund zum Vorschein gebracht, so die Polizei. Die Mitreisenden informierten das Zugpersonal und die Polizei.
Polizei stoppt Regionalexpress in Oberschleißheim: 17-Jähriger mit zwei Softair-Pistolen
Im Bahnhof Oberschleißheim durchsuchten Landes- und Bundespolizisten den außerplanmäßig angehaltenen Zug und fanden den 17-Jährigen im vorderen Zugteil. Er gab an, zwei Softair-Pistolen zu besitzen, die er für sich und seinen Bruder gekauft hatte. Die Waffen befanden sich in einer Verpackung, die Magazine waren leer.
Bei den Softairpistolen handelte es sich um legal erworbene Waffen der Klasse 7 (<0,5 Joule), so dass kein Verstoß gegen das Waffengesetz vorlag. Der 17-Jährige durfte seine Fahrt mit den beiden verstauten Waffen fortsetzen. Durch den Polizeieinsatz verspätete sich der Regionalexpress um eine Dreiviertelstunde.
Bundespolizei warnt vor kostspieligen Folgen
Die Bundespolizei in München warnt, beim Transport von Softair-Waffen im Zug oder Bahnhof, die Bestimmungen dazu einzuhalten und diese ausschließlich gut verstaut und für Mitreisende nicht einsehbar aufzubewahren bzw. mitzuführen. Bei Verstößen, wie im Fall vom Freitagabend, kann die Bundespolizei für ihre Einsatzmaßnahmen Kosten erheben.
Auch die Deutsche Bahn oder andere Eisenbahnverkehrsunternehmen können wegen der Verspätungen oder auch bei Zugausfällen oder -umleitungen Schadensansprüche anmelden. Schnell kommt es für Verursacher zu vierstelligen Beträgen.
Softairwaffen: Nachbildung einer echten Schusswaffe
Eine Softairwaffe, auch Airsoft-Waffe genannt, ist eine spezielle Art von Nachbildung einer echten Schusswaffe, die speziell für das Freizeitspiel, Sport und Simulation konzipiert ist. Sie verschießt kleine Kunststoffkugeln (BBs) mit einem Durchmesser von typischerweise 6 mm, die mit Hilfe von Federdruck, Elektronik oder Gas angetrieben werden. Softairwaffen sind in der Regel detailgetreu nachgebildet und sehen echten Schusswaffen oft sehr ähnlich, sind aber in ihrer Wirkung wesentlich weniger gefährlich.
Softairwaffen werden hauptsächlich in Airsoft-Spielen verwendet, bei denen Spieler in Teams gegeneinander antreten und Szenarien nachspielen, ähnlich wie Paintball. Aufgrund ihrer realistischen Optik und Handhabung werden sie auch für militärisches und polizeiliches Training sowie für Film- und Theatereffekte genutzt.
In Deutschland und vielen anderen Ländern unterliegen Softairwaffen bestimmten gesetzlichen Regelungen, insbesondere in Bezug auf das Mindestalter für den Erwerb, die maximale Geschossenergie und die Kennzeichnungspflicht.