Neuer kbo-Chef plant Gebäuderenovierung
Nicolas von Oppen führt ist seit April Geschäftsführer des Isar-Amper-Klinikums, nun stellt er sich der Presse erstmals vor. Er plant in den kommenden Jahren eine Renovierung der Gebäude an und strebt dabei eine „heilende Architektur“ an.
Taufkirchen – Nicolas von Oppen ist seit April Geschäftsführer des Isar-Amper-Klinikums. Er folgt auf Franz Podechtl, der zum Vorstandsvorsitzenden der Kliniken des Bezirks Oberbayern berufen wurde. In der vergangenen Woche stellte sich der 50-jährige Betriebswirt in Taufkirchen, dem zweitgrößten Standort der kbo-Gruppe, der Presse vor.
„Die Psychiatrie ist im gewissen Sinne Neuland für mich – bisher war ich nur in somatischen Kliniken“, erzählte von Oppen, der sich mittlerweile gut in die Thematik „der sprechenden Medizin“, eingearbeitet habe.
Begonnen hat sein beruflicher Werdegang im Rotkreuz-Krankenhaus in München, es folgten mehrere Stationen in verschiedenen Häusern, die sowohl in öffentlicher als auch privater Trägerschaft lagen. Zuletzt leitete der 50-Jährige das Klinikum in Landshut.
Das psychiatrische Krankenhaus in Taufkirchen habe, nicht zuletzt durch die Frauen-Forensik, eine bedeutende Relevanz weit über Oberbayern hinaus, so von Oppen. Um die 200 Patientinnen machen aktuell im Maßregelvollzug eine Therapie, des Weiteren gibt es 163 stationäre Betten in der Allgemeinpsychiatrie.
Am Standort Taufkirchen arbeiten mehr als tausend Beschäftigte. „Der Pflegenotstand wird die größte Herausforderung der Zukunft sein“, meinte der neue Leiter der Einrichtung. Um neue Arbeitskräfte zu gewinnen, müsse das Haus weiterhin ein attraktiver Arbeitgeber bleiben: „Die zunehmende Akademisierung macht auch vor der Pflege nicht halt“, weiß der Betriebswirt und verweist auf die eigene Berufsfachschule auf dem Taufkichener Gelände.
In den Kliniken im Bezirk gebe es zudem eine duale Leitung. „Das bedeutet eine Gleichberechtigung von Pflege und Medizin, die Therapie- und Behandlungskonzepte ergänzen sich – das ist eines unserer Erfolgsrezepte.“
Taufkirchen soll Nummer Eins bleiben
Von Oppen zeigte sich voll des Lobes für das bisherige Klinikmanagement, schon länger kenne er seinen Vorgänger Franz Podechtl und schätze ihn sehr. „Ich möchte das Rad gar nicht neu erfunden – ich werde das, was mein Vorgänger hier auf den Weg gebracht hat, gut fortsetzen“, verspricht der Neue.
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Viele angedachte Projekte wurden durch die Pandemie ausgebremst, unter seiner Regie gehe es nun endlich weiter. Dazu gehöre in den kommenden Jahren auch die Renovierung der Gebäude in Taufkirchen. Von Oppen spricht dabei von einer „heilenden Architektur“, eine Ausrichtung, die künftig beispielsweise bei Depressionen den Krankheitsverlauf positiv unterstützen könne.
Der Bedarf an psychiatrischer Versorgung wird weiter wachsen, so die Prognose des neuen Geschäftsführers. „Wir leben in einer überalterten Gesellschaft – in der Gerontopsychiatrie brauchen wir mehr Plätze.“ Die Zukunft sieht von Oppen dabei in Ambulanz und Tageskliniken.
Nicht nur in somatischen Krankenhäusern verringere sich nämlich die stationäre Verweildauer der Patienten, auch in der Psychiatrie sei dieser Trend zu beobachten: „Wir werden das therapeutische Angebot dahingehend weiterhin ausbauen – der Standort Taufkirchen bleibt aber erster Ansprechpartner in der Region.“