Delegation aus Japan eingetroffen: Bürgermeister hat einen Gastro-Tipp

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Willkommen in Wolfratshausen: Bürgermeister Klaus Heilinglechner (rotes Polohemd) und Martin Melf (re.), stellvertretender Geschäftsleiter im Rathaus, begrüßten die Jugenddelegation aus der Partnerstadt Iruma/Japan und deren Gastschwestern aus der Loisachstadt. Angeführt wird die Besuchergruppe von Rina Watanabe (hinten, 3. v. li.). © Sabine Hermsdorf-Hiss

Der Wolfratshauser Bürgermeister freut sich über den Besuch einer Jugenddelegation aus der japanischen Partnerstadt Iruma. Den Gästen gab er bei der offiziellen Begrüßung einen kulinarischen Tipp.

Wolfratshausen/Iruma – Hinter den großen Glasfronten des Cristallos am Obermarkt verbirgt sich „ein Ice-Making-Store“ und Wespen sind „überhaupt nicht dangerous“, wenn man nicht nach ihnen schlägt: Auf dem Fußweg zum offiziellen Empfang durch Bürgermeister Klaus Heilinglechner bekamen die jungen Gäste aus Fernost am Freitagmorgen von ihren Wolfratshauser Gastschwestern die ersten wichtigen Infos. Bis Donnerstag weilt eine Jugenddelegation aus der japanischen Partnerstadt Iruma in Wolfratshausen – beim Gespräch mit dem Rathauschef offenbarten sich erste Unterschiede zwischen den zwei Welten.

11 000 Kilometer trennen die beiden Partnerstädte

Rund 11 000 Kilometer trennen die Loisachstadt von der 145 000-Einwohner-Kommune in der Präfektur Saitama, etwa 40 Kilometer von Japans Hauptstadt Tokio entfernt. Seit 1987 sind die Städte partnerschaftlich verbunden, sichtbarstes Zeugnis der Partnerschaft ist der Japanische Garten am Johannisplatz. Aufgrund der Corona-Pandemie waren gegenseitige Besuche lange Zeit nicht möglich, im vergangenen Jahr flog eine Gruppe Jugendlicher im Alter zwischen 17 und 22 Jahren aus der Flößerstadt in die Ferne – nun lernen zwei junge Herren und fünf junge Damen aus dem Land des Lächelns Wolfratshausen und die nähere Umgebung kennen. Angeführt wird die Delegation von Rina Watanabe, im Rathaus in Iruma zuständig für den Jugendaustausch.

„Ohayo gozaimasu, einen wunderschönen guten Morgen“, begrüßte Bürgermeister Heilinglechner die Gäste gut gelaunt am Freitagmorgen im Sitzungssaal des Rathauses. Er betonte, dass der Austausch ein Garant für „die dauerhafte Verbindung zwischen den Menschen und den Ländern“ sei. Das Gegenüber persönlich kennenzulernen, sich mit der Geschichte, der Kultur und den jeweiligen Gepflogenheiten vertraut zu machen, führt nach Meinung des Wolfratshauser Rathauschefs dazu: „Dass man versteht, warum manches so ist wie es ist.“ Das gegenseitige Verständnis und der Respekt voreinander seien „das Herzstück und das Rückgrat einer Städtefreundschaft“.

Knüpft Kontakte, seid neugierig, fragt nach – und lasst Euch auch ein auf unser ungewöhnliches Essen.

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Delegationsleiterin Watanabe bedankte sich nach einem „Grüß Gott“ in die Runde für die Gastfreundschaft der Stadt und ihrer Bürger. Die sieben Jugendlichen aus Iruma werden von Gastfamilien betreut, bei denen sie bis Donnerstag wohnen. Sie sei überzeugt, so Watanabe, dass der Jugendaustausch eine „wundervolle Gelegenheit“ biete, die Beziehung der zwei Kommunen „zu vertiefen“. Vor allem, weil ihre Schützlinge Dank der Gastfamilien oberbayerische „Alltagskultur“ erfahren könnten.

Deutschland sei in Sachen Umweltschutz „fortschrittlicher“

Sie wüsste, dass Klimaschutz in Deutschland einen hohen Stellenwert genieße – ob das schon im Kindergarten ein Thema sei, wollte eine junge Japanerin wissen. „Ja“, antwortete Martin Melf, der stellvertretende Geschäftsleiter im Rathaus. Schon bei den Jüngsten „wecken wir das Bewusstsein, wie man schonend mit der Umwelt umgeht“. Heilinglechner wies auf Umweltprojekte an Grundschulen hin und erläuterte in Kurzzusammenfassung das Müll- und Wertstoffsystem im Landkreis.

Deutschland sei in Sachen Umweltschutz „fortschrittlicher“ als Japan, meinte Watanabe. Doch dem Thema werde unter anderem in den Schulen in ihrem Heimatland immer mehr Raum gegeben. „Die Müllvermeidung ist ein wichtiges Thema.“ Die Delegationschefin berichtete von ersten positiven Ergebnissen: „Früher“ hätten die Kunden beim Einkaufen kostenlose Plastiktüten bekommen, inzwischen „kosten die Geld“. Die Folge: Wie in Deutschland würden viele Japaner einen eigenen Korb oder eine Einkaufstasche nutzen.

Mittwoch ist Shopping-Day in der Flößerstadt

„Knüpft Kontakte, seid neugierig, fragt nach – und lasst Euch auch ein auf unser ungewöhnliches Essen“, empfahl der Rathauschef den Gästen. „Und natürlich wünsche ich Euch viel, viel Spaß und viele schöne Erlebnisse.“ Am Samstag war Wandertag auf dem Wallberg, an diesem Sonntag geht‘s mit dem Partnerschaftsverein Wolfratshausen-Iruma zum Olympiagelände in München, am Mittwoch wird in Wolfratshausen geshoppt. „Sayonara“, auf Wiedersehen heißt es dann nach der Abschlussparty am Mittwochabend im Wirtshaus Flößerei. (cce)

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