Aus dem Urlaub heraus auf Platz zwei und ein Klassensieg: Landkreis-Athleten stark beim Eibsee-Herbstlauf
Der Eibsee-Herbstlauf ist ein Klassiker. Bei der jüngsten Auflage mischte Maria Legelli ganz vorn mit. Marianne Grünebach war im Nordic Walking top.
Grainau – Ihre Triathlon-Wurzeln können Marianne und Peter Grünebach eben nicht verleugnen. Und so belassen es die beiden Ausdauersportler aus Polling beim Eibsee-Herbstlauf traditionell eben nicht nur mit dem Laufen. Hinterher gehört auch noch ein Bad im herrlich gelegenen Gewässer dazu. Angesichts von höchstens zehn Grad Wassertemperatur heuer „war es nur ein kurzes Schwimmen“, berichtete Peter Grünebach.
Eibsee-Herbstlauf 2024 bei besten Bedingungen
Die Leistung der beiden auf der Laufstrecke war einmal mehr beeindruckend. Marianne Grünebach (70) war – als älteste Teilnehmerin – die schnellste Frau im Nordic Walking. Die 12,2 Kilometer samt 370 Höhenmeter durch den Bergwald am Zugspitzmassiv bewältigte sie in 1:38:30 Stunden. Auf die zweitplatzierte hatte die Pollingerin, für die LG Staffelsee-Murnau antretend, über sechs Minuten Vorsprung. Als Nordic-Walker war auch Wolfgang Reichl vom Post SV Weilheim in Aktion; er belegte mit 1:30:00 Stunden den fünften Platz bei den Männern.
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Auf der Laufstrecke war es unter allen Teilnehmern aus dem hiesigen Landkreis eine Frau, die am weitesten vorn in der Ergebnisliste auftauchte. Maria Elisa Legelli, aus Böbing stammend und in Füssen wohnend, belegte bei den Frauen den zweiten Gesamtplatz unter 74 Finisherinnen. Für die Athletin des „Brooks Road Runner“-Teams stoppte die Uhr nach 51:51 Minuten. Schneller war nur Katka Wenzler (49:36) vom PTSV Rosenheim.

Legelli war mit ihrem Abschneiden „sehr zufrieden“. Bei schönstem Herbstwetter und idealen Lauftemperaturen um die 14 Grad Celsius herum „hat der Wettkampf sehr viel Spaß gemacht“.
Blick geht zum London-Marathon
Zum Start hatte sie sich erst kurzfristig entschieden, nachdem sie kürzlich erst aus einem längeren Urlaub zurückgekehrt war. Anfang September hatte Legelli beim Münster-Marathon als beste Deutsche und mit einer Zeit von 2:49 Stunden geglänzt. Im November startet die Böbingerin unter Coach Michael Hiemeyer die Vorbereitung aufs nächste Marathon-Event – der Fokus liegt auf dem London-Marathon im kommenden April.
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Bei den Männern sicherte sich Michel Nouguier (43:21) den Tagessieg. Der Münchner finishte vor mehreren Wochen beim Berlin-Marathon in 2:20 Stunden. Gesamtplatz zwei belegte Tilman Hartlieb (44:11) vom SC Partenkirchen vor Florian Zeisler (44:33) vom Team „Happy Fitness 24h“. Hartlieb und Zeisler hatten im vergangenen Jahr die Ränge eins und zwei eingenommen.
Kritik am Wertungssystem
Seine Teilnahme am Eibsee-Herbstlauf nahm Peter Grünebach zum Anlass für eine generelle Kritik an der Art und Weise, wie Wertungen gerade bei Laufwettkämpfen vorgenommen werden. Dem 76-Jährigen zufolge werden ältere Sportler oftmals nicht angemessen berücksichtigt. Beim Herbstlauf endeten die Wertungsklassen mit der W65 (für Frauen) und der M70 (für Männer). In Grünebachs Fall hieß das, dass der 76-Jährige zusammen mit deutlich jüngeren Läufern gewertet wurde. Für gewöhnlich gelten in der Leichtathletik in den Altersklasse Fünfjahres-Schritte.
Teilnehmer in den Klassen W70, M75, M80 etc. hätten „scheinbar keine Daseinsberechtigung“. Grünebachs Fazit: „Die älteren Läufer kommen dann nicht, da nicht eingeladen und sie die Missachtung der Fairness als Diskriminierung empfinden.“ Die Gesellschaft, so der Pollinger, „wird nunmal älter, sodass auch Veranstalter sich darauf einstellen sollten“. ⇥ph
Von den Landkreis-Athleten war Heinz Schilcher (DAV Peiting) der Schnellste. Mit der Zeit von 58:04 Minuten landete er auf dem 35. Platz unter den 111 männlichen Athleten. In der M50-Klasse wurde der Schönberger Fünfter. Bester M50-Läufer war Markus Gleissl (49:10) vom TSV Burglengenfeld – er war Gesamtachter. Hubert Friedl vom DAV Peißenberg überquerte die Ziellinie nach 1:02:46 Stunden. Das brachte ihm in der M60-Klasse den zweiten Platz ein.
Herbstlauf schon seit 1981
Ebenfalls an zweiter Stelle, und zwar in der M70, wurde Peter Grünebach (1:14:35) notiert. Eigentlich würde der 76-Jährige in der Altersklasse darüber eingestuft, doch die gab es beim Herbstlauf nicht. Speziell auf den Wettbewerb trainiert hatte der Pollinger nicht, derzeit, so berichtete er, sei er „eher auf Skirollern und mit dem Mountainbike unterwegs“. Grünebach hat Teilnahmen unter anderem am „La Sgambeda“-Skilanglauf-Marathon und an der Wintertriathlon-WM in Pragelato im Blick. Zur Alterskategorie des Tagessiegers gehörte Marcus Stiller vom TSV Weilheim. Die Zeit von 1:22:08 Stunden bedeuteten für ihn den 13. Platz in der M30.
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Der Eibsee-Herbstlauf ging heuer zum 43. Mal über die Bühne. Wolfgang Plümpe hatte ihn 1981 gestartet und bis 2021 organisiert. Plümpe war auch lange Jahre beim Osterfelder-Berglauf federführend. Der Herbstlauf wird seit 2022 von der Ski-Abteilung des SC Eibsee Grainau ausgerichtet. Plümpe (84) ließ es sich aber nicht nehmen, erneut dabei zu sein. Er „stand wieder am Streckenrand und feuerte an“, so Peter Grünebach.