Ein Mammutprojekt steht der Stadt Moosburg bevor: Die Theresia-Gerhardinger-Grundschule muss erweitert werden. Ein erster Entwurf wurde vorgestellt. Der kam im Stadtrat gut an, wird aber teuer.
Moosburg – Die Theresia-Gerhardinger-Grundschule in Moosburg muss dringend erweitert werden. Bis 2028 soll der Erweiterungsbau am Schulzentrum-Nord fertig sein, der ersten Plänen zufolge gut 26 Millionen Euro verschlingen wird. „Das ist ein großes Bauvorhaben, das der Stadt Moosburg einiges abverlangt“, sagte Martin Pschorr (SPD), als am Montag der erste Entwurfsplan im Stadtrat vorgestellt wurde.
Der geplante Neubau
Am Schulzentrum-Nord soll nach einem Entwurf von Architekt Alexander Herrle ein 100 Meter langer, dreigeschoßiger Bau mit terrassenähnlicher Struktur gebaut werden. Im Erdgeschoß sind ein Speisesaal, eine große Aula und Räume für die Ganztagsschule vorgesehen, im ersten und zweiten Stock insgesamt vier „Lernhäuser“ mit je vier Klassen- und Funktionsräumen sowie jeweils zentral eine offene Lernlandschaft. Zudem soll im Neubau – zentral im ersten Stock – das Lehrerzimmer untergebracht werden – und natürlich Toiletten. Auch wird auf dem Areal eine Lehrküche für die Mittelschule untergebracht.
Neuerung im Altbau
Auch im bestehenden Schulgebäude wird es Umstrukturierungen geben: Aus der großen Pausenhalle im Erdgeschoß könnten etwa ein Musikraum und eine kleine Aula werden, im ersten Stock ist ein Verwaltungstrakt geplant und im zweiten Obergeschoß Räume für den Werkunterricht. Die vorhandenen Klassenzimmer bleiben größtenteils bestehen.
Der grobe Zeitplan
Das Projekt könnte – sofern der Stadtrat zustimmt – zügig umgesetzt werden. „Dieses Jahr ist das Jahr der Planung“, sagte Herrle. Im kommenden Jahr könnte mit dem Bau begonnen werden, und zwei Jahre später der Erweiterungsbau fertiggestellt sein.
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Die Kostenschätzung
Einer ersten Schätzung des Architekten zufolge liegen die Kosten bei rund 26 Millionen Euro nur für den Baukörper. Hinzu kommen noch Kosten für eine Containerlösung, die man in der Übergangszeit für zwei Jahre brauchen werde, und, falls gewünscht, für eine Turnhalle.
Die Parksituation
Ebenfalls in den Kosten noch nicht enthalten ist eine Lösung für die Parkplatz-Problematik. Hier könnte sich der Architekt eine Tiefgarage unter dem Neubau mit Platz für 49 Fahrzeuge vorstellen. Laut Bürgermeister Josef Dollinger müsse man dafür weitere drei Millionen Euro kalkulieren. Allerdings könnte man mit einer Tiefgarage für die Grund- und Mittelschule „ein ganz massives Verkehrsproblem lösen“, sagte er.
Die Reaktionen
Nach der Präsentation ergriff CSU-Stadtrat Rudi Heinz als erstes das Wort. „Das Konzept gefällt uns im Grundsatz sehr gut“, sagte er. „Aber manches bereitet uns Bauchschmerzen“ – allen voran natürlich die Kosten. „Wir haben eine angespannte Haushaltssituation“, sagte er. Dennoch sei es richtig und wichtig, in den Erweiterungsbau zu investieren. Sein Appell: „Bitte die Baukosten im Blick behalten“, alle möglichen Fördergelder beantragen und, wenn möglich, Kosten einsparen. Hier brachte er auch gleich einen Vorschlag ins Spiel: Statt einer teuren Tiefgarage sollte die Möglichkeit eines Parkdecks überprüft werden.
Lob zollte Heinz der „einfachen, pfiffigen und klaren Aufteilung“, die eine individuelle Förderung möglich mache. Das Konzept mit klassischen Klassenzimmern und modernen Lernlandschaften verbrauche zwar Fläche und verursache Kosten, aber das sei „das Konzept der Zukunft“. Wichtig ist ihm, dass – neben jeweils einem Aufzug im Neubau und im Bestandsbau – auch die Aula barrierefrei wird. Darauf wird Schulleiterin Gudrun Rothe, die ebenfalls in der Stadtratssitzung war, ein Auge haben. Denn: „Wir wollen im kommenden Schuljahr eine inklusive Schule werden“, sagte sie.
Lob von vielen Seiten
„Wir bauen eigentlich eine neue Schule“, sagte Martin Pschorr mit Blick auf die Gebäudegröße und die Kosten. Wichtig sei ihm, sparsam zu bauen, aber: „Es darf nicht an der Qualität der Schule gespart werden.“ Positives Feedback gab‘s auch von den Grünen: Verena Beibl lobte den Entwurf als „sehr vielversprechend“, bat aber ebenfalls darum, die Option eines Parkdecks zu prüfen. Zudem warb sie auf den Außenanlagen für ein Freiluftklassenzimmer und Kletternetze und bat darum, auch die Verkehrsproblematik in diesem Gebiet anzupacken. Michael Hobmaier (F.R.E.S.H.) sprach von einer „schönen, modernen und zukunftsgerichteten Planung“, Philipp Fincke (FDP) von einem „gelungenen ersten Entwurf“.
Weiteres Vorgehen
Da „die Planung die Prognose der Schülerzahl abdeckt“, wie Dollinger erklärte, stimmten die Stadträte dem Entwurf einstimmig zu. Bis April wird der Architekt alle vorgebrachten Vorschläge einarbeiten und dann den Plan erneut vorlegen.