Das Ende der „Ära Obi“: Herzlicher Abschied für Tegernseer Schulleiter

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Tegernsee
  4. Tegernsee

KommentareDrucken

Herzlicher Abschied im Barocksaal: (v.l.) Tegernsees Bürgermeister Johannes Hagn, Werner Oberholzner mit seiner Frau Jutta, Landtagspräsidentin Ilse Aigner und Landrat Olaf von Löwis. © Thomas Plettenberg

Nach einem Vierteljahrhundert am Gymnasium Tegernsee wurde Direktor Werner Oberholzner am Freitag (19. Juli) in den Ruhestand verabschiedet. Der Festakt war geprägt von viel Herzlichkeit.

Tegernsee - Ein Vierteljahrhundert hat Werner Oberholzner das Schulleben am Gymnasium Tegernsee geprägt. Zunächst als Stellvertreter, dann als Direktor. Am Freitag (19. Juli) wurde er in den Ruhestand verabschiedet. Die „Ära Obi“, so zeigten sich Schüler und Lehrer überzeugt, werde in bester Erinnerung bleiben.

Als Mann der leisen Töne, als jemand, der auch in nervtötenden Situationen seine Gelassenheit bewahrt, als Chef, dessen Türe für die Anliegen von Lehrern und Schülern immer offen stand. Kurzum als Gentleman wurde Oberholzner beim Festakt zu seiner Verabschiedung gewürdigt. Die Feier im Barocksaal, an der auch Landtagspräsidentin Ilse Aigner und andere Ehrengäste teilnahmen, geriet vor allem dank der Schüler-Beiträge zu einem Akt der Herzlichkeit.

Oberholzner war exakt 9132 Tage fürs Gymnasium Tegernsee tätig

Stefanie Göttfried, stellvertretende Schulleiterin, hatte vor ihrer Rede den Taschenrechner bemüht: Exakt 9132 Tage, also gut 25 Jahre, war Oberholzner am Gymnasium Tegernsee tätig. Davon 21 Jahre als Direktor. Es sei schon seltsam, dass das Gymnasium und Oberholzner Silberhochzeit feiern würden, er gleichzeitig aber die Scheidung einreiche, scherzte Göttfried. Dass die Trennung vom langjährigen Direktor ein schmerzhafter Einschnitt sein werde, daran ließen die Redner keinen Zweifel. „Es ist höchst irritierend, künftig ohne Sie auskommen zu müssen“, sagte Göttfried.

Ministerialbeauftragte: „Sie hinterlassen große Fußabdrücke“

Dass Oberholzner mit seinen 21 Jahren als Direktor eines Gymnasiums der „Rekordhalter unter den aktiven Schulleitern in Bayern“ sei, machte Ministerialbeauftragte Birgit Korda deutlich. Viel sei in dieser Zeit passiert: der Wechsel vom G9 zum G8 und wieder zurück beispielsweise, die Modernisierung und Digitalisierung der Schule, die Corona-Krise. „Das alles haben Sie souverän gemeistert“, bescheinigte Korda dem scheidenden Schulleiter. „Sie hinterlassen große Fußabdrücke“, meinte Korda. Wer als Nachfolger in diese Fußstapfen treten wird, blieb übrigens auch beim Festakt am Freitag im Verborgenen. Anfang kommender Woche soll wohl ein Name genannt werden.

Nachdem die Ministerialbeauftragte dem Noch-Schulleiter die Ruhestands-Urkunde überreicht hatte, ließ das Symphonische Blasorchester in einer der eindrucksvollen Schüler-Darbietungen „The Show must go on“ von Queen erklingen. Für Oberholzner geht die Show nun an anderer Stelle weiter. Vor allem für seine Reisen, die sich Oberholzner und seine Frau Jutta für die Zeit des Ruhestands vorgenommen haben, wünschten ihm die Redner alles Gute.

Landrat würdigt den stets höflichen Umgangston Oberholzners

„Endlich haben auch Sie die Schulzeit hinter sich gelassen“, erklärte Landrat Olaf von Löwis in Anspielung auf die vielen Schüler-Generationen, die Oberholzner kommen und gehen sah. 21 Jahre lang habe der Miesbacher „das Ruder eines renommierten Schulschiffs in Händen gehalten“, es durch stürmische und sonnige Zeiten manövriert, sagte der Landrat. Dabei würdigte Löwis den stets höflichen Umgang, den Oberholzner auch mit dem Landratsamt als Sachaufwandsträger gepflegt habe.

Eine verbindliche Art, die auch das Kollegium zu schätzen wusste. „Sie haben uns Lehrkräften vertraut und uns viele Freiheiten gelassen“, richtete sich Personalratsvorsitzende Regina Heimbeck an den langjährigen Direktor. Oberholzner habe seinen Teil dazu beigetragen, dass das Gymnasium Tegernsee ein „Ort des Miteinanders“ sei. Dass dieses Miteinander auch über das Schulische hinausgeht, demonstrierten die Schüler mit Musik, Gesang und Tanz. „Only you“ schmetterte beispielsweise der Unterstufenchor dem Schulleiter entgegen.

Schüler bezeichnet Oberholzner als „Herz und Seele“ des Gymnasiums

Oberholzner selbst war angesichts der Würdigungen seitens von Lehrkräften, des Elternbeirats und Ehrengästen sichtlich gerührt. Niemals habe er sich bei Amtsantritt vorstellen können, so lange an ein- und demselben Platz zu sein, sagte er. „Aber es wurde und wird nicht langweilig, auch bei einer so langen Zeit.“ Fridolin Findeisen von der Schülermitverantwortung (SMV) bezeichnete den scheidenden Direktor als „Herz und Seele“ dieser Schule. Oberholzners Zeit am Gymnasium werde als „Ära Obi“ in die Annalen eingehen.

gab

Auch interessant

Kommentare