21-jähriger Bürgergeld-Empfänger kündigt Job nach einem Tag – weil das Arbeitspensum zu hoch ist

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Arbeitsbedingungen und niedrige Bezahlung demotivieren viele Bürgergeld-Empfänger. Ein junger Mann aus Mannheim ist ein Beispiel dafür.

München – Es ist oft eine Herausforderung für Empfänger von Bürgergeld, finanziell über die Runden zu kommen. Mangelhafte Arbeitsbedingungen und eine enttäuschend niedrige Bezahlung mindern die Motivation vieler Betroffener, aus der Sozialhilfe herauszukommen und stattdessen zu arbeiten. Ein 21-jähriger Mann aus Mannheim, der Bürgergeld empfängt, erlebte eine ähnliche Situation. Er gab seinen Job bereits nach einem Tag auf.

Pascal (21) empfängt Bürgergeld und hat zusätzlich einen Minijob angenommen

Der Betroffene ist lediglich ein geringfügiges Beschäftigungsverhältnis eingegangen. Das Bürgergeld beläuft sich nämlich nur auf 563 Euro, was für den Lebensunterhalt kaum ausreicht. Daher wählen einige Bezieher den Weg, zusätzlich zur Sozialhilfe einen Minijob aufzunehmen. Laut der Webseite buerger-geld.org dürfen bis zu 520 Euro hinzuverdient werden, ohne dass Abzüge drohen. Obwohl dies auf den ersten Blick vielversprechend erscheint, stellt sich die Realität oft anders dar. Dies musste der 21-jährige Pascal aus Mannheim am eigenen Leib erfahren.

Er trat in der Sendung „Hartz und herzlich“ auf, einer Produktion von RTL ZWEI. Diese Reihe beleuchtet den Alltag von Menschen in sozialen Problemgebieten. Mit wechselnden Hauptfiguren und Lebensumständen werden fortlaufend neue Folgen produziert. Es werden Charaktere dargestellt, die trotz Beschäftigung am Existenzminimum schrammen, aber auch Bezieher von Sozialhilfe – wie zum Beispiel die 57-jährige Pamela, die unerwartet 1000 Euro auf ihrem Bankkonto vorfand.

Der Bürgergeld-Empfänger wollte als Zeitungsausträger arbeiten

Pascal hatte den Plan, zusätzlich zum Bürgergeld ein wenig Geld zu verdienen und nahm eine Stelle als Zeitungsverteiler an. Doch nach nur einer Arbeitsschicht stand sein Entschluss fest: „Ich mache da nicht mehr weiter“. Er rechtfertigt seine strenge Entscheidung mit der Aussage, dass es „komplette Ausbeutung ist!“ Kürzlich wurde in der Serie auch ein junger Mann vorgestellt, der unzufrieden mit seiner Ausbildung ist.

Laut der Erzählung des 21-jährigen Bürgergeld-Empfängers war sein Arbeitgeber unehrlich.
Laut der Erzählung des 21-jährigen Bürgergeld-Empfängers war sein Arbeitgeber unehrlich. © Markus Joosten/imago

Der 21-jährige Pascal hatte mit seinem Arbeitgeber eine bestimmte Menge an Zeitungen zum Austragen vereinbart. Was ihm jedoch nicht bewusst war, war die zusätzliche Werbung, die er ebenfalls verteilen sollte. Die Menge an Zeitungen und Werbung, die er sortieren und zustellen musste, war so groß, dass seine Mutter einspringen musste. „Das war wirklich so viel, das hätte Pascal allein gar nicht geschafft“, äußert sie in der Folge von „Hartz und herzlich“.

Pascal hat, wie er selbst berichtet, seinem Arbeitgeber über sein Mobiltelefon gekündigt. „Werde dem jetzt auch eine Audio machen, dass ich kündige.“ Trotz des Gefühls der Ausbeutung, hegt er die Hoffnung, „dass er mir nicht böse ist. Wenn er das nicht verträgt, dann ist es halt so.“ Vielleicht hat das Schicksal für Pascal einen weiteren Minijob parat. Typische Jobs mit einem Verdienst von 520 Euro sind beispielsweise in der Gastronomie oder in Fabriken. (tt)

Die Redakteurin hat diesen Artikel verfasst und anschließend zur Optimierung nach eigenem Ermessen ein KI-Sprachmodell eingesetzt. Alle Informationen wurden sorgfältig überprüft. Hier erfahren Sie mehr über unsere KI-Prinzipien.

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