Musikkapelle Wildpoldsried: Ein abwechslungsreicher Konzertabend zwischen Tradition und Moderne

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Musiker mit Leib und Seele: Dirigent Philipp Beßler, Elisa Schrägle, Matthias Einsiedler, Hermann Reichart, Caroline Handel, Julian Speiser, Bene Hafenmayer (ASM), Vorsitzende Ines Schimpp (v. l.). © Dieter Hartmann

Beim Jahreskonzert der Musikkapelle Wildpoldsried am Palmsonntag war der Kultiviert Dorfsaal bis auf den letzten Platz gefüllt.

Wildpoldsried – Zum ersten Mal stand der neue Dirigent Philipp Beßler am Pult und sorgte mit einem gelungenen Programm dafür, dass das Publikum einen Abend erlebte, der Tradition und Moderne miteinander verband und die Vielfalt der Kapelle zeigte. Den Anfang machte die Jugendkapelle „Grenzenlos“ unter der Leitung von Theresa Hartmann. Die jungen Musikerinnen und Musiker brachten das Publikum mit den abwechslungsreichen Melodien von „Alpine Adventure“ und „Southern Folk Rhapsody“ in Schwung.

Eine dramatische Klanglandschaft

Nach einer kurzen Umbaupause übernahm die Musikkapelle Wildpoldsried. Mit dem Marsch „Furchtlos und Treu“ setzte die Kapelle gleich zu Beginn ein klanggewaltiges Statement. Es folgte der traditionsreiche Klassiker „Hoch Heidecksburg“. Ein ganz besonderer Programmpunkt war das dreisätzige Werk „Tirol 1809“. In eindrucksvoller Weise setzte sich die Kapelle dabei mit der bewegten Geschichte des Tiroler Freiheitskampfs gegen Napoleon auseinander. Die Sätze „Aufstand“, „Kampf am Berg Isel“ und „Sieg“ entfalteten eine dramatische Klanglandschaft, die zwischen rhythmischer Spannung, melancholischer Tiefe und heroischer Erhabenheit wechselte.

Im zweiten Teil des Konzerts zeigte sich die Kapelle von ihrer modernen Seite. Mit „Conquest of Paradise“ wurde eine ruhige, fast meditative Stimmung erzeugt, bevor „Oregon“ das Publikum mit seiner lebendigen Musik auf eine Reise durch Amerika schickte. Den Abschluss machten swingende Klassiker wie „In the Mood“, „Blue Tango“ und „St. Louis Blues, die die energiegeladene Atmosphäre des „American Spirit“ perfekt einfingen. Besonders die Soli von Beate Güntner und Wolfgang Bosch am Saxophon sowie Christian Epp an der Trompete sorgten für große Begeisterung beim Publikum. Philipp Beßler bedankte sich zum Schluss beim Publikum für das zahlreiche Erscheinen und den kräftigen Applaus. Als Zugaben wurden der „Deutschmeister Regimentsmarsch“ und der feierliche „Ruetz“ gespielt, doch das Publikum wollte noch mehr. Mit dem „Bozner Bergsteigermarsch“ als dritter Zugabe verabschiedete sich die Kapelle. Durch das Programm führten Jana Rühling und Katharina Reichart.

Ehrungen für langjähriges Musizieren

Ein weiterer Programmpunkt des Abends war die Ehrung langjähriger Musikerinnen und Musiker durch den Allgäu-Schwäbischen Musikbund (ASM). Ebenfalls wurden die bestandenen Bläserprüfungen geehrt. Die Ehrungen wurden von Bene Hafenmayer vom ASM durchgeführt.

Max Riegg, Emil Rösch und Constantin Christen erhielten für ihre bestandene D1-Prüfung das Bläserabzeichen in Bronze. Die D2-Prüfung – und damit das silberne Abzeichen – bestanden Sebastian Burger, Annalena Botschka und Emma Schrägle. Eine besondere Auszeichnung ging an Elisa Schrägle, die die D3-Prüfung auf der Klarinette ablegte und dafür das goldene Abzeichen erhielt.

Ein ganz besonderer Moment des Abends war die Ehrung von Hermann Hartmann: Der Tubist wurde für unglaubliche 80 Jahre aktives Musizieren ausgezeichnet. Mit über 90 Jahren ist unser Happy immer noch mit Herz und Humor dabei und lockert mit seinen Sprüchen so manche Musikprobe auf. In der Musikkapelle ebenso wie in der Rentnerband ist er nicht wegzudenken – und für seinen unermüdlichen Einsatz gibt es die Ehrennadel in Gold mit Diamant.

Für 50 Jahre Treue zur Musik wurde Hermann Reichart geehrt. Im Jahr 1975 erlernte er das Spiel auf der Trompete und legte erfolgreich die Bläserkurse A und B ab. In der Kapelle spielt er seither Flügelhorn und war zudem viele Jahre in der Vorstandschaft aktiv – unter anderem als stellvertretender Vorsitzender und Schatzmeister.

Auch im Schlagzeugregister gab es mehrere Ehrungen: Matthias Einsiedler, Julian Speiser und Caroline Handel wurden für 25 Jahre aktives Musizieren geehrt. Alle drei starteten im Jahr 2000 mit der Ausbildung und absolvierten die D1- und D2-Prüfungen. Julian war nicht nur musikalisch engagiert: Vom Getränkewart bis hin zum ersten Vorstand prägte er über viele Jahre das Vereinsleben. Caroline begann ursprünglich mit der Querflöte, wechselte dann aber 2009 zum Schlagzeug und kümmert sich seit über 20 Jahren als Notenwartin darum, dass bei den Proben nichts fehlt.

kb

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