Florian (17) schreibt 160 Bewerbungen für seinen Traumjob, bekommt aber nur Absagen
Der 17-jährige Florian S. aus dem österreichischen Kirchschlag in der Buckligen Welt sucht verzweifelt eine Lehrstelle. Trotz 160 Bewerbungen, davon bei 115 Werkstätten, habe er noch keine Ausbildungsplatz, berichtet seine Mutter Elisabeth S. gegenüber „heute.at“. Am liebsten würde er eine handwerkliche Lehre als Mechaniker beginnen. „Er bekommt aber leider keine Chance“, so die Mutter.
Florian hatte einen schweren Start ins Leben. „Die Nabelschnur hat sich zweimal um seinen Hals gewickelt, er musste zehn Minuten lang reanimiert werden“, erzählt seine Mutter. Durch den Sauerstoffmangel brauchte Florian länger zum Lernen.
Florian würde täglich 1,5 Stunden zu seiner Lehrstelle pendeln
Mittlerweile hat er die Polytechnische Schule (kurz: Poly) ohne Unterstützung absolviert und zeigt kaum noch Entwicklungsverzögerungen. Das Poly ist im österreichischen Bildungssystem eine einjährige allgemein bildende Pflichtschule, die an die 8. Schulstufe anschließt.
Die Suche nach einer Lehrstelle erstreckt sich mittlerweile bis nach Wien und ins Burgenland und Florian wäre bereit, täglich bis zu 1,5 Stunden mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu pendeln, berichtet „heute.at“. Derzeit nimmt er an einem Schulungsprogramm teil und arbeitet in einer Werkstätte in Wiener Neustadt und Neunkirchen. Seine Mutter hofft, dass Florian bald eine Lehrstelle findet und ins Berufsleben starten kann.
48 Prozent der Bewerber berichten über fehlende Rückmeldung im Bewerbungsprozess
Florian ist nicht der einzige, der Probleme bei der Suche nach einer Arbeit hat. Laut einer weltweiten Studie von Criteria Corp. haben 48 Prozent der 2000 Befragten keine Rückmeldung von Arbeitgebern auf ihre Bewerbung erhalten, zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Nach einer Untersuchung von MyPerfectResume veröffentlichen Unternehmen häufig so genannte „Geisterjobs“, also Stellenangebote für Positionen, die sie gar nicht besetzen wollen.
81 Prozent der befragten Personalverantwortlichen in den USA bestätigten diese Praxis. „Newsweek“ berichtet, dass wirtschaftliche Unsicherheit und die Überlastung durch künstliche Intelligenz zu einer Flut von ungezielten Bewerbungen führen, die Unternehmen dazu veranlassen, den Einstellungsprozess einzufrieren.
Unternehmen praktizieren „stille“ Beförderungen ohne Gehaltserhöhung
Aber auch wenn man bereits einen Job hat, ist es schwierig, eine Beförderung mit entsprechender Gehaltserhöhung zu erhalten. Viele Unternehmen in den USA setzen auf so genannte „stille Beförderungen“, bei denen Mitarbeiter zusätzliche Verantwortung und neue Titel, aber keine Gehaltserhöhung erhalten.
Laut „USA Today“ sind vor allem jüngere Arbeitnehmer betroffen. Eine Umfrage zeigt, dass ein Drittel der Generation Z und 18 Prozent der Millennials in den letzten zwölf Monaten eine Beförderung ohne Gehaltserhöhung erhalten haben. Bei der Generation X und den Babyboomern sind die Zahlen deutlich niedriger. Aber auch drei Persönlichkeitstypen haben Schwierigkeiten, überhaupt befördert zu werden.