Rentner erbt Haus auf Menorca – doch Hausbesetzer könnten ihn ein Vermögen kosten

Federico Álvarez ist ein pensionierter Arzt und wohnt auf Mallorca. Von seinen Eltern hat er ein Haus auf Menorca in der Gemeinde Sant Lluís geerbt – doch genau das wird für ihn nun zur Qual. Die Immobilie wurde im Juli des vergangenen Jahres besetzt und führt für den 78-Jährigen nun zu hohen Kosten. Darüber berichtet "menorca.info".

"Es ist ungerecht, dass wir nichts tun können, um das Haus zurückzuerhalten, für das mein Vater so hart gearbeitet hat, um es seinen Kindern zu hinterlassen", erklärt Federico. Er wartet gerade auf einen Gerichtstermin, doch er findet, dass alles zu langsam geht. Die Hausbesetzer wollten die Immobilie nur gegen eine Zahlung verlassen, was er ablehnte.

Hausbesetzer bereiten pensionierten Arzt Sorgen: "Gemeinde Sant Lluís ohne Wasser"

Neben der Besetzung bereiten dem 78-Jährigen auch die Wasser- und Stromrechnungen Sorgen. Im ersten Quartal dieses Jahres stand Federico vor einer Wasserrechnung in Höhe von 1350 Euro – circa das 45-fache seiner bisherigen Rechnung. Die Versorgung kann er auch nicht einfach abstellen, dann könnte er laut eigener Aussage wegen Nötigung strafrechtlich verfolgt werden. "Das ist inakzeptabel. Ich musste wieder arbeiten gehen, weil ich nicht weiß, wie das enden soll", berichtet er laut "menorca.info".

Ein Brief an die Stadtverwaltung blieb unbeantwortet, der Wasserversorger Aigües Sant Lluís meldete das Ganze dem Gericht. Doch weder die Einstellung der Wasserversorgung noch der Prozess ist bisher erfolgt. "Wenn alles so weitergeht, wird die Gemeinde Sant Lluís ohne Wasser dastehen und ich werde mit leeren Taschen dastehen", warnt er mit Blick auf die Wasserknappheit vor Ort. 

Hausbesetzungen in Spanien: Es werden sogar Schlösser ausgetauscht 

Im vergangenen Jahr informierte auch die Deutsche Vertretung in Spanien darüber, dass es in den letzten Jahren in dem Land immer wieder zu Hausbesetzungen kommt. "Dabei werden Immobilien von Fremden in Besitz genommen und über einen längeren Zeitraum bewohnt. Teilweise werden sogar die Schlösser ausgetauscht, um einen Zutritt der berechtigten Eigentümerinnen und Eigentümer zu verhindern", heißt es weiter.

Zweitwohnsitze von nicht-spanischen Eigentümern sind demnach grundsätzlich seltener betroffen "als Immobilien aus dem Bestand von Banken oder großen Wohnungsgesellschaften". 

Wer einer möglichen Hausbesetzung vorbeugen will kann auf Kameras oder Alarmsysteme  zurückgreifen. Zudem empfiehlt es sich den Eigentumsnachweis über die Immobilie (z.B. den Kaufvertrag) wo anders zu lagern.