Doppelter Preis - Hypo-Vereinsbank schafft Karten ab - und ärgert damit viele Kunden

Die HypoVereinsbank nutzt das bevorstehende Ende von Maestro als Anlass für eine generelle Preiserhöhung. Derzeit erhalten Kunden Schreiben, in denen sie über die Einstellung der bisherigen Girocard mit Maestro-Funktion informiert werden. 

Das ändert sich: Ab Mitte Februar 2025 wird stattdessen die neue „UniCredit Card“ mit Debit-Mastercard-Funktion eingeführt. Die bisherige Maestro-Karte bleibt noch bis zum 1. Juli 2025 aktiv und wird anschließend deaktiviert.

Die neue „UniCredit Card“ bringt zwar viele neue Optionen, kostet aber dann nicht mehr fünf, sondern 15 Euro pro Jahr. Ein genauerer Blick in die neuen Allgemeinen Geschäftsbedingungen enthüllt die geänderten Konditionen: Kunden müssen nicht nur die Einführung der neuen Debitkarte akzeptieren, sondern auch einer Verdopplung der Jahresgebühr für die Mastercard-Kreditkarte von bisher 15 Euro auf 30 Euro zustimmen.

Darüber hinaus entfällt die bislang gewährte umsatzabhängige Rabattierung. Die Pressestelle erklärt dazu: „Kunden erhalten unabhängig vom Kartenumsatz eine Preisreduzierung über unser Kundenbindungsprogramm HVB valyou. Damit haben wir die Preislogik vereinfacht.“

Darum müssen viele Kunden mehr für Ihre HVB-Karte bezahlen

Ein Pressesprecher der Bank erklärte auf Anfrage von FOCUS online: „Der Preis hängt vom jeweiligen Kontomodell ab und wird nicht pauschal berechnet.“ So bleibe die neue Unicredit-Card beispielsweise im „HVB ExklusivKonto“ weiterhin kostenlos – ebenso wie weltweite Bargeldabhebungen, führte der Sprecher weiter aus.

Die höheren Kosten betreffen vor allem das günstigste Kontomodell, wie aus den neuen Allgemeinen Geschäftsbedingungen hervorgeht. Gleichzeitig bestätigte der Sprecher die Preisanpassung, die auf den erweiterten Leistungsumfang der neuen Karte zurückzuführen sei. 

„Mit der neuen Karte können Kunden nun auch E-Commerce-Zahlungen tätigen und sie für digitale Wallets wie Apple Pay und Google Pay nutzen.“ Zudem sei die Akzeptanz der Karte mit über 100 Millionen Annahmestellen weltweit „deutlich erweitert“ worden.

FOCUS online empfiehlt HypoVereinsbank-Kunden, ihre Kontokosten genau zu prüfen. Eine Übersicht über die aktuellen Gebühren erhalten sie beispielsweise im Online-Banking. Grundsätzlich gilt: 30 Euro für eine Kreditkarte ist viel Geld. Viele Banken bieten diese kostenlos an. Sollte eine andere Bank günstigere Konditionen bieten, hilft ein Kontowechsel. Es ist aber wichtig, das Kleingedruckte zu lesen

Das passiert, wenn Kunden den Änderungen nicht zustimmen 

Übrigens! Stimmen Kunden den Änderungen nicht zu, wird die bisherige Girocard mit Maestro-Funktion Ende Juni abgeschaltet. Kunden erhalten dann eine Girocard ohne die Maestro-Funktion zum Preis von 12 Euro. Die spezielle Karte kann ausschließlich am Bankschalter beantragt werden. Das hat viele Gründe. „Ziel ist die Zustimmung zu den neuen Bedingungen“ zu erreichen.

Die Girocard bleibe laut HypoVereinsbank so lange verfügbar, wie es der Markt es ermögliche und es erfordere. Die Bank spricht bei den 12 Euro von einem „wettbewerbsfähigen Preis“.

Alte Maestro-Karte gibt es bis 17. Februar 2025

Besonders kurios: Obwohl die bisherige Girocard mit Maestro-Funktion Ende Juni abgeschafft wird, können Kunden diese weiterhin bestellen. Die neuen Konditionen und neue Karten sind online (Stand 24. Januar) nicht abrufbar. 

Die Pressestelle erklärt dazu: „Derzeit erfolgt die Anpassung der Konto-/Kartenbedingungen und die Umstellung auf die neue Karte. Für neu eröffnete Konten wird ab 17. Februar die neue Karte bestellbar sein, dann gelten die neuen Bedingungen und werden auch entsprechend auf hvb.de kommuniziert.“ 

Bedeutet auch im Umkehrschluss: Wer jetzt ein neues Konto bei der Hypovereinsbank eröffnet, bekommt schnell einen Brief mit dem Hinweis, dass die bestellte Karte ab Anfang Juli 2025 nicht mehr gültig ist.