Obama reagiert auf Biden–Rede – einen entscheidenden Satz vermeidet er erneut
Nach Bidens Rückzug richten sich die Augen auf Kamala Harris. Ex-Präsident Obama zeigt sich weiter. Das könnte taktische Gründe haben.
Washington, D.C. – Die politische Landschaft in Washington, D.C. ist in Aufruhr, nachdem Präsident Joe Biden unerwartet seinen Rückzug aus dem Präsidentschaftsrennen bekannt gegeben hatte. Die Hoffnungen der Demokraten liegen nun auf Vizepräsidentin Kamala Harris als potenzielle Kandidatin für die US-Wahl 2024. Doch die Meinung des ehemaligen Präsidenten Barack Obama bleibt bisher unklar. Trotz einer öffentlichen Stellungnahme nach Bidens Rücktrittsankündigung wurde kein möglicher Nachfolger genannt.
Obama würdigte auf der Plattform „Medium“ die Leistungen seines ehemaligen Stellvertreters Biden, ohne jedoch einen geeigneten Kandidaten zu benennen. „Im Moment möchten Michelle und ich Joe und Jill unsere Liebe und Dankbarkeit dafür ausdrücken, dass sie uns in diesen gefährlichen Zeiten so geschickt und mutig geführt haben“, schrieb er in seiner Erklärung. Bezüglich eines möglichen Nachfolgers für Biden äußerte Obama: „Ich bin außerordentlich zuversichtlich, dass die Anführer unserer Partei in der Lage sein werden, einen Prozess in Gang zu setzen, aus dem ein hervorragender Kandidat hervorgehen wird.“
Unterstützung bei US-Wahl 2024 wäre bedeutend für Kamala Harris: Obama schweigt noch immer
Obamas Unterstützung könnte für Harris in dieser Phase entscheidend sein. Aktuelle Umfragen sehen sie im Vorteil gegenüber Trump. Erste Indikatoren deuten darauf hin, dass Harris im Vergleich zu Biden die Kluft zu den Republikanern verringern könnte. Obwohl die Daten noch begrenzt sind, geben die ersten Ergebnisse Anlass zur Hoffnung, dass die Demokraten mit Harris als Kandidatin ihre Siegeschancen erheblich steigern könnten. Hierfür wären jedoch auch Ressourcen erforderlich, die Harris mit der Unterstützung des prominenten Demokraten Obama möglicherweise besser nutzen könnte.
Trotz der Tatsache, dass Biden Harris schnell als potenzielle Nachfolgerin unterstützte, hat Obama bisher keine Unterstützung signalisiert. Spekulationen, die Michelle Obama als mögliche Kandidatin ins Spiel brachten, sind jedoch unwahrscheinlich. Michelle Obama hat eine Kandidatur bereits abgelehnt und Obamas Schweigen ist wahrscheinlich strategisch.
Ähnlich verhielt sich der ehemalige Präsident im Jahr 2020, als Bernie Sanders aus dem Rennen um die Demokraten-Kandidatur ausschied und Biden den Weg ebnete. Damals äußerte er sich nicht unterstützend für eine Nominierung, um die Entscheidung nicht zu beeinflussen. Es ist möglich, dass Obama aus taktischen Gründen mit der Unterstützung von Harris bis zum Parteitag warten möchte, da noch immer nicht ausgeschlossen ist, dass es dort einen Gegenkandidaten geben könnte.
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Hoffnung bei Demokraten steigt: Kamala Harris fährt bei US-Wahl erste Erfolge ein
Die Begeisterung für Harris’ Kampagne erinnert einige Unterstützer laut Newsweek an die Obama-Kampagne 2008. Innerhalb von nur 24 Stunden nach der Bekanntgabe ihrer Kandidatur sammelte die demokratische Spendenplattform ActBlue über 90 Millionen Dollar an Spenden. Es ist auch möglich, dass die Gelder der Biden-Harris-Kampagne für Harris‘ Einzelkampagne umgewidmet werden könnten. Harris sorgt bei vielen Demokraten für Optimismus.
Ob Obama seine Zurückhaltung aufgeben und Harris öffentlich unterstützen wird, bleibt abzuwarten. Bereits jetzt hat die aktuelle Vizepräsidentin eine starke Unterstützung innerhalb der Partei. Es ist daher sehr wahrscheinlich, dass Harris auf dem Parteitag im August offiziell nominiert wird. Wen Harris als Vizepräsidentschaftskandidat nominieren wird, ist derzeit noch unklar, obwohl bereits einige Namen als potenzielle Kandidaten für die Präsidentschaftswahl gehandelt werden. (lismah)