„Innenstadt-Freitag“ soll fortgeführt werden

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Wie es weitergehen wird: In vier Gruppen wurde gemeinsam über den Innenstadt-Freitag diskutiert, wie hier am Tisch der Gastronomen. © Gallmetzer

Im vergangenen Jahr startete in mehreren Gemeinden und Städten im Oberland die Aktion „Innenstadt Freitag“, die für mehr Belebung in den Innenstädten sorgen sollte. Nun möchte Weilheim an den Erfolg dieses Projekts anknüpfen. Deshalb trafen sich über 50 Geschäftsleute kürzlich im Pöltner Hof, um das weitere Vorgehen zu besprechen.

Weilheim - Jana Krivanek, Inhaberin der Boutique „Schonschön“ und Mitglied im „Aktionskreis Innenstadt“, erinnerte sich an die Mitteilung, die 2024 plötzlich eintrudelte. Jeden ersten Freitag im Monat sollten besondere Aktionen stattfinden, um die Innenstadt zu stärken. „Das hat sehr gut funktioniert“, berichtete sie freudig. Die Rückmeldungen seien durchweg positiv gewesen. „Es hat gezeigt, dass in Weilheim etwas los ist und die Stadt nicht eingeschlafen ist“, hob Krivanek hervor. Dieses Gefühl soll sich nun in den Köpfen der Menschen manifestieren. „Das geht nicht sofort, sondern man muss kontinuierlich dranbleiben“, erklärte die Geschäftsfrau.

Ein Problem dabei: Das vom Bayerischen Wirtschaftsministerium geförderte Projekt ist im Herbst zu Ende gegangen. Doch in Weilheim ist man sich einig: „Wir können das auch alleine“, wie Krivanek ankündigte. Der Aktionskreis Innenstadt, der Verein für Standortförderung sowie Jutta Liebmann, Leiterin des Amtes für Standortförderung, Kultur und Tourismus, sind bereits mit im Boot. Beim Treffen der Geschäftsleute wurde nun kräftig Werbung gemacht, damit möglichst viele von ihnen mitmachen.

„Es geht nicht nur um den Profit“, akzentuierte Krivanek. Wichtig sei es, den Menschen in positiver Erinnerung zu bleiben. „Wir haben dabei aber auch kaufmännischen Erfolg“, betonte Florian Lipp, Inhaber des Kaufhauses Rid und fügte an: „Es ist jedem selber überlassen, was er macht.“ Lediglich ein Thema sei vorgegeben. Zusätzlich bekommt jeder, der sich beteiligt, einen roten Teppich für den Eingang. So sei ganz einfach für die Kunden zu erkennen, wo am „Innenstadt-Freitag“ etwas geboten ist.

Um Wünsche und Anregungen zu sammeln, teilten sich die Anwesenden in Gruppen auf. Es kristallisierte sich heraus, dass die Einzelhändler skeptisch sind bei Aktionen außerhalb der regulären Öffnungszeiten. Denn das würde zusätzliche Personalkosten bedeuten. Bedenken gab es zudem hinsichtlich der Angebote, die nur draußen stattfinden. Denn die Menschen sollen in die Läden gelockt werden. „Auch wenn sie nur vorbeigehen und die Läden und Auslagen sehen, entsteht ein Marketingeffekt“, war sich Krivanek sicher. Dennoch nahm sie die Einwände auf und versprach, sie mit den anderen Organisatoren zu besprechen. Gemeinsam wurde über zwei Stunden fleißig an Ideen gefeilt. „Kleinigkeiten, die den Kunden ein Lächeln ins Gesicht zaubern“, schlug Krivanek vor. Kreative Vorschläge hatten viele der Anwesenden hierfür. Die vorhandenen Planungen wurden dadurch noch ergänzt oder konkretisiert.

Am 7. Februar sollen beim Kinderfasching auf dem Marienplatz auch Angebote für die Begleitpersonen geschaffen werden. Um Familien anzuziehen, wurden bereits in Kitas und Schulen Papiermasken zum Anmalen verteilt mit Infos zu der Aktion auf der Rückseite. Auftritte von Zauberer Tom Kratz sowie eine Kinderdisco sind zudem vorgesehen. Zum krönenden Abschluss soll eine lange Polonaise durch die Fußgängerzone ziehen.

Von DJ-Event bis Candlelight-Hopping

„Das DJ-Event im letzten Jahr war ein großer Erfolg“, berichtete Tanja Ehrenberger, Inhaberin der Boutique „Furore“, aus Sicht des Aktionskreises. Daher wird es am 7. März als „Frühlingsrauschen“ wiederholt. Das DJ-Kollektiv „Ammerwave“ ist bereits gebucht. In den Geschäften sollen weitere DJs auflegen. Das Finale wird im Café Krönner vonstattengehen.

Am 4. April soll Osterstimmung in den teilnehmenden Geschäften einziehen. Eine Osterrallye, bei der es Eier zu entdecken gilt, wurde vorgeschlagen.

Eine große Modenschau am Marienplatz findet am 2. Mai statt. Zu jeder vollen Stunde präsentieren Models Klamotten und Accessoires der umliegenden Läden. Dazwischen werden sie mit gelben Schirmen in der Hand als Erkennungsmerkmal durch die Stadt flanieren.

Ganz frisch bestätigt wurde eine Kooperation mit der Jugendfeuerwehr für Juni, für die es schon weitere Einfälle gab, die aber noch vertieft werden müssen.

Im Juli fällt der „Innenstadt Freitag“ wegen der Französischen Woche aus. Weiter geht es dann im August mit einer weißen Nacht, die am Tisch der Gastronomen bereits Formen annahm.

Zunächst wurde in der Runde überlegt, den Septembertermin wegen des Straßenzauberfestivals in der Folgewoche auszulassen. Doch mehrere Anwesende waren dafür, den Innenstadt-Freitag dennoch abzuhalten. „Urlaubsfeeling“, wurde für den 5. September als Motto auserkoren.

Im Oktober ist der TSV voraussichtlich mit dabei und im November soll das Candlelightshopping wiederholt werden. Im Dezember gibt es keine Aktion, da zu dieser Zeit der Weihnachtsmarkt ist.

Neben dem „Innenstadt-Freitag“ wurden die langen Einkaufsnächte und verkaufsoffenen Sonntage behandelt. „Wir wollen abklopfen, ob da mehr gewünscht ist“, wandte sich Lipp an die Anwesenden. Hierfür wurden Plakate aufgestellt, auf denen die Geschäftsleute ihre Wünsche markieren konnten. Der Tenor war, dass eine zweite lange Einkaufsnacht denkbar wäre. Rechtlich gibt es demnächst die Möglichkeit dazu, wenn ein neues Gesetz in Kraft tritt. Die meisten Stimmen bekam der Dezember als Zeitpunkt für eine weitere Einkaufsnacht, um „im Vorweihnachtsgeschäft mehr Zeit zum Einkaufen zu bieten“, wie Lipp erläuterte.

Uta Orawetz, die das Reisebüro Simader führt, hatte sich am Tisch mit den vielen Gastronomen zusammengesetzt. „Für die weiße Nacht sieht es bereits nach einer guten Lösung aus“, zeigte sie sich zufrieden. Zwei Personen hätten sich bereit erklärt, die Regie zu übernehmen. Kritik hinsichtlich der internen Kommunikation zu den Aktionen nahm sie an: „Da müssen wir unbedingt besser werden.“ Eine WhatsApp-Gruppe soll ein erster Schritt in diese Richtung sein. Die Kommunikation nach außen soll ebenso professionalisiert werden, beispielsweise mit einem einheitlichen Logo, das derzeit erstellt wird.

Motiviert beendeten die Geschäftsleute den Abend, so wie Torsten Küneth, der die Gespräche an seinem Tisch knackig zusammenfasste: „Es gibt mehr Ideen, als man sich vorstellen kann, und nicht jede kostet viel. Wir sollten einfach mal machen.“ Orawetz schloss sich an: „Es gibt ein Buch voller Ideen, wir brauchen nur Menschen, die das umsetzen.“

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