Maßnahme gegen Diebstähle am Murnauer Bahnhof: Videoüberwachung ist in Planung
Gegen Ende der jüngsten Hauptverwaltungssitzung wollte Welf Probst (Freie Wähler) noch „zwei Kleinigkeiten“ anbringen.
Murnau - Seinen Blick wendete er dabei zum Bahnhof, wo in letzter Zeit immer wieder Radl verschwunden sind, und zu dem kurzen Gehweg, der parallel zur Pfarrstraße entlang der Mauer am Schlossmuseum verläuft und wo in seinen Augen gerne etwas verschwinden könnte, nämlich – bei Wintereinbrüchen – Schnee und Schilder.
Die Situation am Murnauer Bahnhof beschäftigt Welf Probst. Konkret: „der Fahrradklau.“ Der sei momentan schon recht auffällig, mit kriminellen Zügen, meinte er in der jüngsten Hauptverwaltungsausschusssitzung. Die Räder würden „nicht mal eben mitgenommen“ werden. Was er so mitbekommen habe: manches Diebesgut sei ein gutes Stück unterwegs, „bis nach Nordrhein-Westfalen“. Für Probst „wäre es jetzt interessant zu wissen“, was die Marktgemeinde da machen kann. Marktgemeinderatskollege Martin Hutter (ÖDP/Bürgerforum) brachte das Thema Fahrraddiebstahl im vergangenen Jahr bereits vor (Kreisbote berichtete). Eine Videoüberwachung würde er begrüßen, also „wenn’s ginge“, meinte Probst.
Eine Videoüberwachung sei „geplant“, sagte Rathaus-Geschäftsleiterin Kreszentia Oppenrieder. Aus datenschutzrechtlichen Gründen müsse eine solche Anbringung aber verhältnismäßig sein und es müssen „entsprechende Vorfälle passiert sein“. Man könne „nicht einfach ad hoc eine Videokamera aufhängen“. Es brauche Nachweise, denn eine Videoüberwachung stelle einen Eingriff in die Rechte des Einzelnen dar, erklärte Oppenrieder. Solche Vorfälle liegen eigentlich vor: die Fahrraddiebstähle. Man habe in dieser Sache auch bei der Polizei nachgefragt. „Deswegen werden wir da jetzt Maßnahmen ergreifen“, verriet Oppenrieder. Was die Diebstähle und deren Aufklärung angelangt: „An der Polizei liegt’s nicht“, sagte Bürgermeister Rolf Beuting (ÖDP/Bürgerforum). Es sei „total schwierig“, solche Fahrraddiebstähle aufzuklären. „Es ist ein Problem“, betonte der Rathauschef. „Wenn da jede Woche ein Rad gestohlen wird, ist das nicht mehr lustig.“ Auch wolle man ja die Menschen ermutigen, mit dem Rad zum Bahnhof zu fahren. Wolfgang Küpper (ÖDP/Bürgerforum) erkundigte sich in diesem Zuge nach der Nutzung der abschließbaren Fahrradboxen am Bahnhof. „Die sind so gut wie alle vermietet“, berichtete Beuting.
Die zweite Kleinigkeit, die Probst noch anbringen wollte, „ist vielleicht auch aufgefallen“. Auf dem Gehweg unterhalb des Schlossmuseums, zwischen Mauer und Parkplatz, gebe es keinen Winterdienst. „Man kann natürlich ein Schild aufhängen“, sagte Probst. Das Stück sei vergeben worden, werde also nicht vom Murnauer Bauhof übernommen. „Da müssten wir uns mal darüber unterhalten, ob es uns nicht doch wert wäre, dass solche Strecken, gerade innerörtlich, freibleiben und nicht nur mit Schild ‚Winterdienst‘ geschlossen werden.“ Auch hat er schon Leute gesehen, die über das Schild drübersteigen. Die Situation fand Probst also „nicht so ganz glücklich“. Dass der Weg extern vergeben wurde, hat auch Phillip Zoepf (Mehr Bewegen) mitbekommen. Der Grund dafür sei aber nicht, dass der Winterdienst dem Bauhof zu viel geworden ist, betonte Zoepf. Im Gegenteil: Derjenige vom Bauhof, der das üblicherweise gemacht hat, „ist auf mich zugekommen“. Dieser verstehe nicht, warum er das nicht machen könne, „er steht ja mit der Schaufel eh schon da“, habe dieser ihm berichtet, sagte Zoepf. Die Verwaltung möchte der Sache nun nachgehen.
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