Bald 14 Millionen auf der hohen Kante
Die Gemeinde Valley kann sich über ein sattes finanzielles Polster freuen. Investitionen sind heuer in den Straßenbau sowie den kommunalen Wohnungsbau angepeilt. Der Gemeinderat hat nun den Haushalt verabschiedet.
„Die Gemeinde ist schuldenfrei. Mit den Rücklagen schaut es ganz gut aus“, resümierte Bürgermeister Bernhard Schäfer (Freie Wähler) Haushaltssatzung und Haushaltsplan 2024. Zum Jahresende könne Valley mit einer allgemeinen Rücklage von 12,5 Millionen Euro rechnen. Die Kreisumlage beläuft sich heuer erstmals auf mehr als drei Millionen Euro.
Einkommens- und Gewerbesteuer seien die beiden Säulen, mit denen sich Valley finanziere, fasste der Rathauschef die Ausführungen von Kämmerin Heike Finsterbusch zusammen. Den mit Abstand größten Aktivposten im Vermögenshaushalt machen die drei Millionen Einnahmen aus getätigten Grundstücksverkäufen im Rahmen des Einheimischenprojekts in Grub sowie für Gewerbegrundstücke an Martinshof und Osterläng in Oberlaindern aus. Auf Nachfrage erklärte Finsterbusch, dass sieben Millionen Euro längerfristiger sowie drei Millionen kurzfristiger angelegt seien. Eine Aufnahme von Krediten ist für die kommenden vier Jahre nicht geplant.
Knapp zwei Millionen Euro Personalausgaben für Mitarbeitende in Rathaus, Kinderstube, Bauhof, Sport und Mittagsbetreuung sieht der Haushaltsplan 2024 vor. Auf etwa 650 000 Euro beliefe sich der Zuschussbedarf für die Kinderbetreuung. Mehr Finanzierungsbedarf werde sich voraussichtlich mit dem Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ab 2026 ergeben. Beim Kindergarten St. Nikolaus wurde die Erneuerung der Heizung mit 242 500 Euro bezuschusst. Im Rahmen des „Digitalpakts Schule“ ertüchtigte man die Grundschule Valley sowohl baulich durch eine Verkabelung des Schulhauses, als auch mit Hardware wie interaktiven Tafeln und Laptops für Schulkinder.
Für die Jahre 2025 bis 2027 werde der Schwerpunkt der Finanzen in Straßenbau und -beleuchtung sowie den kommunalen Wohnungsbau fließen. Für den Straßenbau rechne man „mit einer enormen Summe, die aber gleichzeitig eine wichtige Investition in die Zukunft Valleys darstellt“, betonte Schäfer. 2,3 Millionen Euro sind dafür veranschlagt. Gut zwei Millionen Euro stehen für die Sanierung gemeindlicher Gebäude sowie für den kommunalen Wohnungsbau zur Verfügung, wobei es für Letzteren noch keine konkreten Projekte gibt.
An der Ausschreibung für ein Einheimischen-Bauprogramm werde aktuell gearbeitet. Die vor wenigen Jahren getätigten Investitionen in Photovoltaik auf gemeindlichen Gebäuden und Grund machten sich positiv bemerkbar. „Die PV-Anlagen mit Speicher schlagen sich bereits in sinkenden Stromkosten nieder“, so der Bürgermeister.
Die Kreisumlage, die die Gemeinde bei einem Hebesatz von 52 Prozent an den Landkreis abführt, liegt mit 3,18 Millionen erstmals über drei Millionen Euro. Im Vorjahr rangierte sie mit 2,91 Millionen noch knapp darunter. Die Pro-Kopf-Steuerkraftzahl der Gemeinde beträgt 1806,96 Euro und damit geringfügig weniger als die des Landkreises (1816,90 Euro).
Unverändert bleiben die Hebesätze der gemeindlichen Steuern. Die Grundsteuer A für land-und forstwirtschaftliche Flächen sowie die Grundsteuer B für andere Liegenschaften liegen bei 250 Prozent. Bei der Gewerbesteuer werden 380 vom Hundert erhoben. Die Hundesteuer beläuft sich nach wie vor auf 60 Euro pro Hund.
Gemeinderat Markus Nöscher (CSU) lobte die „mehr als solide Kassenlage“, während Grünen-Fraktionsvorsitzender Englbert Aicher zu bedenken gab, dass diese unter anderem auf Grundstücksverkäufen in Höhe von drei Millionen Euro basiere.
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Ohne Gegenstimme segnete der Valleyer Gemeinderat nicht nur den Haushaltsplan 2024 ab, sondern auch die mittelfristige Finanzplanung bis zum Jahr 2027.
Haushalt im Überblick
Das Gesamthaushaltsvolumen der Gemeinde Valley beläuft sich 2024 auf 17,37 Millionen Euro. Das ist rund eine Million mehr, als im Vorjahr. Im Verwaltungshaushalt schließt der Haushaltsplan in Einnahmen und Ausgaben mit 11,27 Millionen Euro, im Vermögenshaushalt mit 6,08 Millionen Euro. Kredite für Investitionen und Investitionsförderungsmaßnahmen sind nicht vorgesehen. Die Zuführung zum Vermögenshaushalt beträgt diesmal stattliche 1,43 Millionen Euro.
Vier Millionen Gewerbesteuer und ein Einkommensteuer-Anteil von 2,92 Millionen Euro sind – wie üblich – die beiden mit Abstand größten Einnahme-Posten der Gemeinde. Gebühren und Entgelte für Wasserversorgung (229 000 Euro), Kanalbenutzung (440 000 Euro), Nahwärmeversorgung (173 000 Euro) und Kinderkrippe (92 000 Euro) sowie Mieten und Pachten für gemeindliche Objekte (129 000 Euro) und Grundstücke (241 000 Euro) bringen weitere 1,3 Millionen Euro in die Kasse.
Die Gemeinde Valley ist schuldenfrei. Nach dem Haushaltsjahr 2023 beträgt die allgemeine Rücklage 12,26 Millionen Euro. Mit einer geplanten Rücklagenzuführung in Höhe von 292 000 Euro wird der voraussichtliche Stand zum Ende des Haushaltsjahres 12,56 Millionen Euro betragen. Zum Jahresende 2027 liegt der voraussichtliche Stand der Rücklage bei rund 14 Millionen Euro.
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