Tierschützer entsetzt: Gorillas leben in Zoo, der vor 3 Jahren geschlossen wurde

Ein virales Video in den sozialen Medien hat den Zoo im englischen Bristol in die Kritik gebracht, da trotz Schließung vor über drei Jahren immer noch Gorillas auf dem offenbar isolierten Gelände leben. Der Clip zeigt die Affen hinter den Fenstern ihres Innengeheges.

Wie der "Telegraph" erläutert, warten die Westlichen Flachlandgorillas noch auf einen Umzug in ein neues Zuhause. "Diese Gorillas sollten niemals hier drin sein", kommentiert der Urheber des originalen Videos seine Aufnahmen.

Gorillas im Bristol-Zoo: Einsam oder nur alleine?

Bereits 2024 gingen Aufnahmen der Gorillas durch die sozialen Netzwerke. Damals kritisierte die Wohltätigkeitsorganisation "Born Free" den Zoo scharf dafür, dass er die Bedürfnisse der "intelligenten und empfindungsfähigen" Tiere nicht erfüllt.

Auf der Website des Bristol Zoo Project wehrte sich der Tierpark: "Seit der Schließung der Bristol Zoo Gardens (BZG) im Jahr 2022 geht das Leben für die Truppe und das Team, das sich um sie kümmert, normal weiter. Die acht Gorillas haben genau die gleiche Routine wie damals, als das Gelände für die Öffentlichkeit zugänglich war."

Umsiedlung geplant, aber noch unklar

Laut einem Bericht der "BBC" soll die Gorilla-Gruppe künftig in ein neues, naturähnlicheres Gehege im neu angelegten "Bristol Zoo Project" umziehen, rund zehn Kilometer außerhalb des Stadtzentrums. Der Umzug sei jedoch komplex, da die Tiere an ihre Pfleger und Umgebung stark gewöhnt seien. Ein fester Zeitpunkt für den Transport steht laut der Zooleitung bislang nicht fest.

Die Organisation Born Free Foundation forderte den Zoo auf, mehr Informationen über den Gesundheitszustand und das Wohlbefinden der Gorillas offenzulegen. Die NGO befürchtet, dass die Tiere unter Isolation leiden, während die Öffentlichkeit glaubt, sie seien bereits umgesiedelt.

Menschenaffen im Zoo: Anhaltende Kritik an Zuständen

Tierschutzorganisationen wie Peta fechten seit Jahren die Lebensumstände von Menschenaffen an, Tiere wie Gorillas könnten in Zoos nicht tiergerecht gehalten werden. Laut "Peta" haben Primaten hohe Ansprüche an ihren Lebensraum und leiden Studien zufolge in Zoos häufig unter schweren Verhaltensstörungen. Immer wieder komme es deshalb zu plötzlichen Todesfällen bei den Tieren, sagt Peta-Sprecherin Yvonne Würz.

Im April dieses Jahres sorgte der Tierpark in Leipzig für Aufsehen, nachdem zwei Gorillas innerhalb einer Woche starben - beide litten laut "Peta" zuvor unter Appetitlosigkeit und Abgeschlagenheit. Einen ähnlichen Bericht lieferte "T-Online" über den Tierpark Hellabrunn in München im Jahr 2023, als ein Gorilla-Baby eingeschläfert werden musste.