US-Wahl im Ticker - In erster Wahlkampfrede greift Harris Trump an - George Clooney unterstützt Harris
Oben im Video: Wahlkampf-Insider erklärt, warum sich Obama noch nicht hinter Harris stellt
Harris hält erste Wahlkampfrede - und greift Trump an
22.15 Uhr: Die demokratische Präsidentschaftsbewerberin Kamala Harris hat bei ihrer ersten Rede in neuer Rolle im Swing State Wisconsin die neue Phase des Wahlkampfs eingeläutet. „Der Weg ins Weiße Haus führt durch Wisconsin. (...) Und um in Wisconsin zu gewinnen, zählen wir auf Sie, genau hier in Milwaukee“, sagte Harris bei einem Auftritt in Milwaukee. Zuvor hatten die beiden demokratischen Spitzen im US-Kongress, Chuck Schumer und Hakeem Jeffries, der US-Vize ihre volle Unterstützung im Wahlkampf ausgesprochen.
Dass Harris für ihren ersten Auftritt den Bundesstaat Wisconsin auswählte, ist kein Zufall. Wisconsin ist ein sogenannter Swing State - also ein Bundesstaat, der bei der Präsidentenwahl am 5. November weder fest den Republikanern noch den Demokraten zugeschrieben wird. Diese umkämpften Bundesstaaten sind im Wahlkampf besonders wichtig, weil sie wahlentscheidend sind.
Die 59-Jährige ging bei ihrer Rede den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump hart an. Sie verwies dabei auf ihre Biografie als Bezirksstaatsanwältin von San Francisco und Justizministerin in ihrer Heimat Kalifornien. „Ich habe mich mit den großen Banken der Wall Street angelegt und sie wegen Betrugs zur Rechenschaft gezogen. Donald Trump wurde gerade des Betrugs in 34 Fällen für schuldig befunden“, sagte sie. Trump war Ende Mai im Prozess um die Verschleierung von Schweigegeld-Zahlungen an eine Pornodarstellerin schuldig gesprochen worden.
„Bei dieser Wahl stehen wir alle vor der Frage, in was für einem Land wir leben wollen“, rief Harris. „Wollen wir in einem Land der Freiheit, des Mitgefühls und der Rechtsstaatlichkeit leben oder in einem Land des Chaos, der Angst und des Hasses?“
Sowohl Biden als auch Trump treffen Netanjahu
22.00 Uhr: Das Weiße Haus veröffentlichte einen neuen Terminplan des US-Präsidenten. Darauf stand auch ein Termin mit Joe Biden und Israels Regierungschefs Benjamin Netanjahu am Donnerstag. Die Stimmung zwischen Biden und Netanjahu war zuletzt wegen des Gaza-Kriegs angespannt. Netanjahu befindet sich derzeit auf einer USA-Reise und will am Mittwoch vor dem Kongress in Washington eine Ansprache halten. Wegen Bidens Corona-Erkrankung war lange unklar, ob die beiden sich persönlich treffen werden.
Auch der Republikaner Donald Trump kündigte ein Treffen mit Netanjahu an. Er freue sich, Netanjahu in seinem Anwesen Mar-a-Lago in Florida begrüßen zu dürfen, schrieb er auf seinem Online-Sprachohr Truth Social. Der Schritt mitten im Wahlkampf ist ein Affront für Biden. Trump wirft dem Demokraten immer wieder vor, dass seine angebliche Führungsschwäche zu dem Krieg in Gaza und dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine geführt hätten.
Schauspieler Clooney stellt sich hinter Harris
21.00 Uhr: Hollywood-Star George Clooney stellt sich nach dem Rückzug von US-Präsident Joe Biden aus dem Präsidentschaftsrennen hinter die mögliche Ersatzkandidatin Kamala Harris. „Präsident Biden hat gezeigt, was wahre Führung bedeutet. Er rettet wieder einmal die Demokratie“, schrieb der Schauspieler in einem Statement, das unter anderem dem US-Sender CNN und der „New York Times“ vorlag. „Wir freuen uns darauf, Vizepräsidentin Harris bei ihrer historischen Aufgabe nach Kräften zu unterstützen.“
Der 63-Jährige hatte Biden in einem viel beachteten Stück in der „New York Times“ Mitte Juli zum Rückzug aus dem Rennen um die Präsidentschaft aufgefordert. Biden sei zu alt und habe schon bei einer Spendengala in Hollywood wenige Wochen zuvor nicht fit gewirkt. Das harsche Meinungsstück des Schauspielers, der die Demokraten auch finanziell unterstützt, hatte für großes Aufsehen gesorgt.
Biden hatte am Sonntag seinen Rückzug aus dem US-Wahlkampf per Brief angekündigt und seine Vize Harris als Ersatzkandidatin vorgeschlagen. Die 59-Jährige hat seitdem sehr viel Rückenwind aus der Demokratischen Partei bekommen und bereits mit dem Wahlkampf begonnen.
Biden will am Mittwoch seinen Rücktritt erklären
17.45 Uhr: US-Präsident Joe Biden will sich am Mittwochabend (Ortszeit) in einer Rede an die Nation zu seinem Rückzug aus dem Präsidentschaftsrennen äußern. Das kündigte der 81 Jahre alte Demokrat auf der Plattform X an. Die Ansprache aus dem Oval Office ist für 20.00 Uhr Ortszeit (2.00 Uhr deutsche Zeit in der Nacht zu Donnerstag) angesetzt. Biden schrieb, er wolle erklären, was er nun vorhabe und wie er seine Arbeit als Präsident zu Ende bringen wolle. Noch heute kehrt der Demokrat nach einer Coronainfektion aus seinem Privathaus im Bundesstaat Delaware in die US-Hauptstadt Washington zurück.
Biden hatte am Sonntagnachmittag (Ortszeit) schriftlich mitgeteilt, dass es zwar seine Absicht gewesen sei, sich um eine Wiederwahl zu bemühen. Er glaube aber, dass es im besten Interesse seiner Partei und des Landes sei, wenn er sich zurückziehe und ausschließlich auf sein Amt konzentriere. Die Erklärung veröffentlichte der 81-Jährige auf seinen Social-Media-Kanälen und kündigte an, im Laufe dieser Woche ausführlicher über seine Entscheidung informieren zu wollen.
Secret-Service-Chefin tritt nach Trump-Attentat zurück
16.37 Uhr: Die Direktorin des US-Geheimdienstes, Kimberly Cheatle, ist zurückgetreten. Cheatle ist nach dem Versagen des Secret Service nach dem Attentat auf Donald Trump unter verstärkten Druck von Politikern auf dem Capitol Hill geraten.
Noch am Montag hatte Cheatle erklärt, dass sie im Amt bleiben werde, um zu versuchen, die Ermittlungen zum Attentat vom 13. Juli zu Ende zu führen.
Allerdings räumte die 53-Jährige in diesem Zusammenhang auch ein, versagt zu haben. Cheatle schrieb „Bild“-Informationen zufolge eine E-Mail an ihre Mitarbeiter. Dort schrieb sie unter anderem: „Ich übernehme die volle Verantwortung für die Sicherheitsmängel. In Anbetracht der jüngsten Ereignisse habe ich schweren Herzens die schwierige Entscheidung getroffen, als Direktorin zurückzutreten.“
CDU-Generalsekretär Linnemann vergleicht Kamala Harris mit Jogi Löw
13.11 Uhr: CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann sieht keinen zwangsläufigen Nachteil dadurch, dass Kamala Harris sich bislang eher im Hintergrund bewegt hat. „Es gibt einen schönen Vergleich im Fußball. Jogi Löw war, als die Fußballweltmeisterschaft hier in Deutschland stattfand, auch mehr im Hintergrund hinter Jürgen Klinsmann. Dann ist er in den Vordergrund gestiegen und Weltmeister geworden“, so Linnemann im Frühstart von „RTL/ntv“.
Und weiter: „Menschen entwickeln sich manchmal anders, wenn sie im Rampenlicht stehen oder wenn man sie ins kalte Wasser wirft.“ Gleichzeitig will er sich nicht festlegen, ob ein Präsident Donald Trump oder eine Präsidentin Harris besser für Deutschland wäre: „Das müssen die Amerikaner entscheiden und wir müssen uns auf uns konzentrieren.“ Allerdings beobachte man „mit Interesse“ die Geschehnisse.
Ob die Republikaner unter Trump noch immer die Schwesterpartei der CDU sind, sieht Linnemann kritisch: „Ich wäre da grundsätzlich vorsichtig. Natürlich ist das historisch so gewachsen. Aber wir erleben ja mittlerweile in Amerika eine Kluft zwischen den Demokraten und Republikanern, die sich gewaschen hat.“ Mit Blick auf den Umgang der Politiker beider Parteien miteinander mahnt Linnemann: „Das ist einfach bitter und geht mitten ins Mark.“
US-Medien: Kamala Harris hat genug Delegiertenstimmen für Kandidatur
Dienstag, 23. Juli, 06.07 Uhr: US-Vizepräsidentin Kamala Harris hat Medien-Schätzungen zufolge derzeit die Unterstützung von genügend Delegierten der Demokraten, um im November als Präsidentschaftskandidatin ihrer Partei gegen den Republikaner Donald Trump anzutreten. Das berichteten die US-Nachrichtenagentur AP und der US-Sender CNN übereinstimmend unter Berufung auf eigene Umfragen und Schätzungen.
Allerdings steht es den Delegierten des Parteitags im August frei, doch noch für einen anderen Kandidaten zu stimmen. Laut AP-Umfrage und CNN wird Harris derzeit von mehr als 1.976 Delegierten unterstützt, die sie für einen Sieg im ersten Wahlgang benötigt. Die Zählung von CNN beruht den Angaben zufolge unter anderem auf öffentlichen Unterstützungsbekundungen von Delegierten und Gesprächen mit Delegierten.
Nancy Pelosi mit „unendlichem Optimismus“: Einflussreiche Demokratin spricht sich für Kamala Harris aus
19.55 Uhr: Sie unterstütze die Kandidatur von Kamala Harris, schrieb die ehemalige Sprecherin des Repräsentantenhauses auf dem Nachrichtendienst X. „Ich habe vollstes Vertrauen, dass sie uns im November zum Sieg führen wird“, so Pelosi.