Mit lädierter Rippe zu DM-Bronze: „Bayrisch Fels“-Ringer zeigt sich eisenhart
In Elsenfeld stand die deutsche Meisterschaft der Männer und Frauen im Ringen auf dem Programm. Aufs Podest schaffte es ein Ringer des AC Penzberg.
Elsenfeld – Es ist alljährlich „der nationale Höhepunkt im Ringsportjahr“, wie Thomas Kramer vom AC Penzberg sagt. Die Rede ist von der deutschen Meisterschaft der Frauen und Männer. In diesem Jahr hatten sich dafür gleich zwei Ringer des AC Penzberg qualifiziert.
Beide, Thomas Kramer und Lena Forstner, können schon auf DM-Erfahrung und sogar Medaillengewinne zurückblicken. In Elsenfeld (Unterfranken) gingen die AC-Kämpfer mit unterschiedlichem Erfolg zu Werke. Thomas Kramer (bis 87 Kilo) holte sich zum wiederholten Mal die Bronzemedaille. In den Jahren 2015 und 2016 hatte er bei den Junioren jeweils den dritten Platz belegt; auch damals war er im griechisch-römischen Stil angetreten.
Ringer Thomas Kramer holt Bronze bei DM
In Elsenfeld hatte er in seiner Klasse zwölf Kontrahenten. Kramer startete „nicht gut ins Turnier“, wie er selbstkritisch anmerkte. Im Erstrundenkampf gegen Lukas Brenn (KSV Tennenbronn) aus Südbaden lag er zur Pause mit 0:7 zurück. Mit einer Energieleistung holte Kramer Punkt um Punkt – am Ende hieß es 9:9. Der AC-Ringer wurde als Sieger gewertet. Im Falle eines Gleichstands werden im Graeco-Stil mehrere Kriterien herangezogen, um einen Gewinner zu ermitteln: 1. die Anzahl an höheren Wertungen; 2. die geringere Zahl an Verwarnungen; 3. die letzte Wertung.
Im Viertelfinale bekam es Kramer mit dem bayerischen Kontrahenten Lukas Bückle (SV Kempten) zu tun. Nach ausgeglichenem Beginn bekam der Oberbayer das Geschehen in den Griff und siegte aufgrund technischer Überlegenheit (11:3). Kramer stand damit im Halbfinale, allerdings hatte er sich eine Rippenverletzung zugezogen. Um Nationalkaderathlet Roland Schwarz (SV Wacker Burghausen) Paroli bieten zu können, hätte Kramer topfit sein müssen. So unterlag er bereits in der ersten Runde durch technische Überlegenheit des Gegners.

Gut für den Penzberger, dass die Platzierungskämpfe tags darauf stattfanden. So hatte er die Chance, sich von Physiotherapeuten behandeln zu lassen. Die schafften es, dass Kramer „mit neuen Kräften“ antreten konnte, wie er berichtete. Im Duell um Bronze setzte er sich gegen den Brandenburger Nikita Schaffert (RSV Frankfurt/Oder) mit technischer Überlegenheit (9:0) durch.
Pech in mehrfacher Hinsicht hatte Lena Forstner. Sie war durch eine Rückenblessur gehandicapt, obendrein traf sie gleich im ersten Kampf auf Gerda Barth (FC Erzgebirge Aue), die schon internationale Turniere im Nationaltrikot bestritt. Knapp zwei Minuten konnte Forstner dagegenhalten, danach hatte Barth mit technischer Überlegenheit gewonnen. Die Sächsin bestach mit schnellen Angriffen und einer starken Beinschraube.
(Übrigens: Alles aus der Region gibt‘s jetzt auch in unserem regelmäßigen Weilheim-Penzberg-Newsletter.)
Auch im zweiten Kampf, gegen Sophia Schäfle (SV Freiburg-Haslach), konnte die AC-Ringerin ein vorzeitiges Ende nicht verhindern. Das Turnier war für Forstner somit vorbei, sie wurde als Sechste gewertet. Ihre Gegnerinnen konnten sich freuen: Schäfle holte Gold, Barth gewann Silber.
„Mit etwas mehr Losglück und weniger Verletzungspech geht es in den nächsten Jahren bestimmt weiter nach vorne“, sagte Kramer mit Blick auf seine Vereinskollegin. Lena Forstner weiß übrigens, wie es sich anfühlt, eine DM-Medaille zu gewinnen. 2023 holte sie in der weiblichen Jugend bei den Titelkämpfen in Luckenwalde (Brandenburg) in ihrer Klasse Silber.