Der Trainer zeigt, wie‘s geht, und holt Silber: Ringer aus dem Oberland können es auch im Graeco-Stil

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Erfolgreich in mehreren Klassen: die Penzberger Ringer, die in Aichach am zweiten Wettkampftag angetreten waren. Mit auf dem Foto sind die Medaillengewinner Thomas Kramer (hinten, 5.v.l.), Clemens Seidler (hi., 3.v.r.), Lena Forstner (vorn, l.) und Maximilian Fech (vorn, Mi.). © Privat

Bei der bayerischen Meisterschaft im griechisch-römischen Stil zeigte der AC Penzberg gute Leistungen. Beim Turnier in Aichach sprangen fünf Medaillen heraus.

Aichach – Im Freistil hatten die Ringer des AC Penzberg bei der bayerischen Meisterschaft in diesem Jahr schon beachtliche Resultate erzielt. In der griechisch-römischen Variante – Griffe sind nur oberhalb der Gürtellinie erlaubt – waren die Bayrisch Felser quer durch alle Altersklassen auch erfolgreich unterwegs. In Aichach sprangen zweimal Gold, einmal Silber und zweimal Bronze heraus.

An zwei Tagen gingen knapp 650 Frauen und Männer auf die Matte. Matthias Baumeister, Cheftrainer des Bayerischen Ringer-Verbands für den Graeco-Stil, sah vor allem in der Klassen U12 und U17 „qualitativ gute Teilnehmer“. Was die U20 betrifft, äußerte Baumeister Bedenken: „Wir haben in dieser Altersklasse eine Dropout-Quote. Unser gemeinsames Ziel muss sein, dass die Sportler dabeibleiben.“ Erfreulich für den BRV war, dass wieder mehr Frauen angetreten waren. In Aichach gab es Entscheidungen in immerhin fünf Gewichtsklassen.

Lena Forstner mit Schultersieg zum Titel

In der Klasse bis 76 Kilo startete Lena Forstner für den AC Penzberg. Sie hatte eine Gegnerin; das Duell mit Tatjana Müller (ESV München-Ost) entschied also schon über Gold. Forstner schulterte ihre Kontrahentin nach 38 Sekunden und gewann somit „in Rekordzeit den bayerischen Meistertitel“, wie es in einer AC-Mitteilung heißt. Vor zwei Jahren hatte Forstner, damals noch bei den Jugendlichen, DM-Silber gewonnen.

Die zweite Goldmedaille für den AC Penzberg gewann in Aichach Thomas Kramer. Bei den Männern bis 97 Kilo war in allen seinen drei Kämpfen klar überlegen. Gegen Damian Dudzinski (SpVgg Freising) und Florian Doile (RSV Schonungen) siegte er jeweils mit technischer Überlegenheit. Im Duell mit Felix Plachi (SV Untergriesbach) gelang Kramer ein Schultersieg.

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Ein Comeback in Sachen „Auftritt bei Turnieren“ gab AC-Cheftrainer Clemens Seidler. In der Klasse bis 87 Kilo sah er sich fünf Kontrahenten gegenüber. Gleich das erste Duell entpuppte sich als der entscheidende Kampf um den Titel. In der von ihm eher ungeliebten Stilart zeigte er gegen Lukas Bückle (SV 29 Kempten) eine starke Leistung. Bis kurz vor dem Ende der sechsminütigen Kampfzeit lag Seidler in Führung. Bückle brachte aber noch einen Angriff durch und siegte so mit 5:4. Die vier folgenden Kämpfe gewann Seidler jeweils überlegen. Damit holte er Silber „und zeigte seinen Schützlingen, wie es gemacht wird“, so der AC.

Für Maximilian Fecht (U17/bis 42 Kilo) gab es – nach Silber im Freistil – diesmal die Bronzemedaille. Der Penzberger bekam es erneut mit Philip Temenev (TV Traunstein) und Samuel Völk (TSV Westendorf) zu tun. Anders als in Burgebrach war Fecht kein Sieg vergönnt. Die Plakette für Rang drei war allerdings ein schöner Trost.

Auf dem Podest endete auch für Ghais Lazkani (U10/bis 29 Kilo) der Wettkampftag. Nach zwei deutlichen Siegen verlor er gegen den späteren bayerischen Meister, Till Schütz (AC Lichtenfels). Es sollte die einzige Niederlage bleiben. Im entscheidenden Kampf um Bronze gewann Lazkani gegen Luca Schleicher (SV Johannis Nürnberg) nach Punkten.

Belohnung für Mustafa Karaismailoglu bleibt aus

Jeweils starke Kämpfe zeigte Mustafa Karaismailoglu (Männer/bis 60 Kilo), „wurde dafür aber leider nicht belohnt“, teilte der Athletenclub mit. In seiner Klasse belegte er den vierten Platz. Zum Auftakt verlor Karaismailoglu gegen den späteren bayerischen Meister, Alexandru-Vasile Mandica (RSV Schonungen), vorzeitig aufgrund technischer Überlegenheit des Kontrahenten. Kurze Phasen der Unkonzentriertheit wurden dem Penzberger zum Verhängnis. In den folgenden zwei Duellen verpasste Karaismailoglu jeweils nur knapp einen Erfolg. Gegen Basir Ibrahimi (SCI Unterföhring) und dem DM-erfahrenen Tobias Küpper (TSV Berchtesgaden) verlor er nach Punkten.

Die Ringer des AC Penzberg, die am ersten Wettkampftag in Aichach antraten, mit Medaillengewinner Ghais Lazkani (vorn, links).
Die Ringer des AC Penzberg, die am ersten Wettkampftag in Aichach antraten, mit Medaillengewinner Ghais Lazkani (vorn, links). © Privat

Starker Konkurrenz sah sich auch Johannes Fischer (U17/bis 55 Kilo) gegenüber. Nach einem Sieg und zwei Niederlagen fand er sich im Platzierungskampf um Rang fünf wieder. Dort wurde er geschultert. Ebenfalls als Sechster trat Ahmad Lazkani (U17/bis 60 Kilo) die Heimreise an. In seiner Klasse traten 15 Athleten an. Als Dritter seines Pools (ein Sieg/zwei Niederlagen) bestritt er den Kampf um Rang fünf. Dort wurde er, nach unglücklichem Verlauf, von Richard Findling (RC Amberg) geschultert.

Mehrere Platzierungen für den AC Penzberg

In der 80-Kilo-Klasse der U17 überzeugte Florian Dürr (drei Siege/zwei Niederlagen) als Fünfter unter 15 Teilnehmern. Seinen Platzierungskampf gewann er mit technischer Überlegenheit. Auch Laith Lazkani (U10/bis 34 Kilo) wurde Fünfter. Seinen entscheidenden Kampf gewann er, indem er Anton Häfele (TSV Westendorf) auf die Schultern zwang. In den Poolkämpfen war Lazkani nur knapp dem späteren Turniersieger, Musa Afaunov (SC Nürnberg), unterlegen.

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Spannend verlief das Geschehen bei den Junioren in der 97-Kilo-Klasse. Dort gab es für alle Siege und Niederlagen, sodass die Reihenfolge ständig wechselte. Penzbergs Nikolas Heissig erlebte auch ein Auf und Ab. Einem Schultersieg folgten drei Kämpfe, in denen er zumeist gut mithielt, aber dann doch geschultert wurde. Platz vier unter fünf Startern sprang heraus.

Catalin Nichita (U17/bis 80 Kilo) hatte nach einem Auftaktsieg Pech, als er – bei Punktgleichheit – hauchdünn verlor. Eine weitere Niederlage gegen den späteren bayerischen Meister, Albert Kreimer (SV Wacker Burghausen), bedeutete das vorzeitige Aus und Rang neun. Nichita startete auch bei den Junioren – in der 77-Kilo-Klasse wurde er Achter.

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