Deftige Sprüche und Yoga beim Starkbierfest

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In der Marthabräuhalle verfolgten rund 370 Besucher das 39. Starkbierfest der König-Ludwig-Schlossbrauerei. © Peter Weber

Deftige Sprüche, frisch gezapftes Starkbier und eine ganz ausgefallene Art von Yoga in der Marthabräuhalle gab es heuer beim Starkbierfest der König Ludwig Schlossbrauerei Kaltenberg. Für die rund 370 Besucher hatte Krüglredner Wolfgang Ober zudem einen ungewöhnlichen Tipp, wie der finanzklammen Stadt geholfen werden kann.

Fürstenfeldbruck – Die fünfte Jahreszeit hat mit der 39. Ritterbock-Auflage im Starkbier-Tempel der König-Ludwig-Schlossbrauerei standesgemäß begonnen. In der restlos ausverkauften Marthabräuhalle zogen Krüglredner, Musikanten, Komödianten und Theaterspieler alle Register, um die Fastenzeit mit einer gesunden Portion guter Laune einzuläuten.

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Derbleckte den OB und den Stadtrat: Krüglredner Wolfgang Ober.
Derbleckte den OB und den Stadtrat: Krüglredner Wolfgang Ober. © Weber

Dabei wird es Krüglrednern wie Wolfgang Ober mittlerweile nicht mehr leicht gemacht, weil die ganz großen Themen in der chronisch finanzklammen Großen Kreisstadt Bruck jedes Jahr die gleichen und dementsprechend ausgelutscht sind. Weshalb der Sprüche klopfende „Oberbraumeister“ aus Miesbach bei seinem neunten Brucker Gastspiel schon ganz tief in die Schublade greifen musste, um beim Publikum die gewohnten Schenkelklopfer zu landen.

So etwa mit dem Pipi-Appell an die Bevölkerung, wonach die Schuldenlast der Stadt mit einem gebührenpflichtigen Toilettenhäusl am Viehmarktplatz gelindert werden kann: „Bieselt’s für Bruck“, so Obers Devise nach dem Motto: „Dann miasst hoid Schütteln oder Klopfen, fürs Hallenbad geht no an Tropfen.“

Mit drei Schlägen zapfte OB Christian Götz das Ritterbock-Fass an.
Mit drei Schlägen zapfte OB Christian Götz das Ritterbock-Fass an. © Weber

Starkbierfest Fürstenfeldbruck: Marihuana statt Trauerweiden

Oder bei der Schilderung des Trauerweiden-Dramas an der Amperbrücke, als der Holzkirchner Musikzug an passender Stelle den Trauermarsch einspielte. Aus aktuellem Anlass empfahl Ober den Stadtvätern, die frei gewordenen Flächen mit legalisierten Marihuana-Pflanzen neu zu begrünen. Auch mit anderen Sprüchen gelangen Ober Volltreffer. Ungewohnt war dagegen das O’zapf-Prozedere von OB Christian Götz: Beobachtet von den drei Vorgängern Sepp Kellerer, Klaus Pleil und Erich Raff benötigte der Oberbürgermeister weit unter seinem gewohnten Niveau liegende drei Schläge, bis die ersten edlen Ritterbock-Tropfen aus dem Fass spritzten.

Starkbierfest Fürstenfeldbruck: Feuertaufe für neue Moderatorin

Zuvor hatte bereits Natascha Zillner ihre Feuertaufe bestanden: Die neue Moderatorin des Abends kündigte das extra zur Fastenzeit gebraute Produkt als „Ihre Majestät unter den Starkbieren“ an. Der Applaus von Kaltenbergs Bierprinz Luitpold und einer von ihm eingeladenen Delegation aus der Mongolei - dort werden jährlich 125 000 Hektoliter König-Ludwig-Weißbier produziert - war ihr sicher. Nachdem in den vergangenen Jahren die Starkbier-Höhepunkte stets im gepflegten Hochdeutsch angekündigt wurden, ist es nun wieder der vertraute baierische Dialekt, mit der die in Bruck groß gewordene Radio-Arabella-Moderatorin beim Publikum punktet.

Yoga auf der Bühne: Wie beim Starkbierfest üblich, zeigte das Brucker Brettl ein teils frech-frivoles Stück. Dazu mussten sich die Darsteller sogar verbiegen.
Yoga auf der Bühne: Wie beim Starkbierfest üblich, zeigte das Brucker Brettl ein teils frech-frivoles Stück. Dazu mussten sich die Darsteller sogar verbiegen. © Peter Weber

Starkbierfest Fürstenfeldbruck: Exklusiver Einakter

Mit den hiesigen Gepflogenheiten ist Natascha Zillner als ehemalige Faschingsprinzessin, Erzieherin im Nord-Kindergarten und Ex-Bedienung in der Edi-Bar ohnehin bestens vertraut. Weshalb sie auch die Pointen des Einakters richtig einzuordnen wusste, der wie immer exklusiv nur für den Starkbier-Abend vom Theater-Ensemble „Brucker Brettl“ einstudiert wurde.

Ausgedacht hat sich die stellenweise leicht frech-frivolen Dialoge wie immer Carolin Danke. Das Theater-Ensemble mit Florian Oelmaier, Petra Engelhardt, Martha Holzhauser, Susanne Droth, Lena Jakat und Markus Klose von Waldreut stand diesmal als träumende Bier-Yoga-Gruppe auf der Bühne.

Die betrat zum komödiantisch-musikalischen Abschluss auch noch das Werdenfelser Comedy-Duo „Guggi & Luggi“. Die große Kunst von Thomas Gugger und Daniel Ludwig Neuner: Sie bevorzugen Staubsauger, Schaufel und Klopömpel als Musikinstrumente.

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