Großbrand in ehemaligem Autohaus in Kempten: Wie Anwohner und Feuerwehr den Einsatz erlebt haben
Der Kreisbote hat nach dem Großbrand im ehemaligen Autohaus in der Immenstädter Straße in Kempten Anwohner der Umgebung nach ihren Eindrücken befragt.
Kempten – Der Kreisbote hat nach dem Brand in dem ehemaligen Autohaus in der Immenstädter Straße Anwohner der Umgebung nach ihren Eindrücken befragt.
Augenzeugen erzählen: Wie Anwohner und Feuerwehr den Großbrand im ehemaligen Autohaus in Kempten erlebt haben
Ein Kampfsporttrainer, der in der Nähe des ehemaligen Gelände des Autohaus Seitz eine Kampfsportschule für Kinder und Jugendliche betreut, erzählt, dass die Eltern, dass er die Kinder, die zur Brandzeit gerade bei ihm auf der Trainingsfläche standen, zum nahegelegenen Möbelhaus bringen musste. Die Brandstelle war großräumig abgesperrt, sodass die Eltern nicht zur Sportschule gelangen konnten. „Ich brachte die Kinder dann selbst zum XXL Lutz, wo sie von Ihren Eltern abgeholt wurden“, erzählt er. Im Zuge der Brandbekämpfung sei dann auch der Strom abgestellt worden, so dass kein Training möglich gewesen sei.
Studenten aus einem nahegelegenen Wohnheim berichten, sie seien aufgefordert worden, im Gebäude zu bleiben und Fenster und Türen zu verschließen. Den Brand hatten die beiden, wie andere Anwohner auch, sowohl durch die starke dunkle Rauchentwicklung als auch durch den sich ausbreitenden Verbrennungsgeruch wahrgenommen. Die jungen Leute erzählen, dass sich der Brand sehr schnell ausgebreitet hat. Vom Notruf bis zum Eintreffen der Einsatzkräfte seien etwa zehn Minuten vergangen. Bis um Mitternacht dauerte der Einsatz. Dann war die Brandstelle abgelöscht und ein Bagger hatten Teile der rauchenden Trümmer beiseite geschafft.
Aus dem Bericht der Freiwilligen Feuerwehr Kempten:
Am Dienstag gegen 17 Uhr wurden der Löschzug 1 und die hauptamtliche Wache zu einem Zimmerbrand alarmiert. Doch bereits drei Minuten nach Eintreffen in der Immenstädter Straße waren offene Flammen in einem Verkaufsraum eines leerstehenden Autohauses zu sehen, weshalb die Alarmstufe auf „B4 Lagerhalle“ erhöht wurde. In dieser Alarmierung befanden sich der Löschzug 2 der Hauptwache, sowie der Löschzug 4 aus St. Mang.
Als die nachalarmierten Kräfte eintrafen, schlugen bereits Flammen aus dem Dach des Gebäudes, und es war eine enorme Hitzeentwicklung zu spüren. Da sich das Feuer schnell ausbreitete und Material, Wasser und Personal für diesen Brand fehlten, lautete die Alarmstufe schließlich „B5 Brand Industrie“.
Jetzt eilten der Löschzug 3 aus Lenzfried, die Löschgruppe 11 aus Stadtweiher, das Hytrans Fire System, eine Art Abrollbehälter zur Wasserförderung, zusammen mit der Löschgruppe 14 aus Leubas sowie die Feuerwehren Waltenhofen und Hegge herbei.
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Löschgruppe 15 aus Heiligkreuz übernahm die Wachbesetzung für die Sicherheit der Stadt Kempten.
2,5 Kilometer lange Schlauchleitung beim Großbrand in Kempten
Weil enorme Mengen an Wasser benötigt wurden, legte man eine 2,5 Kilometer lange Schlauchleitung bis zum im Westen der Stadt befindlichen Stadtweiher. Teilweise mussten hierfür Hauptverkehrsstraßen gesperrt werden.
Das Feuer hatte sich bereits auf den gesamten Verkaufsraum ausgebreitet und auf das Dach übergegriffen. Löschmaßnahmen konnten hier ausschließlich von außen vorgenommen werden. Teile des Daches stürzten ein.
Als das Feuer gegen 20 Uhr unter Kontrolle war, begann ein Bagger, das Gebäude abzubrechen. Flammen schlugen immer wieder empor. Sie wurden von einer Drehleiter aus und von Trupps auf dem Boden gelöscht. Gegen 00:30 Uhr trugen die Feuerwehrkäfte einen großräumigen Schaumteppich mittels „LUF 60“ auf, gegen 01:30 Uhr konnte das letzte Fahrzeug abrücken.
Am Folgetag fanden Nachlöscharbeiten statt.
kb/Jörg Spielberg
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