SPD fordert: Landkreis soll Rückkauf von Penzberger Krankenhaus prüfen

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Viele machen sich Sorgen um die Zukunft des Penzberger Krankenhauses. Anfang 2012 hatten die „Starnberger Kliniken“ das Haus von der Krankenhaus-GmbH Weilheim-Schongau übernommen. © Ralf Ruder

Die SPD-Fraktion im Kreistag möchte prüfen lassen, unter welchen Umständen ein Rückkauf des Penzberger Krankenhauses durch den Landkreis Weilheim-Schongau möglich ist. Dazu stellte sie einen Antrag für die nächste Kreistagssitzung.

Landkreis – Der Geschäftsführer der Krankenhaus Weilheim-Schongau GmbH, Thomas Lippmann, und sein Stellvertreter Claus Rauschmeier sollen im Rahmen der nächsten Kreistagssitzung am 25. Juli über die aktuelle Situation des Unternehmens berichten, heißt es in dem Antrag.

Finanzielle Unterstützung für Krankenhaus GmbH: Reichen die 12 Millionen Euro?

Die Krankenhaus GmbH muss nach wie vor im großen Stil vom Landkreis finanziell unterstützt werden. Eingeplant sind heuer 12 Millionen Euro. Nach einem Jahr erhofft sich der Kreistag offenbar einen Hinweis darauf, ob diese Summe auskömmlich ist oder nicht. In der Vergangenheit war es öfter vorgekommen, dass die GmbH mehr Geld brauchte, als ursprünglich geplant. Die SPD möchte es in ihrem Antrag ganz genau wissen und bittet, das „Defizit auf die Standorte Weilheim und Schongau aufzuschlüsseln“. Zudem bitten die Sozialdemokraten die Geschäftsführung, einzuschätzen, wie sich „die Umsetzung der Krankenhausreform in Bayern – vor allem mit Blick auf den stationären Bedarf in den nächsten Jahren – auf die Standorte in Weilheim und Schongau voraussichtlich auswirken wird“.

Hierbei sei auch von Interesse, wie ein möglicher Rückkauf des Penzberger Krankenhauses durch den Landkreis Weilheim-Schongau beurteilt wird. „Landrätin Andrea Jochner-Weiß und Krankenhaus-Geschäftsführer Thomas Lippmann haben in den vergangenen Jahren immer wieder betont, dass es ein Fehler gewesen sei, dass unter Landrat Friedrich Zeller (SPD) das Penzberger Krankenhaus an die Starnberger Kliniken verkauft wurde“, sagte der Unterzeichner des Antrags, SPD-Fraktionschef Falk Sluyterman, im Gespräch mit der Heimatzeitung. Jetzt sei die Gelegenheit da „diesen Fehler möglicherweise rückgängig zu machen“.

Ex-Bürgermeister: Fortbestand von Krankenhaus muss gesichert werden

Er führte weiter aus, dass die „beiden Ex-Bürgermeister von Penzberg in der Fraktion“ – gemeint sind Hans Mummert und Elke Zehetner – darauf drängen würden, den Fortbestand des Penzberger Krankenhauses zu sichern. Dazu gehöre auch die Klärung der Frage, ob eventuell eine Umwandlung in ein Gesundheitszentrum mit Notfallambulanz analog zum „SOGesund“ in Schongau den Standort retten würde.

Der Geschäftsführer der Krankenhaus Weilheim-Schongau GmbH, Thomas Lippmann, bekräftigte gestern noch einmal seine Ansicht, dass der Verkauf an die Starnberger damals „mit Blick auf die Patientenströme ein fataler Fehler“ gewesen sei. Er sieht für die Krankenhaus GmbH keinen Anlass, sich jetzt einzuschalten: „Die Starnberger wollten es damals, jetzt sollen sie ihr Ding machen. Dazu gehört, dass sie endlich mal sagen, wie es mit dem Haus weitergehen soll.“ Die Krankenhaus GmbH habe, nachdem der „perfekte Plan“, ein neues Zentralkrankenhaus zu bauen, scheiterte, ihren „guten Plan“ erfolgreich umgesetzt, Schongau zum Gesundheitszentrum umgebaut und Weilheim als Schwerpunktversorger gestärkt.

Die Starnberger Kliniken hatten angekündigt, ein Zentralkrankenhaus errichten zu wollen, in dem die bisherigen Standorte Starnberg, Herrsching und Seefeld zusammengefasst werden sollen. Zur Zukunft des Penzberger Krankenhauses wurde indes nichts gesagt (wir berichteten).

Laufende Kosten könnten zum Problem werden

Lippmann meinte weiter, er könne jetzt keine seriösen Aussagen über einen möglichen Kauf und die Folgekosten treffen. Schließlich gehöre das Penzberger Krankenhaus zu einem anderen Unternehmen. Wenn die Starnberger konkret über ihre Zukunftspläne des Standorts informiert haben, sei es an der „Politik“, gemeint ist wohl der Kreistag, zu entscheiden, wie weiter verfahren werden soll. Dann könne man gegebenenfalls prüfen, inwieweit sich die Krankenhaus GmbH engagieren könne und was das kosten würde.

Der eigentliche Rückkauf dürfte dabei theoretisch das kleinste Problem sein, sondern eher die laufenden Kosten. 2012 wurde das Penzberger Krankenhaus für einen symbolischen Euro abgegeben.

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