In der Lombardei gibt es ein kleines Dorf, dessen Wirtschaft sich nur um Salami dreht

Im mittelalterlichen Ort Varzi im Oltrepò Pavese, eine hügeligen Region im Süden der italienischen Region Lombardei, bestimmt eine besondere Salami das Leben, die Wirtschaft und die Kultur des Dorfes. Zwischen alten Steinhäusern und kühlen Weinkellern reift hier eine der edelsten Wurstsorten Italiens – nach Regeln, die laut "Cibo Today" seit Jahrhunderten kaum verändert wurden.

In einem kleinen Dorf wird einer der teuersten Salamis Italiens hergestellt

Es handelt sich dabei um Salame di Varzi DOP. Das ist eine Edelsalami, die ausschließlich aus edlen Schweinefleischteilen aus Norditalien hergestellt, grob gehackt, mit Salz, Pfeffer und einem Knoblauch-Wein-Sud gewürzt und mindestens zwei bis sechs Monate lang luftgetrocknet wird. Dank des besonderen Mikroklimas im Oltrepò Pavese reift sie natürlich heran – und zählt heute zu den feinsten und teuersten Salamis Italiens.

DOP steht für Denominazione d’Origine Protetta – eine geschützte Ursprungsbezeichnung. Das heißt: Nur Salami, die nach traditionellen Regeln in dieser Region in Italien hergestellt wird, darf so heißen. Die Tradition der Salami reicht bis zu den Langobarden zurück, die das Pökeln und Trocknen von Schweinefleisch in die Region brachten. 

Salami
Salame di Varzi DOP zählz zu den edelsten und teuersten Salamis Italiens (Screenshot). Facebook/Filippo Rossi

12 Produzenten erwirtschaften mit der Edelsalami jährlich 13 Millionen Euro Umsatz 

"Das Rezept kann man kopieren, aber nicht die Luft von Varzi", sagt Produzentin Roberta Buscone gegenüber "Cibo Today". 12 Produzenten stellen jährlich mehr als 600.000 Kilogramm her, was 13 Millionen Euro Umsatz bringt. Der feinste "cucito", eine besonders hochwertige Variante, bei der der Naturdarm doppelt gelegt und von Hand vernäht wird, erreicht Preise von über 45 Euro pro Kilo.

Neben der Herstellung leben die 3000 Einwohner auch vom Genusstourismus: Besucher kommen aus Mailand und Genua, um Salami zu kaufen, in den kleinen Trattorien zu essen und die jährliche "Festa del Salame di Varzi" im Juni zu feiern.

Klima und Landschaft der Lombardei

Die Lombardei bietet laut "Italien Inside.Info" auf engem Raum unterschiedliche Klimazonen – von den schneebedeckten Alpen bis zu den milden Ebenen im Süden. Wer die Region besucht, sollte die klimatischen Unterschiede kennen.

  • Alpenregion: Im Norden prägen Hochgebirge und Seen wie der Comer See und der Gardasee das Klima. Hier sind die Winter schneereich, die Sommer angenehm frisch.
  • Poebene: In den flachen Regionen rund um Mailand und Brescia herrscht meist mildes Winterwetter. Im Sommer wird es dort oft schwülwarm mit Temperaturen über 30 Grad.
  • Seenklima: Die großen Seen schaffen ein besonders mildes Mikroklima, das Landwirtschaft und Weinbau begünstigt. Gleichzeitig kommt es im Sommer häufig zu kräftigen Gewittern.
  • Jahreszeiten: Bereits im April steigen die Temperaturen auf rund 20 Grad, und auch der Herbst bleibt meist warm und sonnig. Schnee fällt fast nur in den höheren Lagen.
  • Kontraste: Während im Norden kühle Bergluft dominiert, wird der Süden der Lombardei von mediterraner Wärme geprägt – eine Vielfalt, die Landschaft und Lebensstil formt.