„An Schwung verloren, langweilig“: Experte sagt Niedergang von Tesla voraus

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Tesla-„Niedergang zeitnah nicht zu stoppen“: Experte offenbart das ganze Musk-Fiasko

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Tesla sieht sich mit drastischen Verkaufsrückgängen konfrontiert. Besonders in Deutschland sinken die Zahlen. Experten sehen keine schnelle Erholung.

Austin – Der US-amerikanische Elektroautohersteller Tesla erlebt derzeit schwierige Zeiten. Die Verkaufszahlen sind weltweit im Vergleich zum Vorjahr stark zurückgegangen, insbesondere in Deutschland. Auch die Tesla-Aktie hat seit ihrem Höchststand im Dezember fast die Hälfte ihres Wertes verloren. Am Montag verzeichnete Tesla an der Börse zwar einen leichten Anstieg, doch dieser ging mit einer Ansprache von Tesla-Chef Elon Musk an seine Mitarbeiter einher, in der er sie aufforderte, die Aktie weiterhin zu halten. Obwohl der Konzern noch keine Verluste schreibt, prognostizieren Autoexperten, dass „der Niedergang wird zeitnah nicht zu stoppen sein.“

Die Verkaufszahlen von Tesla brechen weltweit ein – Musk kämpft mit Konkurrenzdruck und Imageproblemen

Die Verbände berichten von erheblichen Rückgängen bei den Tesla-Verkäufen in diesem Jahr. In den USA sanken die Verkaufszahlen im Januar um etwa zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Außerhalb der USA sind die Rückgänge oft noch gravierender. In China fielen die Verkaufszahlen im Februar um fast 50 Prozent. Die Nachrichtenagentur AFP berichtete, dass die Verkaufszahlen in der EU ebenfalls um fast 50 Prozent gesunken sind, was vom Verband der Europäischen Automobilhersteller ACEA bestätigt wurde. Zudem zeigen Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes, dass die Verkaufszahlen in Deutschland im Februar um 76 Prozent zurückgingen. Nur in Großbritannien stiegen die Absatzzahlen im Januar und Februar im Vergleich zum Vorjahr um knapp 8 Prozent.

Teslas Verkaufszahlen sind in diesem Jahr weltweit eingebrochen. Experten sprechen vom baldigen Fall des Elektroautoherstellers.
Teslas Verkaufszahlen sind in diesem Jahr weltweit eingebrochen. Experten sprechen vom baldigen Fall des Elektroautoherstellers. © IMAGO/Dominika Zarzycka / SOPA Images

Besonders die wachsende Konkurrenz aus China und von anderen Autoherstellern setzt Tesla unter Druck. Hinzu kommt ein Imageproblem, das Musk zunehmend belastet. Der Tesla-Chef und „First Buddy“ von US-Präsident Donald Trump steht in der Kritik für seine Unterstützung rechtsextremer Parteien in Europa sowie für seine Rolle in der Regierungskommission für mehr Effizienz (DOGE). In Reaktion darauf wurden in den USA und Europa Tesla-Fahrzeuge in Brand gesetzt und Tesla-Autohäuser sowie Ladestationen angegriffen, wie die AFP berichtet.

Die Deutsche Presse-Agentur weist zudem auf die geplante Produktionsumstellung des Tesla Model Y hin, die den Verkaufszahlen zusätzlich geschadet haben könnte. Der Konzern hatte angekündigt, das Modell zu überarbeiten und im Design zu verbessern. Das überarbeitete Modell mit dem Codenamen „Juniper“ soll ab Mai 2025 auf den Markt kommen.

„Tesla hat an Schwung verloren“: Experten sehen die Konkurrenz im Vorteil

Technologisch ist Tesla nicht mehr führend. Andere Hersteller, insbesondere aus China, haben den US-Konzern inzwischen eingeholt. Der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer erklärte in einem Interview mit ntv.de: „Tesla hat an Schwung verloren, die Autos sind langweilig geworden“, und „die Innovationskraft bei Elektroautos liegt bei BMW, BYD oder Xiaomi.“

In den letzten Jahren hat Tesla es versäumt, seine Entwicklung auf neue Modelle auszurichten. Der Großteil der Einnahmen stammt weiterhin vom Model Y, das etwa drei Viertel des weltweiten Absatzes ausmacht. Dudenhöffer erläutert, dass es deshalb schwierig ist, mit der Konkurrenz Schritt zu halten. Ein Tesla-Modell muss sich gegen zahlreiche Elektrofahrzeuge anderer Hersteller behaupten. „Wenn Tesla die Preise senkt, dann für sein Hauptmodell. Die Wettbewerber können die Preissenkungen mit anderen Modellen ausgleichen, Tesla nicht“, fügt er hinzu.

Musk setzte auf Innovationen wie den Cybertruck oder Robotaxis, doch der Cybertruck fand im Ausland wenig Anklang, und die Robotaxis sollen erst im Juni in Texas auf die Straße kommen – ein Erfolg ist noch ungewiss. Der Tesla-Chef hat nun wenig Spielraum für weitere Einsparungen. Im letzten Jahr entließ er im Rahmen eines Sparprogramms Tausende von Mitarbeitern, sowohl in den USA als auch im Werk in Grünheide, Brandenburg. Laut Dudenhöffer steht der Milliardär jetzt in einer Sackgasse, da es kaum noch andere Optionen gibt. „Der Niedergang wird zeitnah nicht zu stoppen sein“, ergänzt er.

Tesla kann bei der Konkurrenz aus China kaum mithalten

Währenddessen steigerte Teslas größter Konkurrent aus China, BYD, im vergangenen Jahr seinen Gewinn erheblich. Auch weitere technologische Fortschritte sind zu verzeichnen. So stellte BYD kürzlich ein Ladesystem vor, das Elektroautos in fünf Minuten so weit aufladen kann, dass die Batterie für eine Reichweite von 400 Kilometern ausreicht. Zudem führte der Konzern Fahrerassistenzsysteme in günstigeren Modellen ein. Bei diesem Kurs kann Tesla aktuell nicht mithalten. „Warum ist Tesla so schlecht? Weil die Wettbewerber besser sind!“ fasst es Dudenhöffer zusammen.

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