Tesla mit Mega-Verlusten im Februar: Vergrault Elon Musk die Kunden des Elektro-Pioniers?
Die Neuzulassungen von Tesla gehen im Februar drastisch zurück – obwohl Elektroautos wieder einen Aufschwung erleben. Ruiniert Elons Musks politisches Engagement den Ruf des E-Pioniers?
Grünheide – Elektro-Pionier Tesla steckt weiterhin in der Krise – auch auf dem deutschen Markt. Laut Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) wurden im Februar lediglich 1.429 Fahrzeuge des US-Unternehmens von CEO Elon Musk neu zugelassen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bedeutet das einen Rückgang von 76,3 Prozent. Bereits im Januar setzte sich Teslas Absatzkrise aus dem Jahr 2024 fort und führte zu einem Rückgang der Neuzulassungen um knapp über 60 Prozent. Auch Teslas Anteil an den neu zugelassenen Elektroautos in Deutschland lag im vergangenen Monat bei lediglich 0,7 Prozent.
Neuzulassungen von Tesla brechen in Deutschland ein – welche Schuld trägt Elon Musk an dem Debakel?
Die Gründe für den Einbruch sind vielfältig. Experten sehen jedoch insbesondere Musks zunehmende politische Aktivitäten als eine der Hauptursachen für das Imageproblem. Er hatte sich offen für US-Präsident Donald Trump ausgesprochen und zudem im Bundestagswahlkampf in Deutschland die AfD unterstützt. Auch in Italien und Großbritannien zeigte Musk ähnliche politische Tendenzen am populistischen Rand.
Weltweit reagierten Tesla-Fans auf Musks Engagement mit einem Internet-Trend: Sie brachten Aufkleber mit der Botschaft an, dass sie ihr Auto gekauft hätten, als Musk noch normal gewesen sei. Parallel dazu bricht auch der Börsenwert in regelmäßigen Abständen ein, wenn Musk sich öffentlich radikaler als früher äußert. Doch auch auf Produktebene dürfte das Model Y eine Rolle spielen. Das einst beliebteste Elektroauto von Tesla ist zwar in der überarbeiteten Variante bereits bestellbar, doch die Auslieferungen begannen erst Anfang März.

Ein neuer Gradmesser dürften deswegen wohl auch die Zulassungs-Zahlen für diesen Monat werden. Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer sieht Musks Verhalten ebenfalls kritisch und stellt einen Zusammenhang zum deutschen Verkauf her: „Elon Musk beschädigt nicht nur die Marke Tesla, sondern auch die Mitarbeiter, insbesondere in Grünheide.“
Absatzeinbrüche auch in Kalifornien und Europa – VW und Toyota überholen Tesla in Norwegen
Generell stieg die Nachfrage von Elektroautos in Deutschland zuletzt stark an. Im Februar wurden allein 35.949 Elektroautos zugelassen – rund 30,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Anteil am gesamten Fahrzeugmarkt, an dem 203.434 Pkws neu zugelassen wurden, betrug damit 17,7 Prozent. Dennoch verloren Verbrenner weiter Marktanteile, während Hybrid- und Elektroautos zulegten. Tesla konnte den Aufschwung allerdings (noch) nicht nutzen. Einen ähnlichen Trend erlebte der Autobauer zuletzt in seiner einstigen Heimat Kalifornien sowie auch in anderen europäischen Ländern.
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In Norwegen büßte Tesla in den ersten beiden Monaten des Jahres gar seine Spitzenposition am dortigen Elektromarkt ein. Mit 1.606 verkauften Fahrzeugen erlebte das US-Unternehmen einen Rückgang von 44,4 Prozent und fiel hinter Volkswagen (3.222) und Toyota (2.102) zurück.
Tesla wird in China von BYD abgehängt – droht dieses Schicksal auch bald in Europa?
Und auch in China, einem einst sicheren Absatzmarkt, verlor Tesla zuletzt Marktanteile. Die Neuzulassungen brachen laut chinesischen Auto-Verbänden um rund 49 Prozent im Vergleich zum Januar ein. Insgesamt belief sich die Zahl der neu registrierten Elektroautos auf 30.668. Zum Vergleich: Tesla-Konkurrent und Marktführer BYD verkaufte im selben Zeitraum über 318.000 Elektro- und Hybridfahrzeuge. Zudem plant das chinesische Unternehmen bereits seit Längerem eine Expansion nach Europa – und könnte auch hier zu einer ernsthaften Konkurrenz für Tesla werden.