Parkhaus fast leer: Piorama-Besucher weichen auf kostenlosen Friedhofsparkplatz aus - Stadt sucht Lösung

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Das neue Parkhaus beim Familienbad Piorama in Penzberg. © Wolfgang Schörner

Eigentlich war das Parkhaus beim Piorama für die Familienbad-Besucher gedacht. Vielen ist die Parkgebühr offenbar aber zu teuer. Sie weichen auf den nahen Friedhofsparkplatz aus. Der ist deshalb an manchen Tagen voll, während im Parkhaus noch viel Platz wäre. Die Stadt denkt nun über eine Kurzzeitparkzone beim Friedhofsparkplatz nach.

Penzberg – Der Friedhofsparkplatz überfüllt, das nur wenige Meter entfernte Piorama-Parkhaus fast leer: Von diesem Zustand erzählte Seniorenbeiratsmitglied Volker Halbmeyer jüngst in der Seniorenbeiratssitzung. Friedhofsbesucher hätten am Friedhofsparkplatz nicht parken können, weil dort so viele Autos von Bad-Besuchern standen, die die Gebühr im Parkhaus nicht zahlen wollten und deshalb ihr Auto lieber auf dem kostenlosen Friedhofsparkplatz abstellten, um dann „mit der Schwimmnudel“ über die Seeshaupter Straße für zwei Stunden ins Bad zu gehen. Für Unverständnis sorgte dies in der Sitzung auch bei Seniorenreferent Ludwig Schmuck (CSU). Man habe das Parkhaus, wie einmal angedacht, extra nicht auf der Friedhofsseite gebaut, weil man nicht wollte, dass Familien mit Kindern über die viel befahrene Seeshaupter Straße gehen müssen, sagte er. „Man muss da was machen“, forderte Halbmeyer.

Der Friedhofsparkplatz in Penzberg ist nur wenige Meter vom Piorama-Parkplatz entfernt.
Der Friedhofsparkplatz in Penzberg ist nur wenige Meter vom Piorama-Parkplatz entfernt. © Wolfgang Schörner

Das Problem, das Wochenenden und Ferientage betrifft, ist im Penzberger Rathaus bekannt. Bürgermeister Stefan Korpan (CSU) berichtete noch in der Seniorenbeiratssitzung, dass es für den Friedhofsparkplatz Überlegungen gibt, eine Kurzzeitparkzone einzuführen. Offen ist ihm zufolge aber noch, wie lang oder kurz in dieser Kurzzeitzone geparkt werden darf. Denn zu kurz darf die Parkdauer nicht sein, „weil zum Beispiel eine Beerdigung länger dauern kann“, sagte Korpan. Ist die Parkdauer dagegen zu lange, verpufft die Wirkung.

Seniorenbeirätin: Parkhaus-Gebühren sind „echt happig“

Seniorenbeirätin Bernadette Leise kritisierte zudem die Parkgebühren im Piorama-Parkhaus. Sie seien „echt happig“. 3,40 Euro kostet das zweistündige Parken für Bad-Besucher. Sie könne gut verstehen, wenn die Leute ausweichen, sagte Leise. Beiratsvorsitzender Siegfried Höfler bezeichnete das Parkhaus vor diesem Hintergrund als „Millionengrab“.

Parkhaus: 3500 parkende Autos im Januar

Tatsächlich ist das Piorama-Parkhaus mit seinen 180 Parkplätzen (20 weitere Parkplätze hat die Stadtwerke für „interne Zwecke“ reserviert; installiert werden noch zehn E-Ladestationen mit 20 Ladepunkten) von einer Vollauslastung weit entfernt. Bei den Stadtwerken, die das Parkhaus betreiben, will man das gar nicht bestreiten. Auf Nachfrage teilte Vorstand André Behre mit, dass es im Januar rund 3500 Parkbewegungen gab, also 3500 Autos, die in dem Parkhaus standen. Das wären im Schnitt 113 pro Tag (bei einer elfstündigen Bad-Öffnungszeit). „Wir wissen, dass das nicht viel ist, die Parkbewegungen sind deutlich unter den Erwartungen.“

Stadtwerke: Geringe Auslastung auch wegen noch geschlossener Saunalandschaft

Als einen Grund nennt der Stadtwerke-Chef, dass die Saunalandschaft noch geschlossen ist (einen Eröffnungstermin gibt es bislang nicht). Erst wenn die Sauna eröffnet worden ist, werde man die Grundauslastung kennen. Vorher könne man nicht reagieren. Sollte sie aber trotz Sauna niedrig bleiben, „müssen wir reagieren“.

Auf die Kritik, die Parkgebühr sei zu hoch, antwortet Behre, dass die Zahlungsbereitschaft mit der Länge der Parkdauer steige. „Beim Eineinhalb-Stunden-Tarif kann ich mir vorstellen, dass man ihn umgehen will.“ Aber je länger man parke, desto günstiger werde es im Verhältnis. Der Tageshöchstbetrag für Bad-Besucher beträgt fünf Euro.

Womöglich werden Gebühren noch einmal überdacht

Nicht ausschließen will er jedoch, dass die Parkgebühren noch einmal überdacht werden. Man bitte die Bevölkerung aber um Geduld. Man wolle erst ausreichend Daten über das Jahr sammeln, um keinen Schnellschuss zu riskieren. Momentan sei die Datengrundlage noch zu dünn. Erst im Herbst oder zum Ende des Jahres soll überlegt werden, ob Anpassungen nötig sind. Das gilt ihm zufolge sowohl für das Parkhaus als auch für das Bad selbst.

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