Fersenschmerzen lindern - Endlich schmerzfrei gehen: so besiegen Sie die Plantarfasziitis!

Schmerzen Ihre Füße, vor allem morgens nach dem Aufstehen oder nach längeren Spaziergängen? Hinter den unangenehmen Schmerzen könnte eine Plantarfasziitis stecken. Wie man sie erkennt und behandelt.

Was ist eine Plantarfasziitis?

Die Plantarfasziitis ist eine Entzündung der Plantarfaszie, einer dicken Bindegewebsstruktur, die die Fußsohle vom Fersenbein bis zu den Zehen überspannt. Diese Faszie spielt eine wichtige Rolle bei der Unterstützung des Fußgewölbes und sorgt für Stabilität und Flexibilität. Wenn diese Struktur überlastet wird, entstehen kleine Risse oder Reizungen, die sich entzünden und zu den typischen Schmerzen führen.

Typische Beschwerden

Die typischen Symptome einer Plantarfasziitis umfassen:

  • Schmerzen unter dem Fuß, besonders an der Ferse: Diese Schmerzen sind häufig morgens nach dem Aufstehen am stärksten und nehmen bei längeren Ruhephasen erneut zu.
  • Schmerzen bei Belastung: Gehen, Laufen oder längeres Stehen können die Schmerzen verstärken.
  • Stechender, schneidender oder brennender Schmerz: Dieser kann entlang der Fußsohle bis zu den Zehen ausstrahlen.

Ursachen der Plantarfasziitis

Die genauen Ursachen der Plantarfasziitis sind vielfältig und oft multifaktoriell. Häufig spielen Überlastung und mechanische Fehlbelastungen eine bedeutende Rolle.

Übermäßige Belastung

Eine der Hauptursachen für Plantarfasziitis ist die Überbeanspruchung der Plantarfaszie, oft durch:

  • Sportliche Aktivitäten: Laufen, Springen und Tanzen belasten die Plantarfaszie stark, insbesondere bei unzureichendem Training oder plötzlicher Intensivierung der Aktivitäten.
  • Berufe mit langem Stehen: Personen, die lange auf harten Untergründen stehen müssen, wie Verkäufer oder Fließbandarbeiter, sind besonders gefährdet.

Anatomische und biomechanische Faktoren

Fehlstellungen der Füße können ebenfalls zur Entwicklung einer Plantarfasziitis beitragen. Dazu gehören:

  • Plattfüße oder Hohlfüße: Diese können die Art und Weise, wie das Gewicht auf die Füße verteilt wird, negativ beeinflussen und zusätzlichen Stress auf die Plantarfaszie ausüben.
  • Verkürzte Wadenmuskulatur oder Achillessehne: Dies führt zu einer erhöhten Spannung auf der Plantarfaszie und kann eine Plantarfasziitis begünstigen.

Weitere Risikofaktoren

Zusätzliche Risikofaktoren sind:

  • Übergewicht: Dies erhöht den Druck auf die Füße und die Plantarfaszie.
  • Ungeeignetes Schuhwerk: Schuhe ohne ausreichende Dämpfung oder mit harten Absätzen können die Fußsohle übermäßig belasten.
  • Alter: Mit zunehmendem Alter nimmt die Elastizität der Sehnen ab und das Polsterfett unter der Ferse wird weniger, was die Verletzungsgefahr erhöht.

Diagnose der Plantarfasziitis

Ein erfahrener Arzt kann die Plantarfasziitis meist durch eine detaillierte Anamnese und körperliche Untersuchung diagnostizieren. Dabei werden Druckschmerzen im Bereich der Plantarfaszie und andere typische Symptome überprüft.

In einigen Fällen sind zusätzliche bildgebende Verfahren erforderlich, um die Diagnose zu bestätigen oder andere Ursachen auszuschließen:

  • Röntgenaufnahmen: Diese können helfen, einen Fersensporn zu identifizieren, der mit der Plantarfasziitis assoziiert sein kann.
  • Ultraschall und MRT: Diese Verfahren können zur detaillierten Beurteilung der Faszie und zur Ausschlussdiagnostik (z.B. bei Verdacht auf Faszienrisse) eingesetzt werden.

Behandlung der Plantarfasziitis

Die Behandlung der Plantarfasziitis kann konservativ oder operativ erfolgen, wobei der Schwerpunkt auf konservativen Maßnahmen liegt.

Konservative Behandlung

Mehr als 90 % der Fälle von Plantarfasziitis können durch konservative Maßnahmen erfolgreich behandelt werden.

  • Dehnen der Wadenmuskulatur und der Plantarfaszie: Regelmäßige Dehnübungen können die Spannung auf der Faszie reduzieren und die Heilung beschleunigen. Beispiele sind das Dehnen der Wadenmuskulatur an einer Treppe oder das Rollen der Fußsohle über einen Golfball.
  • Physiotherapie: Geeignete Therapien umfassen manuelle Techniken, Mobilisation und spezielle Trainingsmethoden zur Kräftigung und Koordination.
  • Einlagen: Spezielle Schuheinlagen oder Fersenpolster können die Belastung der Faszie reduzieren.
  • Nachtorthesen: Diese dehnen die Plantarfaszie und die Achillessehne über Nacht, was die Heilung unterstützen kann.
  • Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR): Diese Medikamente können Schmerzen lindern und Entzündungen reduzieren.
  • Kortikosteroid-Injektionen: Diese werden bei schweren Fällen eingesetzt, sollten aber wegen möglicher Nebenwirkungen (z.B. Ausdünnung des Fersenfettpolsters) nur begrenzt verwendet werden.
  • Extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT): Diese Methode nutzt Schallwellen zur Stimulation der Durchblutung und zur Förderung der Heilung.

Operative Behandlung

Die operative Behandlung kommt nur in seltenen Fällen infrage, wenn alle konservativen Maßnahmen über einen längeren Zeitraum erfolglos bleiben. Zu den operativen Optionen gehören die partielle Durchtrennung der Plantarfaszie und die Entfernung von Fersenspornen.

Leben mit den Schmerzen der Plantarfasziitis

Das Leben mit Plantarfasziitis kann herausfordernd sein, doch gibt es viele Strategien, die helfen können, die Beschwerden zu lindern und den Alltag angenehmer zu gestalten.

Neben der ärztlichen Behandlung können Betroffene selbst viel tun, um die Heilung zu unterstützen:

  • Richtiges Schuhwerk: Tragen Sie gut gedämpfte und stützende Schuhe, vermeiden Sie hohe Absätze und barfuß gehen auf harten Untergründen.
  • Gewichtsreduktion: Wenn Sie übergewichtig sind, kann eine Gewichtsreduktion die Belastung Ihrer Füße verringern.
  • Kühlung: Kühlen Sie Ihre Ferse mit Eispackungen, um Schmerzen und Entzündungen zu lindern.

Prävention

Um einer erneuten Plantarfasziitis vorzubeugen, sollten regelmäßige Dehnübungen und das Tragen von geeignetem Schuhwerk beibehalten werden. Eine schrittweise Steigerung der sportlichen Aktivität kann helfen, eine Überlastung zu vermeiden.

Fazit

Plantarfasziitis ist eine häufige Ursache für Fersenschmerzen, die durch eine Entzündung der Plantarfaszie verursacht wird. Durch ein umfassendes Verständnis der Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten können Betroffene die richtige Therapie für sich finden und die Schmerzen effektiv lindern. Konservative Maßnahmen wie Dehnübungen, Orthesen und Stoßwellentherapie stehen im Vordergrund der Behandlung. Mit der richtigen Unterstützung und präventiven Maßnahmen können die meisten Menschen ihre Beschwerden erfolgreich bewältigen und ihre Lebensqualität verbessern.

Über Benjamin Munsch

Benjamin Munsch ist selbstständiger Physiotherapeut und Gründer der Praxis ModernPhysio im Rhein-Hunsrück. Seine fundierte Ausbildung absolvierte er in Neuwied und absolvierte das Studium zum B.Sc in den Niederlanden. Neben seiner praktischen Tätigkeit unterrichtet er an Physiotherapieschulen angehende Therapeuten und hat zahlreiche Fortbildungen für bereits ausgebildete Fachkräfte durchgeführt. Darüber hinaus ist er als Autor tätig.

Wichtiger Hinweis: Die hier bereitgestellten Informationen dienen nur zu allgemeinen Informationszwecken und ersetzen nicht die professionelle Beratung und Behandlung durch einen Arzt. Bei Verdacht auf ernsthafte gesundheitliche Probleme oder bei anhaltenden Beschwerden sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen.