4000 Zuschauer bei Faschingszug - Von „Pexit“ bis Panzerknacker

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Rund 4000 Schaulustige sahen sich laut Polizei am gestrigen Sonntag den Faschingszug an, der vom Campendonk-Museum über den Bahnhof und die Bahnhofstraße hinauf zum Stadtplatz zog. © Seliger

Diese Faschingsgroßveranstaltung lockte an diesem Sonntag (11. Februar) viele Schaulustige an: der Gaudiwurm in Penzberg. Den Besuchern wurde ein bunter Themenmix geboten.

Penzberg – Die angespannte Finanzlage von Penzberg und Vorschläge, wie man der Misere in der „Stadt der 1001 Baustellen“ Herr werden könnte. Panzerknacker, die der Stadt Geld schenken. Fachkräftemangel und Künstliche Intelligenz: Das waren einige der Themen beim Gaudiwurm an diesem Sonntag. Den Umzug sahen sich laut Polizei rund 4000 Zuschauer an – deutlich mehr als im vergangenen Jahr.

Zugegeben: Das Wetter hätte besser sein können. Aber wen stören schon graue Wolken und Nieselregen bei so viel Farbenpracht, Fantasie und guter Laune, wie sie beim Penzberger Gaudiwurm auf den Straßen der Innenstadt gezeigt wurden.

Über 300 Umzugsteilnehmer

Waren es im vergangenen Jahr neun Wagen und sechs Fußgruppen, die sich am Umzug vom Campendonk-Museum die Philippstraße hinunter und über den Bahnhof und die Bahnhofstraße hinauf zum Stadtplatz beteiligten, so waren es heuer laut Benedikt Brennauer, dem Vizevorsitzenden des Organisationskomitees (OK) Penzberger Fasching, zehn Faschingswagen und sieben Fußgruppen und damit mehr als 300 aktive Umzugsteilnehmer. Die von ihnen dargestellten 17 Themen hatten oftmals einen Bezug zu Penzberg, waren aber auch mitunter einfach nur bunt und lustig.

Durch viel Kreativität fiel auch in diesem Jahr die CSU-Penzberg auf, die auf ihrem Wagen für den „Pexit“ – den Austritt Penzbergs aus dem Landkreis warb. Warum? Weil dann finanziell alles besser werden würde. Als kreisfreie Stadt könnte man sich doch viel mehr leisten: Champagner-Düsen für den Eselbrunnen etwa, einen Limousinen-Service für die Stadträte oder eine Beschneiungsanlage für die Berghalde.

KI trifft auf Katholiken: Altbürgermeister Hans Mummert (r.) und Stadtratsmitglied Thomas Keller (l.).
KI trifft auf Katholiken: Altbürgermeister Hans Mummert (r.) und Stadtratsmitglied Thomas Keller (l.). © Seliger

Die angespannte Haushaltslage der Stadt war auch Thema der Fußgruppe von „Penzberg Miteinander“: Als Panzerknacker verkleidet verteilte sie Riesen-Geldscheine aus ihrem letzten Banküberfall an die Schaulustigen – „weil Penzberg doch pleite ist“, wie eine Panzerknacker-Dame erklärte – oder ließen Interessierte an einem selbst gebastelten „Haushalts-Glücksrad“ drehen, um so die städtischen Finanzen in den Griff zu bekommen.

Beeindruckend in ihrer Kreativität waren auch Wagen und Kostüme der Jungritter zum Thema Künstliche Intelligenz und Fachkräftemangel. Dass hinter all der Gaudi auch ein gewisser Ernst stecken konnte, zeigte sich etwa beim Wagen der Feuerwehr, die damit auf den so dringen benötigten Neubau für ihre Truppe aufmerksam machen wollte. Ähnlich ernst das Motiv der Wasserwacht: Deren Mitglieder nahmen in einem aufblasbaren Planschbecken am Umzug teil, das der Penzberger Rettungsorganisation mangels Alternative als „Ausbildungszentrum“ dienen musste.

Fabelhafte Wesen gab es beim Penzberger Gaudiwurm so einige zu bestaunen. Riesen-Einhörner und Mega-Dinos waren aber alle völlig harmlos.
Fabelhafte Wesen gab es beim Penzberger Gaudiwurm so einige zu bestaunen. Riesen-Einhörner und Mega-Dinos waren aber alle völlig harmlos. © Seliger

Zahlreiche Umzugsteilnehmer hatten sich am diesjährigen Faschingsmotto „Tausendundeine Nacht“ orientiert. So etwa die Ringer, die ihren Wagen als orientalisches Schloss gestaltet hatten. Oder der ESV, dessen Mitglieder im Orientexpress durch die Stadt fuhren. Auffällig war auch der Wagen der ehemaligen Faschingsprinzen und -prinzessinnen, die mit der Show „Penzberg sucht den Superwirt“ versuchten, einen neuen Betreiber für die Stadthallen-Gaststätte zu finden. Für die erwachsenen Zuschauer gab es also jede Menge zu schauen bei dem Umzug, während die Kinder jede Menge Bonbons aufsammeln konnten, die von den Wägen geworfen wurden. Rund 4000 Zuschauer sahen sich laut Polizei den Gaudiwurm in diesem Jahr an; deutlich mehr als 2023, als es etwa 2500 Schaulustige gewesen waren. Zwischenfälle gab es laut Polizei keine.

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