Blaskapelle Raisting beim Rosenmontagszug am Rhein mit Brezen und Lyoner dabei

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Noch in Zivil vor der Abfahrt zum Rosenmontagszug nach Linz am Rhein: Musiker der Blaskapelle Raisting. „Kamelle“, Brezen und Würste © roettig

Große Ehre für die Blaskapelle Raisting: Sie wurde zum vierten Mal mit ihrem Motivwagen nach Linz am Rhein eingeladen, um am größten Rosenmontagszug zwischen Mainz und Köln teilzunehmen.

Raisting – Zuletzt waren die Musiker 2020 mit ihrem selbst gebauten Motivwagen, einem zehn Meter langen Wikingerschiff namens „Urusa“, die knapp 600 Kilometer in das Städtchen im Norden von Rheinland-Pfalz gefahren, um beim Rosenmontagszug durch die historische Altstadt als bayerische Botschafter dabei zu sein.

In dieser Hochburg des rheinischen Frohsinns wird seit 200 Jahren der Karneval geliebt und gelebt. Von den 6500 Einwohnern sind ein Drittel aktive Karnevalisten. Unter dem Dach der „Großen Linzer Karnevalsgesellschaft“ sorgen acht Vereine für einen Ausnahmezustand zwischen Weiberfastnacht und Rosenmontag. Dabei übernehmen „Prinz Karneval und sein jeckes Volk“ nach dem Sturm des Rathauses die Macht in der Stadt. Der Bürgermeister wird „verhaftet“ und der aktuelle Prinz Norbert II. bekommt den Stadtschlüssel. Seit 1879 findet als Höhepunkt der Rosenmontagszug statt, diesmal wieder mit bayerischer Beteiligung.

Verbunden seit einer Isar-Floßfahrt

Gastgeber der Raistinger ist wie immer der Funkencorps „Schwere Artillerie rut-wiess Linz von 1939“. Die enge Freundschaft zwischen den Bayern und dem Karnevalsverein begann bereits 2005. Damals machten die Jecken einen Ausflug nach Bayern, mit einer zünftigen Isar-Floßfahrt auf dem Programm. Für die spritzige Unterhaltung sorgte damals die Raistinger Blaskapelle, die man spontan zum nächsten Karneval nach Linz einlud.

Die Besuche wurden zu einer lieben Gewohnheit und 2014 nahmen die Raistinger erstmals mit ihrem extra gebauten Wikingerschiff am Rosenmontagsumzug teil. Die Linzer kommen auch regelmäßig zum Gegenbesuch nach Raisting, wie zuletzt mit Prinz Norbert II. und seinen Adjutanten samt Hofstaat in Festgewand beim Konzertabend im „Gasthof zur Post“.

Brezen, Lyoner und Pfefferbeißer für die Zuschauer

Für den diesjährigen Festzug hat sich die Raistinger Blaskapelle etwas ganz Besonderes ausgedacht. Was es ist, wird noch streng geheim gehalten und soll Gastgeber und die über 10 000 Jecken am Straßenrad überraschen. Eines ist aber klar wie immer: Zwischen den Spielpausen der Musiker werden kiloweise „Kamelle“ in das jubelnde Volk geworfen, aber auch schon traditionell bayerische Brezen, Lyoner, Dicke und Pfefferbeißer. Hygienisch und reißfest verpackt in Papiertüten. Neun Frauen und 16 Männer in Tracht bilden in diesem Jahr die Raistinger Abordnung, darunter auch Vize-Bürgermeister Konrad Schönherr. Der Großteil fährt mit dem Zug nach Linz, während der Motivwagen als Anhänger acht Stunden mit einem PS-starken Auto unterwegs ist.

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