Trachtenverein Waakirchen-Hauserdörfl: Fahne und Fest besiegeln Fusion

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Ein prächtiger Festzug formierte sich am gestrigen Sonntag zur Fahnenweihe. © THOMAS PLETTENBERG

Aus zwei Trachtenvereinen ist tatsächlich einer geworden. Fünf Jahre nach der offiziellen Fusion feierten die Mitglieder aus Waakirchen und Hauserdörfl die Weihe ihrer gemeinsamen Fahne – und zeigten mit einem fulminanten Fest, was sie gemeinsam auf die Beine stellen können.

Waakirchen – Vier Tage lang und besonders am gestrigen Sonntag hat der Heimat- und Volkstrachtenverein „Schmied von Kochel & Bodenschneid“ Waakirchen-Hauserdörfl alle Register des Protokolls gezogen, um die Weihe ihrer neuen Vereinsfahne zu einem erinnerungswürdigen Festtag für die ganze Gemeinde zu machen. Fahne wie Fest stehen für die starke Gemeinschaft Waakirchens.

Ganz Waakirchen war auf den Beinen, als am gestrigen Sonntag der vor fünf Jahren fusionierte Heimat- und Volkstrachtenverein „Schmied von Kochel & Bodenschneid“ Waakirchen-Hauserdörfl und seine Gäste hinter dem Vereinsheim Aufstellung zum Festgottesdienst auf freiem Feld nahm. Dort, wo sich die Waakirchner Flur in einer malerischen, geradezu idyllischen Weite bis zu den Bergen erstreckt, hatten sich die Trachtler versammelt, auf einem wie ein Amphitheater geformten, leicht abschüssigen Gelände rund um ein bekränztes Kreuz aus Birkenstämmen.

Fahnenweihe Trachtenverein Waakirchen-Hauserdörfl
Ein Prachtstück: Die neue Fahne besiegelt den Zusammenschluss der Trachtler in Waakirchen und Hauserdörfl. © THOMAS PLETTENBERG

Symbole einer starken Gemeinschaft

Dass dies ein besonders schöner Platz mit Symbolcharakter und nicht nur bloße Kulisse sei, betonte Pfarrer Stephan Fischbacher bei seiner Predigt. Er lenkte den Blick auf Trachtenheim und Maibaum, beide ein Symbol für die Gemeinschaft: Das eine für Geselligkeit und Freude beim Austausch und Feiern, der andere für gemeinsame Kraftanstrengung, Schaffenskraft und die Gemeinschaft in der Arbeit. Beide Dimensionen seien bedeutsam für unser Leben. Ebenso wichtig: die dritte Dimension – die Gemeinschaft im Glauben. Dies versinnbildliche der immer wieder in der Landschaft rausspitzelnde und perfekt zu dieser gebaute Kirchturm von St. Martin. „Heute haben sich hinter der Fahne die Menschen versammelt, die sich für den Erhalt dieser Gemeinschaft, die Freude und die gemeinsame Schaffenskraft einsetzen“, erklärte Pfarrer Fischbacher.

Feierliche Weihe

Nachdem Tachtenvorstand Georg Noha um den Segen gebeten hatte, entrollten die Miedermadl vor dem Altar, neben dem die bayerische Fahne, die weiß-gelbe Kirchenfahne und mehr als 20 Standarten der Ortsvereine und befreundeten Trachtenvereine standen, die eindrucksvoll große und reich bestickte neue Fahne. So, dass ihre rote Seite auf der Tafel nach oben zum Liegen kam. Sie zeigt die Westansicht des Ortes und das Gemeindewappen, während die andere, dunkelgrüne Seite, die Bodenschneid mit dem Trachtenheim des Heimat- und Volkstrachtenverein „Schmied von Kochel & Bodenschneid“ Waakirchen-Hauserdörfl zeigt.

Fahnenweihe Trachtenverein Waakirchen-Hauserdörfl
Gemeinsam geht es auch nach der Weihe zurück zum Festzelt. Die Waakirchner Vereine nahmen in großer Zahl teil. © THOMAS PLETTENBERG

 Mit den Worten „Dank sei Gott für diese Fahne als Zeichen der Gemeinschaft und Symbol für Frieden und Freude“, weihte Pfarrer Fischbacher erst die Fahne und erteilte dann den umstehenden Trachtlern den Segen. Mit – in Verse gefassten – guten Wünschen für die Zukunft des Vereins und seiner Mitglieder hefteten unter Applaus der Umstehenden die Fahnenbraut Alexandra Britz ein purpurnes Fahnenband und Fahnenmutter Gerti Rinner eines in Rot an das Prunkstück.

Erinnerung an einen denkwürdigen Tag

Elisabeth Eham vom Patenverein Schaftlach-Piesenkam heftete ein weiteres Fahnenband daran, während Katharina Stanke ihrerseits deren Standarte mit einer Dankesfahne schmückte. Ein emotionaler Moment war, als die Fähnriche beider Vereine ihre Fahnen dreimal zum Fahnengruß kreuzten, den die beiden Fahnen künftig bei jeder Begegnung auf Festzügen wiederholen werden. Martina Schmied fügte noch das Fahnenband der Miederdirndl, Maxi Hagleitner das der Plattlerburschen, Barbara Rixner das Trauerband und Sofie Noha das der Rosner-Stiftung hinzu.

Blumensträuße vom Gartenbauverein

Der Gartenbauverein verteilte sodann an alle Trachtlerinnen Blumensträuße. Nachdem die Bayernhymne verklungen war, formierten sich die Trachtler unter den Klängen der Musikkapelle Waakirchen-Marienstein zum Festzug in Richtung Festzelt. Vorneweg der Trommlerzug, die neue Fahne, die Geistlichkeit und die Waakirchner Trachtler , gefolgt von der örtlichen Feuerwehr, den Gebirgsschützen, den Schaftlacher Veteranen und Reservisten, der Kolpingfamilie und den vielen Trachtenvereinen aus dem ganzen Gau sowie dem Spielmannszug Bad Wiessee und der Musikkapelle Hartpenning.

Die Gastgeber standen Spalier, als die Festgemeinde ins 1000-Mann-Festzelt einzog. Dort bedankte sich Noha sehr berührend bei den Mitgliedern des Vereins, der mit diesem Fest bewiesen habe, dass er nach fünf Jahren wirklich zusammengewachsen sei. „Ich bin dermaßen stolz auf Euch!“, rief er ins Festzelt. Anschließend bedankte sich Bürgermeister Norbert Kerkel beim Verein, dass er Waakirchen vier Tage lang ein so grandioses Fest geschenkt habe. Er wünschte dem Heimat- und Volkstrachtenverein „Schmied von Kochel & Bodenschneid“ Waakirchen-Hauserdörfl eine gute Zukunft und Freude mit seiner neuen Fahne.

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